Einer der schönsten Biergärten Kölns …

… ist gar nicht in Köln, sondern in Erftstadt: Vom Südbahnhof 10 Minuten mit der Regionalbahn, dann noch 5 Minuten zu Fuß, schon sitzt man im schönen Waldbiergarten, der seinen Namen völlig zu recht trägt. Gut besucht, aber nie überfüllt, bekommt man seine Getränke und Speisen ziemlich fix. Und was für Speisen:

Für dieses Rahmkraut wäre ich bereit … äh, alles mögliche zu tun. Jeden Tag zu beten, zum Beispiel (bitte bitte, lieber Gott, wann bekomme ich dieses Rahmkraut wieder?), oder für immer auf „Himmel un Äd“ zu verzichten (gut, das mag ich sowieso nicht). Ich glaube, ich seh mich einfach mal nach einem Rezept um, aber ob ich das so gut hinkriege?

Der Herbst ist in Anmarsch, aber einmal werden wir es vielleicht noch schaffen. Und im Dezember wird hier ja schon wieder geöffnet, zu Heißbier, Glühwein und einem Lagerfeuer.

Erftstadt

350,- Euro im Schnitt läßt jeder Übernachtungsgast während der Vorweihnachtszeit in Köln, erzählte der Tourismus-Chef der Stadt der hiesigen Zeitung, und ich stelle mir vor, wie er dabei grinsend seine Hände reibt und denkt: Diese Vollidioten. Ist es nicht Betrug, wenn jedes Jahr zig Tausende in die Stadt kommen und ihnen mit so minderwertiger Ware wie Glühwein aus dem Tetrapack das Geld aus der Tasche gezogen wird? Nun, ethisch betrachtet ist das nicht nur fragwürdig, sondern absolut verwerflich. Wirtschaftlich betrachtet ist das jedoch vollkommen legitim: Wenn jemand für eine Sache über den eigentlichen Wert dieser Sache hinaus etwas bezahlt, so bildet dieses Zuviel den Gewinn des Anbieters. Unser ganzes Wirtschaftsystem fußt darauf. Und wenn die Gäste auf den Weihnachtsmärkten sogar bereit sind, ein Vielfaches von dem zu bezahlen, was ihnen sonst schon abgezockt wird: Das hier ist ein freies Land, sie müssen ja nichts kaufen.

Wenn die Massen in die Stadt strömen, muß es woanders eigentlich leer sein. Tatsächlich, eine Viertelstunde mit dem Nahverkehr nach Erftstadt – kein Mensch zu sehen. Gute Luft, Stille. Und matschige Wege – oh no, diese Natur!

Familie Schwan nimmt die Umstände gelassen, und wir natürlich auch. Besonders, weil wir wissen, was uns noch erwartet:

Mit Einsetzen der Dunkelheit gibt es im Waldbiergarten ein offenes Feuer. Sehr schön!

Und für die riesige Portion von hausgemachtem Rahmkraut, das es hier gibt, würde ich jeden Preis bezahlen.