Ein trautes Heim, des Glückes Keim? Aber nur, wenn der Nachbar es zuläßt. Im Haus eines Bekannten wohnt ein junger Mann, dessen ganzes Wesen ist ein einziger Lärm, und wenn man sich beschwert, reagiert er, als wolle er sagen: Blödmann, jetzt erst recht! Nach dem 2. WK brauchte man in der zu 70 – 90 Prozent zerstörten Stadt schnell Wohnraum, deshalb zog man oft auf den Resten fix Wände hoch und kümmerte sich nicht groß um Schallschutz. Ich wohne auch in einem solchen Haus, glücklicherweise nicht mit solch rabiaten Nachbarn. Aber wenn der Mitbewohner von oben Gitarre übt und dazu singt, könnte ich mitsingen.
Da gibt’s nur eins: Umziehen. Aber wer sagt einem, daß man nicht vom Regen in die Traufe kommt? Außerdem muß man sich das leisten können: Wer jetzt in Köln eine Wohnung hat, sollte sich froh schätzen, denn die Mieten bei Neuvermietungen explodieren gerade. Neulich sah ich eine Wohnung annonciert in einem Haus, in dem ich auch mal gewohnt habe, bis mir wegen Eigenbedarf gekündigt wurde, auf der sogenannten „schäl Sick“, also der rechtsrheinischen Seite: Für 50 m² soll man nun 870 Euro bezahlen, Strom kommt noch dazu. Ca. 12 bis 15 Euro pro m² ist der durchschnittliche Mietpreis. In Gegenden, die besonders begehrt sind, geht der Preis nochmal kräftig nach oben, und immer beliebter wird, nochmal 200 Euro Nebenkosten für Hausmeisterdienste und Kabel-TV pro Monat draufzuschlagen.