Ausflug nach Zons (2)

Noch bevor man die Stadt betritt, sieht man an einem Eckturm ein Eiscafé mit Garten – nix wie rein!

Der Picasso-Teller übertrifft alle Erwartungen: Selbstgemachtes Eis mit Sahne, einer Unmenge von frischen Früchten, garniert mit kandierten Walnüssen und verschiedenen Fruchtsoßen – ich weiß nicht, wann ich das letzte mal ein so gutes Eis gegessen habe. Eigentlich können wir wieder nach Hause fahren.
Aber nein, nachdem wir uns an dem Menschen vorbei geschlichen haben (keine Ahnung, was der wollte) …

… sind wir schon drin innerhalb der Mauern.

Links der Mauer floß früher Wasser in einem abschreckend tiefen Graben rund um die Stadt, denn in Zons wurde seit Ende des 14. Jahrhunderts der Rheinzoll erhoben, was vermutlich viele Übeltäter anlockte.

In dem rechteckigen Örtchen leben etwas über 5000 Menschen. Enge, gemütliche Gäßchen beherrschen das Bild, Autos sind nur für Einheimische zugelassen.

Eine Kirche gibt es natürlich auch, mit einer hübschen Tür …

… aber neben Gastronomie für die vielen Touristen gibt es nur noch Läden für Geschenkartikel, kein Tante-Emma-Laden, kein Kiosk, nichts („Gab im Mittelalter ja auch keine Kioske“, belehrt mich meine Begleiterin. Stimmt. Aber was macht man, wenn einem mal ein Pfund Zucker fehlt? Milch für den Kaffee? Frische Brötchen?).

Da der Weg nicht soo schön war und die Aussicht auf noch einmal 28 km auf dem Sattel nicht verlockend ist, machen wir uns auf den Weg ins benachbarte Dormagen mit S-Bahn-Anschluß. Wir winken noch ein letztes fröhliches „Adieu!“ an die Steaks von morgen – und sind dann mal weg.

Ausflug nach Zons (1)

Heute geht es immer am Rhein entlang in nördlicher Richtung, das Ziel ist die mittelalterliche Zollstadt Zons, ca. 28 km entfernt. Also rauf auf’s Rad, und los geht’s.

Saftige Wiesen mit grasenden Schafen, asphaltierte Fahrradwege, den Rhein immer im Blick – was will man mehr. Aber, am Ende einer Sackgasse, ist auch das erstmal zu Ende:

Ein Zementwerk nährt die Befürchtung, da in einer Großstadt die Industrie ja irgendwo sein muß, daß hier der Ort ist, der in früheren Zeiten dazu beigetragen hat, den Fluß fast fischfrei zu machen. Inzwischen soll man wieder unbedenklich angeln können.

Das Bayer-Werk in Leverkusen auf der anderen Rheinseite, eine chemische Fabrik.

Nachdem auch der riesige Ford-Komplex erfolgreich umrundet ist, gibt es Felder, soweit das Auge reicht, das Land ist so flach, man könnte meinen, man sei in Norddeutschland.

Und da ist das Ziel auch schon in erreichbarer Nähe, der Hintern sehnt sich nach 3 Stunden auf dem harten Sattel nach einem weichen Kissen, und die Phantasie malt sich schon erwartungsvoll aus, was es da wohl schönes zu essen gibt.

Fortsetzung folgt.