Der expressionistische Maler Ernst Ludwig Kirchner, Gründungsmitglied der Künstlervereinigung „Brücke„, wohnte lange Jahre in der Nähe von Davos. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts erinnerte man sich an den berühmten Mitbewohner und gründete einen Verein, dessen Bemühungen es zu verdanken ist, daß es seit 1992 ein Kirchner-Museum in Davos gibt.
Kirchner, 1880 geboren, wurde nach den Brücke-Jahren (1905 – 1912) in Dresden und Berlin als Rekrut zum 1. Weltkrieg eingezogen. Bereits 1915 erlitt er einen Nervenzusammenbruch und wurde in der Folge Medikamenten- und Alkoholabhängig.
Nach einem anschließenden Sanatoriumsaufenthalt in Davos beschloß er, in diesen Ort zu ziehen und lebte hier bis zu seinem Freitod 1938.
Seine Werke, über 600 Bilder, wurden 1937 von den Nazis aus deutschen Museen wegen angeblicher Entartung entfernt, 32 waren in der Nazi-Ausstellung „Entartete Kunst“ zu sehen. Man nimmt an, daß sein Freitod ein Jahr später, zusammen mit einer wiederaufgeflammten Morphiumsucht, eine Folge dieser Herabwürdigung war.
Das Museum hat vier Räume, im Keller läuft eine Dokumentation auf DVD: Klein, aber fein.
Fotografieren ist anscheinend nicht verboten, ich habe jedenfalls kein Schild gesehen, und es hat auch keiner was gesagt.
Fortsetzung folgt.