Urlaub in Polen: Wroclaw (Breslau), öffentliche Kunst

Überall stehen in Breslau diese kleinen Männchen herum. Wir haben gefragt, und die die Antwort ist naheliegend: Es ist das deutsche Gartenzwergerbe, das sich hier vermutlich erhalten hat, vielleicht sind es sogr Verwandte der Kölner Heinzelmännchen.

Moderner ist diese ca. drei Meter hohe Plastik, wem sogleich die Doppelhelix einfällt, hat ganz recht: „DNA“ heißt es und ist von Miroslaw Struzik.

Auch modern, aber figürlich: Auf dem Campus-Gelände steht dieser Engel, etwas verdreht, aber schön mit dem polierten Flügel.

Ein Denkmal für die sogenannten Nutztiere. Wir saßen eine zeitlang daneben in einem Biergarten und konnten beobachten, daß es besonders auf kleine Kinder eine hohe Anziehungskraft hat.

Lebensgroß steht diese Gruppe an einer großen Kreuzung …

… verschwindet langsam im Untergrund …

… und taucht auf der anderen Seite wieder auf. Sehr eindrucks- und geheimnisvoll. Aber das Rätsel ist schnell gelöst: Die Skulpturengruppe erinnert an die Ausrufung des Kriegszustandes zur Eindämmung innerer Unruhen 1981 – die Gewerkschaft Solidarnosc war den Mächtigen zu einflußreich geworden. Dem eigenen Volk wurde also der Krieg erklärt, die Gewerkschaft verboten und ihre Führer ins Gefängnis gesteckt. Die Gewerkschaft arbeitete aus dem Untergrund weiter, 1989 wurde sie wieder zugelassen und einer ihrer Führer, Lech Walensa, wurde 1990 sogar zum Staatspräsidenten gewählt.

Die neue Freiheit ist allerdings nicht unproblematisch: Wer sich hier seine High Heels bricht, hat selbst Schuld.

Fortsetzung folgt.

0 Gedanken zu “Urlaub in Polen: Wroclaw (Breslau), öffentliche Kunst

  1. Genau das befürchte ich! Und das nur, weil eine Frau wieder mal ihre Neugier nicht zügeln konnte. Erst die Sache mit dem Apfel, dann die Vertreibung der Helferlein. Vielleicht sollte ich umziehen?

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  2. Für die Polen war das eine schlimme Zeit – alle Hoffnungen zunichte gemacht, Unterdrückung, Internierung, Zensur etc. Auch wenn es für Außenstehende vielleicht komisch aussieht, wie die Figuren da langsam im Erdboden versinken und auf der anderen Seite wieder auftauchen – ich bin sicher, der Künstler hat es nicht so gemeint, und auch kein Pole nimmt es so wahr (außer vielleicht Kinder, die von den Hintergründen nix wissen).

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  3. Das ist ja oft das Schöne, dass jeder die Dinge auf seine Weise sehen kann und so die Bedeutungen variieren. ich find‘ die Menschen, die die Steine zertrampeln, um im Boden zu versinken und dann auf der anderen Seite wieder aufsteigen super…so hoffnungsvoll und witzig…wirklich toll!

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  4. Begeistert war ich auch von Anfang an, allerdings fand ich es auch gleich ein wenig bedrückend, obwohl ich von den Hintergründen noch gar nichts wußte. Aber wie Du richtig sagst – die Empfindungen bei der Betrachtung eines Kunstwerks können ja völlig unterschiedlich sein.

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