Rudolfplatz

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Nur Cognac aus der Stadt Cognac darf sich so nennen, alle anderen Getränke dieser Art sind Weinbrand. Ähnlich verhält es sich mit Bordeaux-Weinen und Champagner. Sowas haben wir nun auch: Nur Blutwurst aus Köln darf sich Flönz nennen (mit kurzem „ö“ ausgesprochen). Flönz nannte man früher Wurstzipfel – Wegwerfware, die arme Leute beim Metzger für wenig Geld kaufen konnten. Als die Wurstzipfel überwiegend aus der besonders billigen Blutwurst bestanden, ging die Bezeichnung auf die ganze Wurst über, und nun ist sie eine von der Europäischen Union geschützte Herkunftsangabe. Flönz, das ist eine gekochte oder leicht geräucherte Blutwurst, die sich besonders durch die kleinen weißen Speckstückchen auszeichnet. Ungefähr zeitgleich hat die EU eine Aachener Spezialität durch den Herkunftsschutz geadelt: Öcher Puttes, eine gekochte oder leicht geräucherte Blutwurst, die sich besonders durch die kleinen weißen Speckstückchen auszeichnet. Hm – da kommt man ins Grübeln … manchmal wäre es vielleicht ganz schön, ein Franzose zu sein.

Flönz ist Bestandteil eines Gerichts, das die Hiesigen „Kölscher Kaviar“ nennen: Die Blutwurst liegt zusammen mit Zwiebelringen auf einem Röggelchen, das ist ein mit Zuckercouleur dunkel gefärbtes Auszugsmehlbrötchen mit Roggenanteil. Soviel zur Kölner Eßkultur.

4 Gedanken zu “Rudolfplatz

  1. genotypa

    kennst du calenberger pfannenschlag?
    mein pa hat sich das gericht in meiner kindheit zubereitet, weil die mutter es ihm nicht kochte.
    hat aber nix mit blutwurst zu tun, fiel mir beim lesen und der adelung von spezialitäten der eu wieder ein.
    am besten schmeckt blutwurst mit mostrich. 😉
    wenn ich eine schlachteplatte beim schlachte kaufe, esse ich auch blutwurst, sonst nicht. hier im norden nennt man sie auch rotwurst.

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