Urlaub in der Schweiz – Freiburg im Breisgau

Jaha – immer mit der Ruhe, ich weiß, daß Freiburg nicht in der Schweiz liegt. Jeder Urlaub geht einmal zu Ende – auf dem Rückweg haben wir noch ein paar Tage in Freiburg in Baden-Württemberg verbracht, einer der schönsten Städte, die ich bisher in Deutschland gesehen habe.

Die Innenstadt ist komplett autofrei (blöd, daß ausgerechnet auf diesem Foto eins zu sehen ist … Polizei!!), nur Straßenbahnen kreuzen manchmal den Weg.

Auch hier wurde viel zerstört im 2. WK, ein paar alte Gebäude stehen aber noch, und beim Wiederaufbau hat man darauf geachtet, die neuen Gebäude in den alten Maßen zu errichten.

Die Freiburger Bächle gibt es schon seit über 800 Jahren, sie dienten der Bereitstellung von Brauchwasser, der Abfallbeseitigung und als Löschwasserquelle, heute sind sie ein Wahrzeichen der Stadt und gehören eben dazu. Einer Sage zufolge soll jeder, der aus Versehen in einen Bach hineintritt, später in seinem Leben eine Freiburgerin / einen Freiburger heiraten. Ich bin in einen hineingestolpert, der aber kein Wasser führte, ich glaube, dann gilt das nicht.

Im Sommer kann man wunderbar die Füße darin kühlen, während man seine absolut-super-total wichtigen Telefongespräche führt.

Nee – dies Freiburger! – reden nicht gerade um den heißen Brei herum, sondern sagen wie es ist!

Und damit es auch alle wissen, schreibt man es eben an die Wand: In diesem Haus wohnt ein … – genau.

Und sofort sucht man auch hier die Anspielung, dabei ist es wahrscheinlich ganz harmlos.

Das habe ich tatsächlich irgendwo gelesen: Die Freiburger sollen nicht gerade Vorbilder in Autoritätshörigkeit sein. Sympathisch.

Hierdurch geht’s zum Münsterplatz …

… auf dem an sechs Tagen der Woche Markt ist. Etwas irritierend ist, daß hier gleich vier Würstchenbuden nebeneinander ihre gegrillten Waren anbieten. Vier!

Amerikanische Firmen müssen sich den Gegebenheiten, hier dem mittelalterlichen Martinstor, anpassen, das hat man auch selten.

Neben dem Tor wirbt ein Mohr politisch unkorrekt für Kaffee – ob sich wirklich jemand dadurch diskriminiert fühlt?

„Zum rauen Mann“ heißt das Restaurant, in dessen erstem Stock dieser Herr saß.

Ein Platz zum Ausruhen und Rückschau halten: Das war’s, liebe Freunde, die Reise ist vorbei. Wenn man fast drei Wochen unterwegs war, freut man sich auch wieder auf sein Zuhause.

Fortsetzung folgt. Ende

0 Gedanken zu “Urlaub in der Schweiz – Freiburg im Breisgau

  1. Es liegt lange zurück, dass ich in Freiburg war. Es ist eine schöne Stadt, wusste ich noch, aber meine Erinnerung war recht vage. Die hast du jetzt mit deinen wunderbaren Fotos aufgefrischt. Einfach Klasse, vielen Dank.

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  2. Mach das. Ich habe mir auch vorgenommen, öfter mal für einen Kurzurlaub hinzufahren, vier Stunden mit dem Zug, schon ist man da. Und von Dir aus ist es ja noch viel näher.

    Danke für das Lob. 🙂 Montag geht’s weiter mit Köln-Bildern.

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  3. Freiburg kenne ich nun auch nicht. Shame on me. 🙂

    Witzig finde ich die kleinen Bächlein und vorallem damals die gemeinsame Nutzung. Oben kiptt man den Dreck rein und weiter unten holt man sich Frischwasser. Appetitlich!

    Autofrei finde ich sehr sympathisch! Wie wird denn die Ware für die Geschäfte zugestellt?

    Zum „Finken“ – was kann das für eine Anspielung sein? Da steh ich gerade auf der Leitung. Vielleicht weil ich über den Fisch so verblüfft war. So gibt mir zu denken, wie sich ein geiler Fisch eigentlich verhält? :))

    Amerikanische Firmen, die sich anpassen müssen. Das hat Salzburg auch durchgesetzt. Es musste sogar ein richtiges Zunftzeichen her: http://tinyurl.com/r35joy

    Schöne Bilder!
    Dankeschön!

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  4. Danke, gern! 🙂

    Zu den Bächle ist ein Zitat von Erasmus von Rotterdam übreliefert: „Hier herrscht große Unreinlichkeit. Durch alle Straßen läuft ein künstlich geführter Bach. Dieser nimmt die blutigen Säfte von Fleischern und Metzgern auf, den Gestank aller Küchen, den Schmutz aller Häuser, das Erbrochene und den Harn aller, ja sogar die Fäkalien von denen, die zuhause keine Latrine haben. Mit diesem Wasser werden die Leintücher gewaschen, die Weingläser gereinigt, ja sogar die Kochtöpfe!“(Wikipedia) Das kann nicht gesund gewesen sein.

    Autofrei gilt natürlich nicht für Anlieferer zu bestimmten Zeiten, und ich vermute, auch die Anwohner dürfen abends ihre Einkäufe mit dem Auto nach Hause bringen (so kommt wahrscheinlich auch das Auto oben ins Bild).

    Frag ich mich auch, was das für eine Anspielung sein soll, ich bin ja so unbedarft. Auf jeden Fall ist man hier gut zu Vögeln.

    Hast Du nie den Schulfilm über das Paarungsverhalten der Stichlinge gesehen? Die Weibchen senden Bereitschaft aus, während die Männchen wie besinnungslos hinterherschwimmen und bar jeder Vernunft versuchen, ihr Zeug loszuwerden. Wie im richtigen Leben.

    Super, das Foto aus Salzburg. In Chur habe ich Ähnliches gesehen: Oben reichhaltig verzierter Hausschmuck aus vergangener Zeit, der Tradition aus vergangenen Jahrhunderten (scheinbar) verhaftet – und unten war ein Chinese drin.

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  5. Wir haben in der Schule keine Filme über Paarungsverhalten gesehen. Das einzige was wir in der Richtung gelernt haben war die Mendel’sche Vererbungslehre: wenn eine rote Blume mit einer weißen Blume kuschelt und dann die rosa Blume mit einer weißen kuschelt.
    Stichlinge kenn ich gar nicht. 😦
    jetzt weiß ich wenigstens, warum man in Wien sagt, dass man zum „Stich“ gekommen ist. Die haben alle diesen Film gesehen. *schmoll*. Gibt’s den auf YouTube?

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  6. Freut mich, daß es Dir gefallen hat. 🙂
    Sonnengesegnet, das stimmt. Es war fast zu heiß, aber wenn man nach ein wenig schweißtreibender Kraxelei auf den Schloßberg im Biergarten mitten im Weinhang sitzt, ist man mit sich und der Welt im Reinen.

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  7. ist schon ewig her, dass ich diese schöne stadt besucht habe, habe aber sofort wieder die wohlfeilen kleinen wasserkanäle erkannt. deine bilder gefallen mir ausgezeichnet, besonders die meisten!

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  8. Eine mir gut bekannte Koreanerin studiert nun in Freiburg Philosophie. Die Stadt ist wirklich reizvoll, wie auch die Fotos zu diesem Blog-Eintrag wieder illustrieren. Vor Jahren habe ich mich einmal zu Fuß auf den Weg gemacht: von Baden-Baden nach Freiburg. Dabei übernachtete ich in den Jugendherbergen im Schwarzwald, die wirklich im Wander-Tagestourabstand dort postiert sind. Der Hochschwarzwald und die Ankunft in Freiburg bildeten dann sozusagen die Krönung.

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  9. So eine längere Tour mit vielen Wanderungen durch schöne Gegenden finde ich auch reizvoll, allerdings würden die Jugendherbergen mich inzwischen abschrecken. 😉 Wieviele Tage warst Du unterwegs?

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  10. Ich glaube, es waren 10 Tage oder etwas weniger als zwei Wochen. Ich machte diese Tour, soweit ich mich noch entsinnen kann, 1990. Damals gab es auf dieser Strecke viele „klassische“ Jugendherbergen: Nicht gerade bequeme Betten, Schlafsäle, Hagebuttentee, große Duschräume, kein „verderblicher Massenmedien-Einfluss“ etc. Dennoch konnte man auch in der einen oder anderen Herberge recht bequem übernachten. Ich hatte dann auch bald einen Mitwanderer gefunden, mit dem ich ein paar Tage unterwegs war.

    Das Konzept der Jugendherbergen hat sich aber mittlerweile deutlich gewandelt. Vor drei Jahren besuchte ich, seit vielen Jahren wieder einmal eine Jugendherge: in Trier. Ich staunte dann nicht schlecht zu sehen, dass sich die Jugendherberge in ein Jugendgästehaus verwandelt hatte: Auch gute Übernachtungsmöglichkeiten für Einzelgäste (früher durften eigentlich nur Gruppenleiter für sich allein ein Zimmer beanspruchen), Imbissmöglichkeit und Alkoholausschank an der Bar! – Die Möglichkeit, Fernsehen zu schauen u.a. Annehmlichkeiten, die es früher in Jugendherbergen nicht gab.

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  11. Eine Bar! Sodom und Gomorrha – da fehlen ja bloß noch gemischtgeschlechtliche Schlafräume! Frommsautomat auf der Toilette!! :>> Nee, im Ernst, interessant, danach werde ich gleich mal recherchieren.

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  12. Für Paare gibt’s diese Schlafräume ja; die Betten stehen allerdings auseinander (in der Regel Leiterbetten). Früher hat man mal darauf geachtet, dass auch wirklich Verheiratete dort übernachten, sieht man offenbar mittlerweile lässiger. Besagte Automaten sind mir dort jedoch nicht begegnet ;-).

    Ich war dann auch überrascht, dass es sogar möglich ist, einen Schoppen Wein oder eine Flasche Bier (etwa das naturtrübe Kellerbier Zischke) von der Bar mit auf’s Zimmer zu nehmen. Früher war so etwas in Jugendherbergen undenkbar. Vermutlich sehen die Mitarbeiter des Jugendgästehauses es allerdings nicht so gerne, wenn Leute Hochprozentiges von außerhalb mitbringen – auch wenn es Erwachsene sind.

    Also, es laufen im Trierer Jugendgästehaus genügend Erwachsene herum, aus Holland, Großbritannien, aus verschiedenen Teilen Deutschlands, … , die sich, mit ihren Kindern in der Nähe der ‚Bar‘ sitzend, ganz gern einen Moselriesling oder ein Hefeweizen genehmigen. Das hat mich dann doch überrascht, geben sie doch im Sinne des Modelllernens nicht unbedingt das beste Vorbild für ihre Sprösslinge ab. Dennoch: Die Eltern trinken nicht über den Durst, und ich habe bisher dort keine ausgerasteten oder angetrunkenen Jugendlichen gesehen. Die soziale Kontrolle: Eltern, Erwachsene, Jugendgästehauspersonal versus Jugendliche und Kinder klappt offenbar wirksam und ohne Stress …

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