Luxemburger Str., Uni-Center

Ich könnte wetten, da ist ein Alien auf dem Balkon. Wenn ich als Außerirdischer einen fremden Planeten erkunden wollte, würde ich mir jedenfalls ein solches Haus aussuchen: Die ca. 2000 Bewohner können bequem in Tiefschlaf versetzt und im Raumschiff zwischengelagert werden, so daß meine Alien-Kollegen und ich genug Platz und Ruhe hätten, um dann von hier aus die fremde Kultur zu erkunden. Von den 954 Wohnungen sind 378 kleine Studentenzimmer zwischen 14 und 24 qm mit Gemeinschaftsküchen. Eine Freundin von mir hat mal hier gewohnt, unten sitzt (heute von den Aliens natürlich hypnotisiertes) Sicherheitspersonal und läßt einen nur nach telefonischer Rücksprache hinein.
Das dreiflügelige Gebäude in Universitätsnähe wurde 1973 fertiggestellt und ist eins der größten Wohnhäuser Europas, den genauen Mietpreis eines 14qm-Zimmers habe ich leider vergessen, kann mich aber an meine Empörung erinnern, als mir kürzlich jemand davon erzählte: Es ist sehr teuer.
Inzwischen soll es keine mehr geben, aber die Freundin ist nach kurzer Zeit wegen Kakerlaken-Befalls ausgezogen (hat jemand „Men in Black I“ gesehen?).

40 Gedanken zu “Luxemburger Str., Uni-Center

  1. Yeah, eklig, ich hab ihn auch sofort gesehen. Aliens sind nicht mein Ding. Auch SF nicht, außer natürlich Käppten Picard, den finde ich herrlich und natürlich olle Guinan („Irgendwas stimmt nicht….“).

    Studenten-Intensiv-Haltung nennt man so was.
    Ein Traum, aber wenigstens einen herrlichen Blick, nehme ich an.

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  2. Ich habe meine ganze Aufmerksamkeit auf das Zimmerchen mit der roten Karte gelegt und bin schon im Landeanflug. Eine Dose tus ist im Handgepäck! 🙂
    (Wir hatten schon einmal ein Bild von einem Studentenheim. War das das gleiche?)

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  3. Mensch, Du kennst Dich hier bald besser aus als ich. Hatten wir schon? Ich finde nur das hier aus der Fotogruppe, ist das selbe Gebäude, aber da steht nix von Wohnheim.

    Du hast Deinen Flugschein wohl noch nicht lange, was? Auch Aliens haben sich an die Regeln zu halten, Du mußt natürlich warten, bis es grün wird (Was ist tus? Was zu Essen? Google hat Unmengen von tus‘, sind aber alle Turn- und Sportvereine).

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  4. Wer ist Guinan? Als das mit Käptn Kirk anfing in den 70ern, fand ich das natürlich toll, aber dann habe ich irgendwann das Interesse verloren und nur ganz sporadisch einzelne Folgen gesehen. Picard kenn ich gerade noch.

    Was die da ausbrüten kann nicht gut sein, oder? Ich will nur Ergebnisse von Freiland-Studenten, nur Bodenhaltung führt zu einer bodenständigen Wissenschaft!

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  5. Nee, das kann nicht gut sein. Die Preise für diese herrlichen 14-qm-Räumlichkeiten, auch Wohnklos genannt, würden mich mal interessieren.
    Das Gebäude erinnert mich an die Teile, die die RAF damals immer auswählte für konspirative Wohnungen. Schön anonym.
    Wenn Omma oder Oppa die Grätsche machen, dauert es, bis die Fliegen kommen, bis es jemand merkt.
    (Das war jetzt sehr böse von mir! Tztz!)

    Guinan= Whoppie Goldberg als intergalaktische Bar-Besitzerin, eine Mischung aus Weise Alte und Kleinem Mädchen. Ich mag sie. Die anderen Weltraum-Schnecken sind mir zu Normalo-mäßig.
    Am Besten war bei Kirk damals immer, wie er den Bauch einzog, um seinen wachsenden Umfang zu verbergen. Und immer Pille: „Verdammt, ich bin Arzt und kein….“ Ja, die guten 70er.

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  6. Ich frage nächste Woche einen Kollegen, der wohnt da.

    Mit der RAF hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen, Zitat Wikipedia: „Während des Deutschen Herbstes mietete das RAF-Kommando „Siegfried Hausner“ eine Wohnung im Uni-Center an, um dort die Entführung von Hanns Martin Schleyer vorzubereiten. Am 13. Oktober 1977 wurden im Uni-Center mehrere Wohnungen von der GSG 9 durchsucht, während zur gleichen Zeit die Lufthansa-Maschine Landshut entführt wurde.“

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  7. ja, die wohnsilos, ein jahrzehntealtes phänomen, und wir akzeptieren es… nur im foto hat es einen gewisssen reiz, könnte man sagen…

    mal ne andere frage, falls du sie beantworten kannst: wenn du max heißt im picasaweb und ein anderer moritz, wie komme ich zu den fotoalben von moritz? ich habe das schon öfters probiert, und nie bin ich fündig geworden…

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  8. Ja, das war genau das Bild. Da ich ständig meine Schnatter offen habe, fragte ich nach und so kamen wir auf das Wohnheim.
    Vermutlich wurden meine Kommentare gelöscht, ich habe da sicherlich etwas dazugeschrieben. Woher wüsste ich es sonst? Auch an den Namen „zur Sonne“ kann ich mich jetzt wieder erinnern.
    Wir sprachen davon, wie viele Menschen da untergebracht sind, das es Ungeziefer gibt und wie teuer die Wohnungen sind. Ich glaube, da hast du auch noch gewusst, was eine Wohnung kostet, ich fragte nämlich, ob die kalt oder warm gemietet wird.
    Komisch, wo sind die Kommentare? Egal, im Kopf ist sowieso alles besser abgespeichert. 🙂

    „Tus macht Schluss mit lästigen Insekten“ – gibt es bei euch gar nicht. :>>
    Auch unter den Aliens gibt es Rebellen und wenn sie sich einbilden, bei Rot anzufliegen, dann tun sie es. Sollte da inwändig etwas im Gange sein, dann halte ich mich still und diskret zurück und warte derweilen am Balkon. Ist wohl klar, oder? Das verlangt der Anstand! 🙂

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  9. Ich hab’s: Bei unserer gemeinsamen Freundin Snappy hast Du es gelesen, Anfang August. Ich hatte auch so eine Ahnung, daß ich das irgendwo mal hingeschrieben habe – vielleicht sollte ich mich mit zunehmendem Alter nur mehr auf ein eigenes Blog konzentrieren … 😉

    Ha – als ob Du nicht heimlich doch einen Blick wagen würdest, Anstand hin oder her. Natürlich ganz unschuldig *flöt*, woher solltest Du sonst auch wissen, ob Du störst oder nicht?

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  10. Kommt darauf an: Wenn Moritz seine Alben der Öffentlichkeit frei gegeben hat, kannst Du ihn suchen, Du kriegst zwar sehr viele Treffer, da es keine Expertensuche gibt, aber irgendwann hast Du ihn. Wenn Moritz noch einen Nachnamen hat, wird die Trefferquote kleiner.
    Wenn Du Max eingibst, wird alles mögliche angezeigt, aber nicht meine Fotos, da alle Alben nicht frei einsehbar sind, das jeweilige Album nur über den Umweg eins Klicks auf das Foto.

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  11. Aaaah, genau da! Doch nicht alles im Kopf. 🙂
    (Ich darf mir keine Kommentare mehr durchlesen, die ich einst geschrieben habe. Die RS fehler sind haarsträubend)

    Blick hin oder her, das hat frau im Gefühl, ob sie stören könnte. 😉

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  12. Kann nur vom Trailer her urteilen: Starker Toback. Aber Trailer sind ja oft so reißerisch. Der Trailer von Krabat ist auch richtig kraß. (Den Film erspar ich mir definitiv, ich liebe das Buch und will’s mir nicht durch den Film versauen, merke: niemals wirklich gute Bücher als Film gucken.) Übrigens, kleine witzige Koinzidenz zu gestern und unseren G.-Depardieu-Ideen: als ich nachmittags die Post holte, war das Arte-Magazin dabei und wer war wohl vorne drauf? (ich liebe so was)

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  13. gut, dass du mich verstanden hast und deinen aussagen kann ich entnehmen, dass das allgemein nicht gut gelöst ist mit der suche nach albenbesitzern. finde ich merkwürdig… es muss doch möglich sein, nach einem bestimmten fotografen zu suchen, und dann auch seine alben angezeigt zu bekommen!

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  14. Stimmt, schlecht gelöst. Selbst bei blog.de kann man die Suchkriterien auswählen, das kann doch nicht so schwer sein, das einzurichten. Aus irgendeinem Grund scheinen die das nicht zu wollen.

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  15. Kakerlaken sind widerlich, vor allem vermehren sie sich dermaßen schnell, daß Du bald die ganze Küche davon voll hast, und da nicht genug zu Essen ist, weichen sie auf den Rest der Wohnung aus – aus ihrer Perspektive nur konsequent. Ich hatte mal welche in einer Wohnung, in die ich frisch eingezogen war. Der Kammerjäger hat zwar schnell kurzen Prozeß gemacht, aber trotzdem – schön ist das nicht.
    Hier kannst Du ein paar Bilder ansehen.
    Die Miete für ein 16qm-Studentenzimmer kostet 240 Euro im Monat, ich nehme an, Heizung, Wasser ist mit drin, Strom aber nicht. Ganz schön happig.

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  16. das Problem besteht ja darin, daß keiner drin wohnen mag, und wer gibt schon sein Reihen- oder Einfam.häuschen freiwillig für ne Wohnung im Hochhaus auf, also bleibt die Landschaft zersiedelt und wo noch Landschaft ist, wird weiter gesiedelt und gebaut, Häuschen für Häuschen 🙂

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  17. toll geschrieben!
    diese dinger sind natürlich immer der reinste horror für mich, aber in sowas habe ich in münchen auch schon mal gehaust als ich dort arbeitete einige jahre und als student zuvor natürlich sowieso …
    das ist dann immer der krasse gegensatz zu diesen vielen schwäbischen häusles-bauer hier überall um mich herum, die sich gar kein anderes leben mehr vorstellen können als eben im eigenen häusle plus grün plus garten plus wintergarten plus 3 garagen plus plus …

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  18. Da hast du sehr recht. Die Lösung: Less cities, more moving people. (gab es mal einen Song in den 80ern)
    Ich stelle mir vor, wenn wir alle Nomaden wären, wären wir viel freundlicher zueinander, weil wir ja immer überall zu Gast wären.
    Kann man Land besitzen? Das ist auch so eine Frage. Es kommt mir bis heute kurios vor, ein Grundstück zu besitzen (obwohl ich auch eines besitze), ich fühle mich immer eher wie ein Gast. Immerhin steht das Haus, in dem ich wohne schon seit über 100 Jahren hier. Hier hat früher der Bahnwärter die Schranke runtergekurbelt. Es ist alt und liebenswert und es kommt mir vor wie ein Wesen, das mir Gastrecht gewährt, großzügig und tolerant.

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  19. Bestechender Gedanke, das mit dem Nomadentum. Man müßte sich darauf konzentrieren, nicht mehr als einen Rucksack Besitz zu haben, der ganze Krempel, der sich im Laufe des Lebens anhäuft und auf den man in Wirklichkeit gut verzichten könnte, würde gar nicht erst hergestellt, weil es eh‘ keiner kaufen und unterbringen kann.
    Bei Glegenheit mußt Du mal ein Foto zeigen von deinem Häuschen; ist die Bahnstrecke, zu der die Schranke gehört, noch in Betrieb?

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  20. Dort auf Dauer wohnen zu müssen stell ich mir auch schlimm vor. Aber wenn man als Erstsemester nach Köln kommt, ist es vielleicht keine allzu schlechte Anlaufstelle: Relativ zentral und in Uni-Nähe gelegen, findet man garantiert sehr schnell Kontakt, wenn man will.

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  21. Nein, alles zu. Gottseidank. Was aber heißt: sitze inner Sackgasse. Fühlt sich manchmal leider auch so an. Sackgassen sind zum Wenden da, sagte mir mal jemand. Auch wieder wahr.

    herrlicher Gedanke: ein Leben ohne Wohnwand, ohne Schirmständer, Hirschgeweih anner Wand und ohne EFH und Jägerzaun.

    Ein kleines Kind in Nord-Afrika: „Guck mal Mama, da sind die Normalen….“

    Foto folgt

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  22. Habe ich natürlich schon gehört (ich bin ein steter und verläßlicher Besucher Deines Blogs ;)) – und werde es mir gleich noch einmal anhören (sobald die Callas zu Ende ist, die gerade in meinem Player läuft – was für eine Stimme!), aber trotzdem danke für Deinen Hinweis.

    Liebe Grüße

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  23. Avatar von Altstudent Altstudent

    Also, dort habe ich in den frühen 90ern im Studententrakt gewohnt, Gemeinschaftsküche gab es nicht, die großen (ca. 24qm)-Apartments hatten eine Kochnische im Flur, und die kleine Apartments hatten einen gemeinsamen Flur und waren wirklich winzig – aber auch mit Kochnische und Minibad für jeden. Ursprünglich waren die großen Apartments für Doppelbelegung, man musste beim Studentenwerk beantragen, dass man allein einziehen konnte. Anfang der 90er war das um die 480 DM pauschal. Auch da gab es schon Wohnungsnot, v.a. im Kleinwohnungsbereich. Maximale Mietzeit: 3 Jahre. Also für ein Masterstudium keine Komplettlösung.
    Ich fand das eigentlich ganz angenehm dort, atmete das Flair der 70er, und die Rezeption war schon ein Highlight – fühlte sich „amerikanisch“ an, dass jeder Besucher per Sprechanlage angekündigt wurde. Wenn man wusste, wie, kam man auch auf einen Balkon im 36ten oder 38ten Stock – mit gigantischer Aussicht.
    Die Kakerlaken waren eklig, und wurden damals leider nie wirklich ausgerottet, weil sich immer einige Studenten weigerten, den Kammerjäger sprühen zu lassen. So wurden die Biester einfach ins Nachbarapartment vertrieben und kamen nach der Anwendung wieder zurück.
    Alternative war Wohnung am verkehrsungünstigen Stadtrand oder in einer der noch viel hässlicheren Groß-Wohnanlagen.

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    1. Vielen Dank für Deinen Insiderbericht. Eine Kommilitonin von damals hatte reiche Eltern, die in dem Turm eine Wohnung gekauft hatten, in der sie während ihres Studiums wohnen durfte. Das fand ich sehr beneidenswert. Der Blick aus den oberen Etagen ist wirklich phänomenal. Aber es stimmt: Mit Kakerlaken möchte man nicht zusammenwohnen. Ich würde gerne mal wissen, ob es die heute immer noch gibt.
      Viele Grüße!

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