… für die einen, für die anderen eher nicht: Die „obersten“ 10% der deutschen Haushalte besitzen 51,9% des Nettovermögens, die „untere“ Hälfte der Bevölkerung besitzt davon zusammen gerade 1%. Im Jahr 1998 betrug das Verhältnis noch 45,1% zu 2,9% – auch schon skandalös, aber das, was man ruhig Kapitalismus nennen kann, kennt keine Moral und arbeitet ständig weiter an diesem unanständigen Verhältnis: Reichtum wächst nur für wenige, Armut und Armutsgefahr wachsen auch, aber für viele. Besonders schlecht sind die Aussichten für die Rentner der nächsten Jahrzehnte: Bereits in den letzten elf Jahren ist die Armut hier um das zehnfache im Vergleich zur sonstigen Bevölkerung gestiegen. Schon als die letzte Rentenreform beschlossen wurde, die realitätsfremd stark auf freiwillige private Vorsorge setzte, war abzusehen, daß dieses Modell zu einer massenhaften Altersarmut führen wird, um das zu sehen, brauchte man wirklich kein Wirtschaftsspezialist zu sein: Wer sowieso schon wenig hat, kann kein Geld erübrigen für eine private Vorsorge, und viele derer, die es sich leisten könnten, brauchen sie gerade deswegen nicht. Angeblich hat man das nun inzwischen in allen Parteien erkannt, aber ich würde mich wundern, wenn sich irgendetwas in absehbarer Zeit änderte.
Da oben rechts vor dem Schaufenster ist noch ein Platz frei …
PS: Die 62 reichsten Geschäftsleute auf der Erde besitzen so viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, das sind immerhin 3.500.000.000 Menschen. Wer kann da wirklich behaupten, wir hätten ein gut funktionierendes Wirtschaftssystem?
Das Poster Shop-Ping-Week macht es genau klar: Ping is im Rheinland immer da, wo’s weh tut (Kopping). Die einen shoppen und den anderen bleibt der Schmerz. Solange das Gier-Syndrom anscheinend zum Menschsein dazu gehört, wird das so bleiben.
Die Gnade der frühen Rente. Die jetzt in Rente sind, wissen gar nicht wie gut sie es haben. Wir werden uns von unseren Kindern durchfüttern lassen müssen, werden dankbar sein, wenn sie uns was zustecken oder uns für’s Babysitten bezahlen.
Ein Gutes wird es haben: Sterbehilfe wird irgendwann durchgesetzt werden müssen, einfach aus finanziellen Gründen.
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„Sozialverträgliches Frühableben“ war ja mal Unwort des Jahres, aber genau darauf läuft es hinaus.
Finnland plant, 2017 das bedingungslose Grundeinkommen einzuführen, allerdings eine pervertierte Art: Jeder Bürger soll 800 Euro pro Monat erhalten, dafür fallen sämtliche Sozialleistungen weg – das freut natürlich besonders die Arbeitgeber, da die Lohnnebenkosten dadurch drastisch sinken würden. Und wer zum Sozialfall wird, aus welchem Grund auch immer – Krankheit, Arbeitslosigkeit usw. – , hat halt Pech gehabt, wenn er mit dem Geld nicht hinkommt für Essen, Miete, Medikamente. Ein deutscher CDU-Politiker findet das offenbar so gut, daß er das Modell auch für Deutschland vorschlägt, allerdings hält er 800 Euro für viel zu viel: 600 Euro, damit kann man doch wohl hinkommen. Stimmt, wenn man sich mit einem Zimmer zum Schlafen und Chappi zum Essen zufrieden gibt, kann man vielleicht noch den Arzt bezahlen, wenn man mal einen braucht. Vielleicht aber auch nicht, dann wird das Leben spannend. Es könnte eng werden mit den Schlafplätzen vor Schaufensterscheiben oder auf Ubahnluftschächten.
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vor gut 20 jahren hatte ich einen vertreter meiner damaligen hausrat- und haftpflichtversicherung zu besuch. zur information über eine private altersvorsorge.
damals war ich 35 jahre alt. bis zum renteneintritt von damals 65 jahren hätte ich jeden monat 150 dm einzahlen müssen, um 50 dm private rente zu erhalten.
man kann sich denken, der vertrag wurde nicht abgeschlossen, denn meine gesundheit war damals schon nicht stabil und es mustte mit ausfallzeiten gerechnet werden. rosige zeiten habe ich seither auch nicht erlebt.
wenn man sich die vermögensverteilung genau betrachtet, könnte man zum gewalttäter werden, wenn es nicht verboten wäre.
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150 für 50? Diese Gauner! Dabei können die Versicherungen für gar nichts garantieren, da ist es sicherer, jeden Monat 50 Mark in dem Sparstrumpf zu stecken.
Stimmt, die Vermögensverteilung ist eine komplette Idiotie, eigentlich für alle Beteiligten. Aber prügeln möchte ich mich deswegen nicht.;-)
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…vor Jahren las ich ein Buch, in welchem behauptet und nachgewiesen wurde, dass in den Ländern die Menschen am glücklichsten und gesündesten sind, in welchen die Lebensverhältnisse der Armen und Reichen am ausgeglichendsten sind. Interessant war zu lesen, dass also auch die Reichen unter der zunehmenden Ungleichheit leiden, ihre Ängste und Krankheiten nehmen mit zunehmendem Reichtum zu…
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Zufällig war vor ein paar Tagen eine Doku im TV, die genau dieses Thema behandelte. Es wurde auch ein Millionär interviewt, der der Meinung war, Reiche müßten viel mehr abgeben als sie es heute tun, denn er wolle auch in Zukunft durch einen lebendigen Berliner Kiez spazieren gehen können: Zunehmende Armut führt zu einer allgemeinen Verelendung, die sich überall bemerkbar macht, besonders offensichtlich in Großstädten. Ich könnte jetzt schon arm dabei werden, wenn ich jedem Bettler, dem ich bei einem ganz normalen Spaziergang durch die Stadt begegne, etwas geben würde. Und die Bettler sind ja nur die Spitze des Eisbergs.
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Servus!
„Starker Kontrast“ – Klasse Foto!
Du hast da quasi Yin und Yang eingefangen.
Haben sich die Obdachlosen absichtlich, bewusst diese Stelle ausgesucht,
oder haben sie sich ohne Hintergedanken, un-bedacht dort platziert?
Die beste Lösung: Sowohl als auch.
Der Zeuge (The Witness):
… 🎶 http://tinyurl.com/hd8hadl 🎶 …
(Zu finden auf „Space Night“ Vol.3 / CD zur gleichnamigen Dauerschleife
vom BR. Seinerzeit hab ich das gerne zu schlafloser Nacht geguckt.
Spacige Bilder mit spärischem Sound unterlegt.
Kommt mit PC/Laptop-Quäker leider nicht zur vollen Geltung, weil es für
die abgrundtiefen Bässe ordentliche Lautsprecher erfordert.
Gruß aus der guten Stube!..;-)
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Danke! Stimmt, das ist ein gelungener Schnappschuß.
Das ist der Body-Shop im Bahnhof, da halten sich Obdachlose ja oft auf, da sind immer viele Leute, die man nach Geld fragen kann, und auf der Bahnhofrückseite, gibt es eine Anlaufstelle für sie, wo sie sich waschen können und eine Kleinigkeit zu essen bekommen, oder „neue“, saubere Klamotten.
Schöne Hintergrundmusik (erinnert entfernt an Jean-Michel Jarre), davon kann man sich gut berieseln lassen, wenn man nicht einschlafen kann.:-)
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