
Der Kölnpfad ist eine gekennzeichneter Wanderweg rund um Köln und ist 171 Kilometer lang – locker an einem Tag zu schaffen, wenn man früh genug losgeht. Quatsch natürlich: Er ist in elf Etappen unterteilt, und der Start-/Endpunkt einer jeden Etappe ist durch öffentliche Verkehrsmittel erreichbar.

Letztes Jahr bin ich schon zwei Etappen gelaufen, diesmal geht es los im nördlichen Merkenich. In der Nähe der Ford-Werke liegt der Fühlinger See, eine weitläufige alte Kiesgrube mit Schwimmbad, Angelsee und einer Regattastrecke von über 2 km Länge. 1998 wurde hier die Ruderweltmeisterschaft abgehalten.

Auf der gesamten Strecke sind gut sichtbar Markierungen an allen Abzweigungen angebracht, aber zur Sicherheit haben wir einen Wanderführer und eine Karte dabei. Nicht immer läuft man durchs Grün, Wälder, Felder und Auen – immer wieder muß man an mehr oder weniger breiten Straßen entlanggehen, oder man passiert Industriegebiete, bevor man wieder in ein kleines Wäldchen geführt wird.

Natürlich wird dafür gesorgt, daß man unterwegs nicht verhungert, im Buch werden streckennahe Futterstellen empfohlen. Der Biergarten der „Kantine“ hat leider noch geschlossen, vielleicht ist es noch zu früh. Macht nix – weiter geht’s.

Wir landen am Rhein, nun ist es nicht mehr weit bis Mühlheim auf der anderen Seite. Am Niehler Hafen müssen wir aber erstmal über die Molenbrücke …

… um auf die Rheinwiesen zu kommen.

Freundinnen, die sich wichtige Dinge erzählen, die nicht für fremde Ohren geeignet sind …

… Platz genug haben sie jedenfalls.

Hurra! Ziel erreicht, nach ca. 18 Kilometern qualmen die Füße, aber es gibt eine angemessene Belohnung: Das rechtsrheinische Mülheim ist jetzt nicht gerade ein Viertel, in dem ich mich viel herumtreiben würde, es gibt einfach keinen Grund – außer vielleicht einen: Das „Café Vreiheit“ hat ausgezeichnetes, preisgünstiges Essen in Bio-Qualität (sein Biergarten liegt im Schatten einer evangelischen Kirche, aber das muß einen ja nicht stören).