Koblenz – Rüdesheim (1)

Wenn man an einem Fluß wohnt, sollte man auf ihm mindestens einmal in seinem Leben eine längere Schiffstour mitmachen, finde ich. Im letzten Sommer war es so weit. Besonders schön soll ja der Rheinabschnitt zwischen Koblenz und Rüdesheim sein. Da das Schiff dort morgens um 10 Uhr ablegt, reisten wir einen Tag vorher an und hatten Zeit genug, uns Koblenz anzusehen, das an der Stelle liegt, wo die Mosel in den Rhein mündet, bekannt auch als „Deutsches Eck“.

Hier steht das Reiterstandbild des Deutschen Kaisers Wilhelm I., kurz nach dessen Tod 1888 im Jahre 1897 errichtet. Es ist riesig: Mit Sockel 37 Meter hoch, sollte es weithin sichtbar Deutschlands Pracht und Herrlichkeit, personifiziert in der gottgewollten Machtfülle des Deutschen Kaisers, repräsentieren. Als Folge der zunehmenden Pervertierung dieses Selbstbildes wurde das Reiterstandbild 1945 durch amerikanischen Artilleriebeschuß zerstört und erst 1993 dank einer privaten Spende rekonstruiert.

Das Pferd macht von nahem betrachtet einen etwas irren Eindruck, aber das paßt ganz gut zur gesamten Anlage.

Die Innenstadt von Koblenz erscheint sehr gemütlich und wohnlich. Gut, die gleichen üblichen Geschäfte wie in allen Fußgängerzonen der Republik, aber die Plätze und Gassen geben eine gute Atmosphäre.

Das Eis muß ganz ausgezeichnet sein – uns stand allerdings der Sinn gerade nach was Herzhaftem, daher haben wir es nicht probiert. Nächstes Mal.

Natürlich gibt es auch häßliche Ecken, aber man bemüht sich – wie hier mit diesem witzigen Arche-Noah-Brunnen.

Im nächsten Jahr richtet Koblenz die Bundesgartenschau aus, deshalb wird an jeder zweiten Ecke gewerkelt und aufgehübscht. Diese Rheinseilbahn wurde eigens dafür gebaut, sie führt zur anderen Rheinseite auf die hochgelegene Festung Ehrenbreitstein, wo ein Schwerpunkt der BuGa liegt. Da die Gegend auf der Liste des UNESCO-Welterbes steht, darf hier eigentlich nicht gebaut werden, weshalb die Seilbahn Ende 2013 wieder abgerissen wird. Verrückt! Der Spaß kostet rund 12 Millionen Euro.

Abends lädt ein Biergarten am Rhein ein – entspannt sitzt man hier, trinkt heimisches „Zischke“ und freut sich auf den nächsten Tag.

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