Wetterbericht

Der Samstag so warm und sonnig wie im Sommer …

… selbst die Löwen schnurren selig im Blücherpark.

Am nächsten Tag: Voller Herbst. Kühl, regnerisch, diesig, wie hier am Stadtrand in Köln-Mengenich.

Auf der Domplatte führt man derweil seine Haustiere spazieren (wieso fällt mir das jetzt ein: Ist Herbstzeit nicht auch Schlachtzeit?).

Blücherpark

Viel zu warm, um irgendwas zu tun. Fenster auf, im angenehmen Luftzug sitzen und mal schauen, was so läuft auf der Straße.

Mensch dagegen treibt es in den Park: Der Blücherpark ist nicht so voll wie die Parks in der Innenstadt. Schade, daß wir schon woanders gegessen haben, die Quiche am Nebentisch sieht wirklich lecker aus.

Davorn rechts bauen Musiker gerade ihre Instrumente auf, schöne Überraschung. Die Musik ist unaufdringlich, ich glaube, man nennt das „chillig“, also beruhigend. Gut, kann ja nicht schaden.

Blücherpark

„Ja, ist es denn gut, daß Marla um halb sieben noch auf den Spielplatz geht?!“ fragt der junge Vater mit gespielter Sorge, in der die Hoffnung mitschwingt, daß es viel zu spät ist – die Sportschau ist noch nicht zu Ende. „Aber sicher,“ antwortet die Mutter scharf, dann zuckersüß im antiautoritären Singsang zu ihrer Tochter: „Du möchtest doch noch gerne auf den Spielplatz, oder Marla?“
Hätte die ca. vierjährige Marla schon die nötige Urteilskraft und den entsprechenden Wortschatz, würde sie wahrscheinlich antworten: „Ich bin vier Jahre alt und objektiv weitgehend gefühlsgesteuert in meinen von Kurzfristigkeit geprägten Entscheidungen, ihr seid meine Eltern, ich habe ein Recht darauf, daß ihr wißt, was gut für mich ist!“ Stattdessen nickt Marla nur ergeben, vermutlich spürt sie nur, daß ihre Rolle die des Prellbocks ist zwischen ihren Eltern.

Der Blücherpark wurde zwischen 1911 und 1913 angelegt. Er ist ein Rechteck von 700 x 200 m, entsprechend streng geometrisch ist die ganze Gestaltung. Auf dem bei Sonnenschein leicht brackig riechenden Weiher kann man Ruderboot fahren, an einer Stirnseite befindet sich ein kleiner Biergarten, mehr ein Kiosk mit Außengastronomie. Bier, Säfte und Kaffee gibt es hier in Selbstbedienung, aber auch kleine Gerichte, wie z.B. Bockwurst mit Kartoffelsalat oder der obligatorische Salat mit Putenbrust, alles allerdings in guter Qualität (und entsprechenden Preisen).