Neulich gegenüber

Bitteschön! – so arbeitet die Feuerwehr: Umsichtig, trainiert, einsatzbereit. Nur, damit kein Verdacht aufkommt, ich würde die Mitbürger, die für unsere Sicherheit sorgen, in ein schlechtes Licht rücken wollen.
So was Ähnliches ist mir auch schon passiert: Eine Freundin dachte, weil sie mich telefonisch nicht erreichte und ich auf die Türklingel nicht reagierte, ich läge röchelnd oder schon verstorben in meiner Wohnung. Also rief sie einen Polizeibeamten, der nach kurzem Zögern die Feuerwehr alamierte, die mit einem Leiterwagen die Straße absperrte und durch mein offenes Schlafzimmerfenster in meine Wohnung kam. Ich lag derweil fröhlich bei lauter Musik auf meinem Wohnzimmersofa, ein Buch vor der Nase, und staunte nicht schlecht, als plötzlich zwei Feuerwehrleute die Tür öffneten. Es stellte sich heraus, daß das Telefonkabel defekt war. Der Polizist erklärte das Vorgehen damals, daß nicht soviel Schaden entstehen würde, wenn man durch ein (in meinem Fall ja sogar offenes) Fenster einsteigt, als die Haustür aufzubrechen.
Was da bei mir gegenüber passiert ist, weiß ich nicht, aber es wird nichts Schlimmes gewesen sein, keiner der Anwesenden war hektisch, die Sanitäter waren sehr schnell wieder verschwunden, ohne jemanden hinauszutragen, und selbst das Fenster ließ sich von innen offenbar mühelos wieder schließen.

0 Gedanken zu “Neulich gegenüber

  1. Wenigstens die Feuerwehr fensterlt noch. Als ich neulich in einem Krimi-Hörbuch etwas vom Fensterl hörte, wurde mir klar, wie lange ich an diesen bayerischen Brauch nicht mehr gedacht hatte. Und jetzt weiß ich nicht, ob ich mich endgültig zum alten Eisen rechnen soll, oder ob ich nur zu weit nördlich wohne. Ob mein Herz das allerdings aushielte, wenn plötzlich zwei durchtrainierte Feuerwehrmänner vor meinem Bett stünden, weiß ich nicht. 😉

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  2. Bei der Feuerwehr hat allerdings niemand amouröse Absichten beim Fensterln, das hoffe ich jedenfalls. Ob das überhaupt noch praktiziert wird, weiß ich auch nicht, in Großstädten war das wahrscheinlich schon immer eher ungewöhnlich, oder? Und auf der Alm gibt es ja angeblich keine Sünde, da kann man machen, was man will. Nee, diese Bayern …

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  3. Das, was ich vom Fensterl hörte, war auch eher in Form von Volksmusik. 😀

    Auf die Bayern bin ich heute Abend trotzdem gespannt und werde mir das Spiel gegen Porto im Radio anhören. – Nach der Schmach der letzten Woche! Ich interessiere mich eigentlich nicht für Fußball, aber ich mag die Kommentatoren.

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  4. Nein, denn sie hat ja nur die Polizei gerufen. Die Feuerwehr fiel in die Verantwortung des Polizisten. Keine Ahnung, ob die Feuerwehr uns zur Kasse gebeten hätte, wenn sie sie direkt angerufen hätte.

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