LillY fagte kürzlich nach der Villa der Schokoladenfabrikanten Stollwerck sowie nach ihrem Bürogebäude in der Hohe Str./Ecke Wallraf-Platz.
Das Büro- und Geschäftsgebäude „Stollwerck-Haus“, 1907 vom Architekten Carl Moritz fertiggestellt, sah früher so aus:

Wie nicht anders zu erwarten, hat das Gebäude genau wie 90 % der anderen Bebauung der Innenstadt die Bombadierung des 2. WK nicht überstanden. Der Neubau macht nicht einen ganz so prächtigen Eindruck, aber immerhin, wie man an den Nachbargebäuden sehen kann, hätte man es auch schlechter machen können:


Die Stollwerck-Passage, die gern wegen des Klangs und als Schutz gegen die Kälte von Straßenmusikern genutzt wird, wurde an die selbe Stelle gesetzt, wo sie vorher auch war.
Die Stollwerck-Villa wurde auch um die Jahrhundertwende gebaut, an den Rand eines neu erschlossenen Gebiets, wo die Unternehmer und Fabrikanten unter sich blieben: Marienburg ist selbst heute noch eine äußerst exklusive Wohngegend. Gewerbe und Berufsausübung war für dieses Viertel verboten, selbst Rechtsanwälte und Ärzte durften hier bis nach dem 2. WK keine Praxen eröffnen.

Die Villa gibt es nicht mehr – im Gegensatz zur potthäßlichen Bismarck-Säule links im Bild, deren Bau 1902 hauptsächlich von Carl Stollwerck finanziert wurde.

Die Säule ist ca. 30 Meter hoch und kann theoretisch über eine innere Treppe bestiegen werden, ganz oben kann in einer Schale ein Gasfeuer entzündet werden, um den zweifelhaften Ruhm Bismarcks weithin sichtbar zu machen. Die Renovierung war der Stadt im Jahr 2001 130000 Euro wert – meine Herren! Da steht man automatisch stramm.


PS: Die beiden Postkarten durfte ich mit freundlicher Genehmigung von BilderbuchKöln verlinken (ganz vielen Dank!) – eine tolle Seite übrigens, die viele sehenswerte Fotos der Stadt versammelt.