Schloßstr.

Was macht man in einer Stadt voller Sport Utility Vehicles (SUV, auf deutsch: Geländewagen) mit Vierradantrieb und großem Kuhfänger an der Front, mit denen man eine Bisonherde zusammentreiben oder eine Safari durch die Tropen machen könnte, wenn man selbst nur ein Gefährt aus dünnem Blech, ein bißchen Gummi und Gestänge und einem Stoffdach zum Aufrollen ist? Man tarnt sich, Mimikry heißt das im Tierreich: Jeder, der diese Ente sieht, nimmt unwillkürlich erstmal den Fuß vom Gas.

Schloßpark Stammheim

Der Schloßpark Stammheim, aus dem ich schon oft berichtet habe, ist wie jedes Jahr zu Pfingsten mit neuen Skulpturen bestückt worden. Als rasender Reporter war ich natürlich schon da. Bitteschön: „Ausblick“ heißt das 3,30 Meter hohe Werk von Johann Lengauer.

Kunsthistoriker lernen in ihrer Ausbildung „vergleichendes Sehen“: Erst, indem man mehrere Werke der selben Epoche miteinander vergleicht, kann man sich einem Urteil annähern darüber, welches Werk nun gelungen ist und welches eher nicht. Für zeitgenössische Kunst ist das allerdings extrem schwierig, erstens, weil einem als Betrachter der zeitliche Abstand fehlt, zweitens lassen sich aktuelle Kunstwerke in ihrer Vielfalt nicht so gut miteinander vergleichen wie z.B. Bilder des niederländischen Barock.

Also noch ein Kunstwerk: „Rettungsschirm“ heißt es und ist von Er_ich.es (=Ulrich Höller). Von weiter weg …

… wirkt es besser, finde ich.

Volle Fahrt Voraus

… heißt diese Plastik von Monika Simon. Den Blick beschattet, damit man weit in die Zukunft sehen kann, Männer und Frauen gleichermaßen – allerdings in verschiedene Richtungen.

Der Stammheimer Schloßpark, am nördlichen Rand Kölns rechtsrheinisch direkt am Fluß gelegen, ist immer einen Besuch wert, er ist sehr ruhig, wenig besucht, relativ weitläufig und von Jahr zu Jahr immer wieder teilweise mit neuen Skulpturen bestückt. Nur Kaffee und Kuchen muß man sich woanders besorgen.

Geschafft!

Dieses Bild war auf den Tag genau heute vor einem Jahr das erste in diesem Blog. Das Blog hieß noch „Eine Stadt – zwei Seiten“, ich hatte eigentlich vor, die vielen Baustellen der Stadt zu dokumentieren (die seitdem eher zugenommen haben *grummel*), aber weil ich nicht ungerecht sein wollte, sollte an jedem zweiten Tag die liebevolle Seite der Stadt gezeigt werden, wobei die Bilder für sich sprechen sollten. Tja, nett gedacht, aber sehr schnell langweilig, außerdem hat die Stadt viel mehr Seiten als nur zwei, und die Bilder sind selten so gut, daß sie für sich sprechen, also mußte Text dazu.

Immerhin habe ich es geschafft, ein Jahr lang täglich (mindestens) ein Bild ins Blog zu setzen, wie ich es mir vorgenommen hatte – soviel Disziplin bin ich eigentlich nicht gewohnt von mir.

Und wie geht’s jetzt weiter? Na, ist doch klar, morgen erscheint das Bild vom 18.07.07 usw. usw. – das Leben ist ein Kreislauf, die sprichwörtliche Wiederkehr des immer Gleichen … nein nein, kleiner Scherz, es kommen neue Bilder und Geschichten, nur nicht mehr ganz so oft, die Stadt gibt so viel her, daß ich noch Jahre weitermachen kann.

Ganz herzlich und unsentimental bedanke ich mich für Euer Interesse und hoffe, Ihr bleibt mir erhalten.

Skulpturenpark Stammheim

Der Schloßpark in Stammheim war schon ein paar Mal Thema in diesem Blog. Stammheim ist ein kleiner rechtsrheinischer Ortsteil von Köln, der relativ spät eingemeindet wurde. Da er nicht so leicht zu erreichen ist (S-Bahn und halbe Stunde Fußmarsch) bin ich selten da, aber immer wieder gern. Dieser Stahl-‚Scherenschnitt‘ ist Teil einer Gruppe von Herbert Labusga und heißt „Die Bürger von Stammheim“ – geschnitten nach lebenden Vorbildern.