Leute – meidet die Weihnachtsmärkte in der Kölner Innenstadt, besonders am Wochenende, es sei denn, ihr mögt das Herumgeschiebe in einer großen Menschenmenge. Auch in diesem Jahr habe ich das für euch überprüft, und muß sagen: Es hat sich nichts geändert, es ist einfach grauenvoll. Gut, um die Wahrheit zu sagen: Wir wollten unbedingt die leckeren Schupfnudeln mit Sauerkraut und die Maultaschen probieren, die man so nur an einem Stand auf dem Alter Markt bekommt, und da wir in der Woche nie Zeit haben, blieb nur der Samstag – wer schön essen will, muß leiden.
Ganz anders der Weihnachtsmarkt in der Bartholomäus-Schink-Str. in Köln-Ehrenfeld: Nur ein paar provisorisch, aber mit Geschick zusammengehämmerte Buden, eine kleine Bühne – und keine Touristen!
An den Buden wird natürlich auch Schnickschnack verkauft, den kein Mensch wirklich braucht, aber immerhin sind es Läden aus dem Viertel, die hier ihre Waren anbieten. An einem Stand gab es sogar Unterwäsche für sie und ihn, für die Pragmatiker unter den Weihnachtsschenkern.
Daß dieser Markt etwas Besonderes ist, kann man sich von kleinen Details bestätigen lassen: Die Knoblauch-Krakauer liegen nicht etwa kontaminierend neben den normalen Bratwürsten, sondern in entgegengesetzter Richtung, beim Grillkäse, der vermutlich aus eigenen Mitteln gegen sie anstinken kann. Und wer immer noch nicht überzeugt ist – bittesehr: Da unten stehen zwei Fotos mit wahrscheinlich irre bekannten Leuten, und auf dem linken Foto steht: „Mit die beste Wurst Deutschlands“. Wer so was sagt, muß sich richtig, richtig gut auskennen, was ein Sommelier für Wein, das ist dieser Spezialist für deutsche Würste. Vielleicht hat er deswegen eigene Autogrammkarten.
Und für die Vegetarier gibt es auch was: Crepes und Galettes, das sind Crepes aus Buchweizenmehl. Leider haben wir weder Hunger noch Durst, wissen also auch nicht, ob der Glühwein hier besser schmeckt als auf den anderen Märkten, aber macht nichts, wenigstens waren wir mal hier.