Koblenz – Rüdesheim (3)

Rüdesheim ist eigentlich ein ganz schönes kleines Städtchen, allerdings hat der Wahnsinn hier Methode.


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Uff! – schnell einen Rüdesheimer Kaffee, der es in sich hat: Die Weinbrandbrennerei „Asbach“ hat hier ihren Sitz, und weil es versoffen aussieht, schon nachmittags mit dem Cognacschwenker im Biergarten zu sitzen, gießt man den Schnaps eben in den Kaffee.

Wenn man genug davon intus hat, kann man ein sogenanntes Themenrestaurant besuchen. Ob es da stilecht nur Brot und Wasser gibt, wage ich zu bezweifeln, ohne Alkohol macht man sowas nicht, oder?

Aber, wie gesagt, eigentlich ganz schön, wenn man etwas abseits spazieren geht.

Abends geht es mit dem Zug zurück nach Köln. Ein schöner Ausflug, hat Spaß gemacht.

Koblenz – Rüdesheim (2)

Etwa sechs Stunden dauert die Fahrt von Koblenz nach Rüdesheim auf dem Rhein. Angenehm saßen wir bei milden Temperaturen auf dem Deck und ließen die Gegend an uns vorbeistreichen. Einziger Wermutstropfen: Die Musik von der Bordanlage. Permanente Berieselung mit deutschen Schlagern wie z.B. „Holde Maid, hast Du heut für mich Zeit“ ist eine Folter, mit der wir nicht gerechnet hatten.

Hey – den Biergarten kennen wir doch! Wären wir am Abend vorher daran vorbeigefahren, hätten wir uns dort sitzen sehen können. Ich hätte mir zugewunken!

An den Ufern jede Menge Schlösser …

… und Burgen, man könnte sich fast wie im Mittelalter fühlen – wenn Freddy nicht gerade „Junge, komm bald wieder“ singen würde. So einen Hut hätte ich mir übrigens auch besorgen sollen, die Bewölkung war so aufgelockert, daß ich am Abend einen Sonnenbrand im Gesicht hatte.

Je weiter man nach Süden kommt, desto zahlreicher werden die Weinhänge und geben, je nach Perspektive, interessante Muster.

Neulich habe ich zum ersten Mal in meinem Leben den Begriff ‚Fruktarier‘ gehört – als solcher darf man nichts zu sich nehmen, wofür ein Lebewesen sterben muß. Kartoffeln zum Beispiel sind nicht drin. Und Pommes? Auch nicht, Himmel! Aber Wein darf man trinken, wenn ich mich nicht irre, Früchte aller Art, wenn sie nicht, wie gesagt, zum Dahinscheiden der Pflanze führen. Da haben die Veganer noch ein größeres Angebot.

An Bord hatte man ernährungstechnisch gar keine Skrupel, die ausländischen Gäste am Nachbartisch verlangten schon um 10 Uhr traditionelle deutsche Speisen und Getränke.

Insgesamt eine sehr schöne Fahrt, ich kann sie nur empfehlen – rate aber zu Ohrstöpseln oder Kopfhörer mit überdeckendem Sound.

„Anlegen verboten“ stand auf dem Schild an dem Anleger, an dem wir gerade anlegten … hmm, vielleicht ist was anderes damit gemeint? „Auf jemanden anlegen verboten“ vielleicht? Mit anderen Worten: „Schießen Sie nicht auf den Kapitän!“ – oder wer sonst für das Gedudel verantwortlich ist.