Wer mal eine schöne Stadt an der Ostsee besuchen will, sollte nicht nach Kiel fahren. Es kann natürlich sein, daß auch Kiel charmante Seiten hat, allerdings haben wir sie an dem einen Tag, an dem wir da waren, nicht gesehen.
Das ist der Marktplatz an der St.-Nikolai-Kirche in der Altstadt – sofern man davon überhaupt reden kann: Der Platz ist zum großen Teil Anfang der 70er Jahre mit diesen scheußlichen Pavillons bebaut worden, und von Altstadt kann man hier nur insofern reden, als es sich um das Areal der Altstadt handelt. Die Stadt Kiel teilt das Schicksal vieler großer Städte, sie ist im 2. WK weitgehend zerstört worden.
Wir dachten zuerst, wir sind nicht richtig informiert, aber da oben auf der Fahne steht es auch: Altstadt. Viel Mühe hat man sich offensichtlich nicht gegeben beim Wiederaufbau, oder ein heute nicht mehr zeitgemäßes Verständnis von Stadt gehabt.
Immer noch Altstadt. Bei Wikipedia kann man nachlesen, daß die Nazis vorhatten, die Stadt neu zu gestalten: Weg mit den kleinen Gassen, in denen die Subversion gedeiht, hin zu gut kontrollierbaren Straßen, der damalige Stadtbaurat wollte „aus der Altstadt das Zentrum einer deutschen Stadt“ machen. Und genau der selbe Stadtbaurat war nun nach der Kriegszerstörung für den Wiederaufbau zuständig.
Und dann war zufällig auch noch „Kieler Woche“: Hunderte von solchen Buden, die für viel Geld fiese Speisen aus der Fritteuse und merkwürdige Getränke anboten (Hischblut, das ist Kirschsaft mit Underberg) und die Gäste sadistisch mit einem kakophonischen Klangbrei beschallten. Nichts wie weg hier!
Zu Hause wartete noch eine Aufgabe auf uns: Die Verkostung diverser einheimischer Getränke (ich die klaren, meine Begleiterin die bunten). Was soll ich sagen: Lieber trinke ich einen eisgekühlten Aquavit.
Ende.
mir war es auch schon vergönnt, die kieler woche zu besuchen.
bei sonnenschein und blauem himmel waren wir am hafen, um die vielen schiffe zu sehen.
vom nepp und fast food haben wir damals nicht viel bemerkt, aber das war 1998.
vielleicht hat sich die kultur der kieler woche auch verändert.
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Kiel ist wahrhaftig keine Perle des Nordens. Auch von der Ausstrahlung her nicht. Aber nun hast du’s ja hinter dir. Und immerhin deine Blogleser „gewarnt“.
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Kiel kann ich also streichen. Dagegen kann ich Lübeck sehr empfehlen, auch was die Altstadt betrifft. Danke für die prima Bildungsreise, an der du deine Leser mal wieder hast teilnehmen lassen.
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Mh. Sieht für mich aus wie Mönchengladbach, Köln oder Düsseldorf. *schulterzuck* Bis auf den dicken Dampfer, den hab ich (in dieser Form) da noch nicht gesehen. In MG am Allerwenigsten.
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Vielleicht haben wir uns auch nur in der falschen Ecke aufgehalten. Die Innenstadt, die man Altstadt nennt, ist jedenfalls nicht empfehlenswert.
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Und wenn dann auch noch der Himmel grau ist …
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Gern. 🙂
Ja, das habe ich auch schon gehört, uns wurde empfohlen, für Lübeck allein drei Tage einzuplanen. Mal schauen, ob wir das nochmal machen.
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Schrecklich, diese Kreuzfahrschiffe. Gut, daß der Rhein nicht tief genug ist für diese dicken Pötte.
Stimmt, wenn ich eine Fußgängerzone mit häßlichen Gebäuden sehen will, kann ich auch in Köln bleiben.
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Hi Videbitis,
vielen Dank fürs Mitnehmen. Schöne Reise… 🙂
LG mosi
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