Dieser kühn geschwungene fensterlose Betonbau unterhalb der Rodenkirchener Brücke erinnert von außen etwas an eine moderne Kirche, wie sie z.B. der Architekt Zumthor hätte errichten können.
Tatsächlich ist das Gebäude nur eine Lagerhalle der Stadtentwässerungsbetriebe (StEB ) für Hochwasserschutzwanddammbalken. Besonders im Kölner Süden kam es bei Hochwasser bis in die 1990er hinein immer wieder zu weitflächigen Überflutungen.
Das Hochwasserschutzkonzept, das man dann realisiert hat, war sicherlich nicht billig: Über eine Länge von 10 km werden in regelmäßigen Abständen Mittelstützen in den dafür vorgesehenen Halterungen aufgestellt, zwischen denen die Dammbalken, die man oben sehen kann, gestapelt werden.
Da die Leute des „8-Brücken-Festivals“ (ein Festival für neuere Musik) immer auch nach ausgefallenen Aufführungsorten suchen, konnten wir hier ein kleines, feines Jazzkonzert besuchen. Das Klavier klang etwas verwaschen, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Es spielte das „Trio Ivoire“, begleitet von zwei Gästen. Somit waren zwei afrikanische Musiker dabei, die mit ihren traditionellen Instrumenten für eine entsprechende Klangfarbe sorgten. Der Gründer des Trios, der Pianist Hans Lüdemann, behauptete gar, die Wurzeln des Blues (und damit natürlich auch die des Jazz) seien in Mali zu finden. Kann man das glauben? Klar, warum nicht?