Halloween

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Halloween kommt von „all hallow’s eve“, übersetzt: Der Abend vor Allerheiligen. Die Leute laufen verkleidet durch die Straßen und feiern in Kneipen und privat bei lauter Musik und gehen allen anderen damit auf die Nerven. Die Kostümmotive speisen sich hauptsächlich aus dem Horrorbereich, blutige Fratzen, Zombies, Vampire. Zu unrühmlicher Bekanntheit hat es der Horrorclown gebracht, ihr habt ja bestimmt davon gehört: Leute in einem Clownskostüm und zähnefletschender Clownsmaske erschrecken ahnunglose Passanten und gehen scheinbar – aber manchmal auch wirklich – mit Baseballschlägern oder Hämmern auf sie los. Es hat schon Verletzte und Tote gegeben – kaum zu fassen, was es für Idioten gibt!

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Eine Kölner Boulevardzeitung macht auch mit – es ist aber nicht ganz sicher, ob die Macher den Horroranteil ihrer Werbung absichtlich eingebracht haben.

Was soll das eigentlich mit dem Horror? Die Psychologen sprechen von Angstlust: Man setzt sich in einem kontrollierbaren Rahmen seinen Ängsten aus, um besser mit ihnen umgehen zu können, und das erzeugt Befriedigung und macht Spaß. Das ist auch der Grund, weshalb Leute in Horrorfilme gehen, oder – ein paar Stufen tiefer – Krimis oder Märchen lesen. Eigentlich ist nichts dagegen zu sagen, wenn die Leute das wollen, meinetwegen – was ich allerdings zum Kotzen finde, daß das ein weiterer Termin ist, an dem die Feiernden glauben, sie könnten die ganze Nacht so viel Krach machen wie sie wollen, und wer das anders sieht, ist ein elender Spießer.

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Da sind mir diese Gespenster lieber – auch unheimlich, sie hausen in einer Unterführung und sind so leise, daß ich fast achtlos an ihnen vorbei gegangen wäre.

12 Gedanken zu “Halloween

  1. Habe dafür nichts übrig und gestern platzte Köln tatsächlich aus allen Nähten.
    Nichts ging mehr.
    Nach Führung und Essen beim kleinen, guten Spanier sind wir relativ früh Heim gefahren.
    Unfassbar dieser Hype.

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  2. Hab im beschaulichen Linden nichts davon mitbekommen. Ich bin allerdings am Abend auch zu Hause gewesen. Die stillen Gespenster auf deiner Fotoserie kommen still und unheimlich daher, wie es ihre Art ist. Die eher verhaltene Gestaltung ist Einheit von Form und Inhalt.

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    1. Videbitis

      Vielleicht hängt es mir der rheinischen Verkleidungslust zusammen? Bei mir im Haus wurde kräftig gefeiert, aber glücklicherweise war es um halb eins nachts vorbei.

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  3. Bonsoir!

    Langsam wirst du aber zum Blogrentner!..;-)
    (Nur noch ein wöchentlicher Eintrag.)
    Ich halte von diesem „instruierten“ Kommerz auch nichts.
    Trotzdem gönne ich den Leuten die Freude daran, solange es
    harmlos bleibt. Als Kind/Teeny hätte ich mich wahrscheinlich
    mit ins Geschehen gestürzt. Erschrecken macht halt Spass.
    Falls du diesen Link … http://tinyurl.com/ht6qchg … anklickst –
    Non mea culpa est..;-D

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    1. Videbitis

      Rentner? Wäre ich gern, dann könnte ich auch mehr bloggen, dauert aber noch 9 Jahre.
      Dich da verbal zu exculpieren nützt nichts – auf die Handlung kommt es an. Wenn ich einen Herzschlag bekommen hätte, wärst Du ganz klar schuld gewesen. Aber ich bin hart im Nehmen.;-)

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  4. Die Kleinen, die gestern hier bei uns an der Tür standen, erschraken vermutlich vor ihrem eigenen Spiegelbild. Aber wenn sie Spaß daran haben und im Dunklen mit Mama oder Papa im Hintergrund durch das Viertel ziehen… Die andere, laute und wilde Variante brauche ich auch nicht. Wir hatten auch schon rohe Eier auf der weißen Hausfassade.

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    1. Videbitis

      Solange die Kinder ihre Finger vom Alkohol lassen, geht’s ja auch noch einigermaßen gesittet zu. Aber wehe, sie kommen in das Alter, wenn sie vom „Feiern“ nicht genug bekommen können – feiern bedeutet ja nach heutigem Sprachgebrauch nicht, ein Fest feierlich zu veranstalten, sondern sich bei lauter Musik volllaufen zu lassen. Schön blöd.

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  5. genogramma

    diesen hype um halloween kann ich auch nicht verstehen, aber nun ist er aus den usa zu uns rübergeschwappt wie so vieles aus den usa.
    ich war am 31.10. einkaufen habe aber absichtlich nix süßes gekauft, denn ich hatte vor, beim klingeln abends nicht zu öffnen. tatsächlich sind wohl kinder durch unsere straße gezogen, aber bei uns hat niemand geklingelt.
    ich vergesse sogar den martinstag, wenn alle nach bremen gehen wollen.
    doch gönne ich den kindern den spaß, warum auch nicht.
    in unserer kinderfeindlichen welt bleibt nicht viel raum für kinderspaß.

    mir reicht zum erschrecken mein spielgelbild. 😉

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    1. Videbitis

      So kinderfeindlich kommt mir unsere Welt gar nicht vor, es sei denn, man bezeichnet Überbehütetsein so. Helikoptereltern sorgen dafür, daß es den Kleinen bis über das 30. Lebensjahr hinaus an nichts fehlt.;-)

      Was ist denn in Bremen am Martinstag? Hier wird auf dem Rathenauplatz ein großes Feuer angezündet und ein Martin in rotem Umhang reitet herum, ich bin mir nicht sicher, ob er auch Süßigkeiten verteilt.

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      1. genogramma

        naja, über kinderfeindlichkeit kann man streiten. soll aber leute geben, die sich über einen kindergarten oder spielplatz in ihrer nachbarschaft wegen des lärms richtig aufregen.
        sone überbehütende mutter hatte ich leider auch, aber das ist geschichte.
        mein ex wurde damals 31 und wohnte auch noch zuhause, das lässt viel raum für spekulation zu.
        wie mein vater als er meine mutter heiratete wohnte er mit 31 ebenfalls noch im elternhaus bei mama und papa.
        meiner meinung kann ein junger mensch nur gewinnen, wenn er/sie früh von zuhause auszieht, um selbstständig zu werden.
        wie alt warst du als du deine erste wohnung bezogen hast?

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