Südbahnhof

Sieh an, die Graffiti-Künstler werden auch immer origineller, dachte ich, als ich an diesem kleinen Werk vorbeikam: Eine Kachel, im öffentlichen Raum an die Wand geklebt. Bei genauerem Hinsehen sah ich allerdings einen kleinen Zettel, der neben der Kachel hing, auf dem stand: „Blauer Sommer, 2007, Sifore, Acryl auf Kachel (20×25 cm), Bahnhof Süd Serie Part 6, Galerie Bahnhof Süd, 500 Euro €“. Tja, irgendwie muß jeder mal zu Geld kommen. Wenn sich jemand findet, der sich damit das Badezimmer neu kacheln läßt: Herzlichen Glückwunsch! Ich bin das jedenfalls nicht.

0 Gedanken zu “Südbahnhof

  1. Das erinnert mich an ein Bild, das bei meiner Freundin hängt. Ihr Bruder ist (akademischer) Maler, also nicht Anstreicher. Das Bild ist zitronengelb (ohne einem Hauch einer Schattierung) und hat den Titel „Himmel“. Sie hat ihm das Bild abgekauft, weil er permanent in Geldnöten ist – wen wundert’s. In der Serie gibt es auch ganz weiße Bilder, die heißen vermutlich Wiese.

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  2. Ich hab keine Ahnung mehr. Es war viel Geld, das weiß ich noch. Woran ich mich noch erinnern kann, ich habe mich recht intensiv und kritisch mit seiner kreativen Ader auseinandergesetzt. Und zwar deshalb weil ich wirklich wissen wollte, was sich ein Künstler dabei denkt, einfärbige Bilder zu malen Er ist, das muss man dazu sagen, nicht der einzige, mit der etwas flachen Vorstellungskraft. Da gibt es wohl einige sehr nahmhafte Künstler, die das auch machen. Das wollte sie in der Form nicht hören und seitdem sprechen wir über die künstlerischen Ergüsse ihres Bruders nicht mehr. Jetzt fällt mir gerade ein, ich könnte ja nach ihm googeln. 😉

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  3. Die monochrome Malerei hat eine relativ lange Tradition. Will man den Bildern gerecht werden, muß man sie historisch in ihre Zeit verorten und schauen, welchen Platz sie in der Kunstgeschichte haben. Gefallen brauchen sie einem deswegen natürlich trotzdem nicht. Heutzutage monochrome Bilder zu malen ist gewissermaßen ein Witz, denn es ist nur die Wiederholung dessen, was schon ein paar mal da war.
    Mit Malewitsch hat das 1915 übrigens angefangen, spontan fallen mir drei spätere Künstler ein, Barnett Newman, Mark Rothko und Yves Klein.
    Hast Du ihn gefunden? Wenn er um Popularität ringt, kannst Du doch ruhig seinen Namen verraten, ohne indiskret zu sein, oder? 😉

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  4. Jaa – genau, habe ich auch schon gedacht, da hängen 500 Euro an der Wand, da könnte man doch leicht mal hämmern und meißeln 😉

    Danke für die interessanten links, Dir auch eine schöne Woche,

    lG

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  5. Genau, Yves Klein hat diese wundervollen kobaldblauen Bilder geschaffen, die habe ich in einer Ausstellung gesehen. Wobei er sich mit dieser Farbe besonders intensiv beschäftigt hat. Mark Rothko sagt mir gar nichts, Barnett Newman habe ich glaube ich schon einmal im Rahmen einer Ausstellung gesehen. Da ist mir aber nur der Name im Gedächtnis geblieben, seine Werke nicht so sonderlich.
    Den Bruder habe ich nicht im Netz gefunden (weil mir gerade der Vorname entfallen ist …) und der Nachname könnte auch ein Vorname sein, daher habe ich unzählige Hits bei google und ich mag da nicht Stunden damit verbringen.

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