Da will man locker die letzten 26 Kilometer angehen, und dann sowas: Tauberbischofsheim läßt einen nicht hinaus, die ganz Straße ist unpassierbar.
Aber wir sind ja inzwischen schon geübt im Umwege gehen. Davorn rechts müssen wir lang – puuh! – ich weiß gar nicht, ob ich es schon erwähnt habe, aber es ist unerträglich heiß in der prallen Sonne, mehrere Kilometer den Hügel hinauf ist die Hölle. Im Ernst, man fängt an, die Aufstiege zu hassen.
Unterwegs eine malerische Burg. Allein, um auf den Innenhof zu gelangen, sollen wir je drei Euro zahlen. Ohne uns.
Unten im Dorf gibt eine eine Kirche zu besichtigen, ganz umsonst, sogar mit einem weitern Riemenschneider-Altar, der zwar nicht ganz die Qualität des Altars in Creglingen hat, aber immerhin. Man beachte besonders die feingliedrigen Hände der gar nicht so heilig wirkenden Engel …
… den Faltenwurf des Kleides der Marienfigur …
… und den kühnen Schwung der Flügel.
Hurra – geschafft! Wertheim, 110 Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt. Man muß nicht nach Santiago de Compostela pilgern, um sich nach einer Wanderung zufrieden, stolz und auch erleichtert zu fühlen.
Wertheim ist auch ein schönes Städtchen, viel lebendiger als Tauberbischofsheim.
Am Malerwinkel kann man gut sitzen und sehr gut essen.
Hier fließt die Tauber in den Main. Wenn ich in Rothenburg eine Flaschenpost losgeschickt hätte, könnte ich jetzt vielleicht lesen, was ich geschrieben habe.
Die Ureinwohner scheinen ein reinliches Volk zu sein. Mir ist nicht ganz klar, ob man sich säubern soll, bevor man den Strand betritt, oder wenn man ihn verläßt? Wahrscheinlich letzteres, oder? Sand hat außerhalb des Strandes nichts zu suchen, saubere Straßen für saubere Bürger!
Den Amerikanern ist das ganz egal, die wollen eh nicht im Sand spielen, sondern mit anderen Spielzeugen. Ich weiß nicht genau, ob die Herren zu dem viel bestaunten Auto gehören, farblich paßt es jedenfalls. (Man soll ein Blasorchester sabotieren können, wenn man in Sichtweite der Musiker eine Zitrone ißt, habe ich mal gehört. Ja, wer macht denn sowas?)
Eine sehr schöne Wandertour war das, allerdings nicht so sehr in einem heißen Sommer, was auch in unserem Wanderführer steht, ich kann es nur bestätigen: Eher was für Frühling oder Herbst. Aber wenn man wie ich in lieber und lustiger Begleitung ist, ist alles nicht soo schlimm. Nächstes Mal suchen wir uns eine waldreichere Strecke aus.
Fortsetzung folgt.