Urlaub in Berlin, erste Eindrücke

Berlin war mal wieder eine Reise wert, besonders schön natürlich bei strahlendem Wetter. Trotzdem hat der Verkäufer dieses Standes vom Markt am Hermannplatz gute Aussichten, seine Mützen loszuwerden, den der Wind bläst noch recht eisig.

Im Windschatten kann man allerdings gut für eine Kaffeelänge draußen sitzen, wie hier in Kreuzberg …

… oder in Friedrichshain.

Noch gut eingemummelt geben Musiker ein Konzert auf einer etwas größeren Verkehrsinsel nahe der Oberbaumbrücke …

… und am Boxhagener Platz findet ein Trödelmarkt statt, der diese Bezeichnung wirklich noch verdient.

Wir ziehen es dann doch vor, Kaffee und Kuchen drinnen zu verspeisen …

… im Café „Fräulein Wild“ nahe dem Kottbusser Tor, warm, gemütlich, und der Kuchen ist ganz ausgezeichnet.

0 Gedanken zu “Urlaub in Berlin, erste Eindrücke

  1. Nette Bilder!
    Jaja, der Hermannplatz, angeblich Berlins gefährlichste U-Bahn-Station. Stimmt nicht. Das ist wohl eher der Alex. Am H-PLatz ist nachts z.B. keine Sau. Bin da oft umgestiegen. Tagsüber kann man da eifrig Studien treiben, Deutschland ganz unten, aber alles eigentlich ehrliche Häute.
    Unvergessen, ein Punk, der zu mir sagte: „Ej Käthe kommste mit inne U8, ick laß ne Pulle Sekt springen!“
    Ansonsten: Junkies krazten ihre offenen Wunden, Rentner durchstöbern die Mülleimer nach Brauchbarem, Alks lassen ihre leeren Schnapsflaschen kullern, Kleinkinder rufen „Anne!Anne!“ (und meinen damit ihre Mütter) und ihre großen Brüder sprechen neuköllnisch: „Ej fass misch nisch an ej, bissu schwul?“ Eben typisch Berlin.

    Das Café ist ja so vintage, die Amis werden es lieben! 😉
    Und der Trödel im alten Ostteil der Stadt ist eigentlich immer recht gut. Allerhandlei, wie W.K. sagen würde, ich mag das auch. Nix ist ekliger als Trödel mit Ramschneuwaren und billigen Jakobs („Und isch pack da noch nen Set Wonderbras drauf! Und ein Schraubenzieher-Set für den Herrn!“).

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  2. Diesmal bin ich fast täglich am Hermannplatz umgestiegen, es war so kalt, da hat sich niemand lange aufgehalten, keine Junkies, Bettler oder Alkies, im Sommer ist das bestimmt anders. Wenn man den Kottbusser Damm bis zum Paul-Linke-Ufer hochgeht, könnte man glauben, man sei in einer türkischen Stadt, selbst die Beschriftung der Geschäfte ist zum großen Teil auf türkisch. Was man hier bekommt, ist von viel besserer Qualität als bei den türkischen Geschäften und Imbissen in Köln, und viel günstiger: Eine gut gefüllte Dönertasche mit viel Salat für 2 Euro sucht man in Köln vergeblich.

    Zur Zeit läuft in den Kiezen die Diskussion, daß immer mehr Touristen die Viertel durchstreifen oder in dicken Bussen durch die Straßen kutschiert werden, ein Bezirkspolitiker ließ sich sogar öffentlich zu der Beschwerde hinreißen, Kreuzberg sei kein Freizeitpark, was in der „Zeit“ damit kommentiert wurde, daß Berlin ja wohl die einzige Stadt sei, die gegen sich selbst Reklame mache. Tatsächlich ist mir auch aufgefallen, daß in den Kneipen an den Nebentischen sehr viel englisch gesprochen wird, mehr, als in den letzten Jahren. Ist doch gut, sollen die Berliner sich doch freuen, daß anderen ihre Stadt gefällt. Aber vielleicht ist das auch wieder typisch Berlin, erstmal meckern. 😉

    Gut, andererseits führt touristische Attraktivität natürlich auch dazu, daß langfristig die Mieten steigen: Immer mehr normale Wohnungen werden zu Ferienwohnungen und die sogenannte edle Gastronomie sieht neue Geschäftsfelder.

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  3. Der kleine Markt am Paul-Lincke-Ufer hat wahre Köstlichkeiten zu bieten. Und bei unserem „ollen Türken“ um die Ecke, ging man hin, sagte: „Ich hab noch 5 Mark“ und dann machte er einem ne Tüte randvoll mit Gemüse und Schafskäse, daß man sie kaum schleppen konnte.
    Berlin ist die einzige Metropole der Welt, in der man spottbillig gut essen kann, glaube ich.
    Die gut gefüllte Dönertasche für 2 Euro sucht man auch in Friesland und MeckPomm vergeblich.

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  4. Dankeschön für diesen Reisbericht mit wieder mal ausgezeichneten Fotos. Über das „verspeisen“ des Kaffees musste ich schmunzeln. Da wird „Fräulein Wild“ aber gestaunt haben.

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  5. Ah ja, ich erinnere mich. Gerade mal nachgesehen, die Liebigstr. ist ja ganz in der Nähe vom Boxhagener Platz. Zum Karneval der Kulturen habe ich es bis jetzt leider noch nicht geschafft, obwohl meine Freunde mich schon oft dazu eingeladen haben.

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  6. Danke! 🙂
    Das Fräulein ist nur wild im Sinne von ungezähmt, da hat sie es vermutlich mit Gelassenheit genommen, als die ungehobelten Provinzler aus dem Westen den Kaffee löffelweise in den Mund schoben. 🙂

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  7. Selbstgebacken. Der Kaffee war okay, soweit ich mich daran erinnere, aber auch nix, weswegen man da extra hingeht.
    Was ich Dich noch fragen wollte: Was ist eigentlich mit dem Jenseits? Scheint doch normal geöffnet zu haben. Sollte da nicht eine Cocktailbar hin?

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  8. … das Jenseits ist wieder geöffnet (ich glaub die neuen Besitzer sind 2 JungKurden aus Charlottenburg) als etwas ältereingessessener (hihi das sag ich so, da die meisten in der Gegend, ja auch nicht wirklich, bzw schon lange, von hier) gehste da nicht hin … 🙂 daher weiß ich nicht, mit welchem Angebot und welcher Preisgestaltung, die die Miete reinbekommen (das Interieur ist aber auch nicht wirklich passend momentan, aber vielleicht, bei der stattfindenden Veränderung der Gegend und der diese bewohnenden Menschen (Wahnsinn was da grad auch mit den schon nicht billigen Mieten passiert) irgendwann genau richtig … )

    liebe Grüsse
    Karen

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