Die Telekom hat in jeden der über 500.000 Kölner Haushalte ungefragt und umsonst zwei dicke Wälzer geliefert – umsonst meint hier nicht nur: Ohne Bezahlung, sondern auch: Sinnloserweise, denn Handynummern stehen sowieso nicht im Telefonbuch, und die Gelben Seiten sind in Zeiten des Internets ein Relikt längst vergangener Zeiten. Handies? Internet? – sind bei der Telekom Neuland, eine andere Abteilung, davon weiß man in der Telefonbuchabteilung nichts. Gut, vielleicht denkt man dabei auch an den einen oder anderen Telefonbuchsammler, der den Jahrgang 2014 schmerzlich vermissen würde, oder an die Leute, die das Papier zum Anzünden des Kamins brauchen. Aber sollte man für die nicht einfach unbedruckte Exemplare verteilen? Dann würde sogar ich mir einen solchen Packen mit in die Wohnung nehmen – da könnte ich dann wunderbar die Handynummern hineinschreiben, die ich mir nicht merken kann …
In meinem Haus hat sich jemand nach zwei Wochen erbarmt und die kiloschwere Fracht zum Altpapier gegeben. Hauptsache, irgendjemand hat damit Geld verdient.
Hi Videbitis,
vielleicht einfach auch der guten, alten Tradition wegen… 😉
Aber hey, das wäre doch mal ne Idee für einen Zweitjob. Handynr. ins Telefonbuch eintragen… ;D
Wir bekommen gar keine Telefonbücher mehr.
Man muss sie sich selber holen oder sie liegen in diversen Geschäften aus.
LG mosi
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Schade um die Bäume, die dafür gefällt worden sind. In Hannover lagen die Stapel auch tagelang rum, weil sie keiner wollte. Guckstu?
http://trithemius.de/2014/03/02/uber-zerrissene-telefonbucher-und-weltuntergangs-logorrhoe/
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Hey, da sage noch mal jemand, MV sei rückschrittlich. Wir bekommen so was nicht, aber man kann sich das in diversen Supermärkten abholen, wenn man möchte. Vor 10 Jahren bekamen wir ne Postkarte mit der konnte man es bestellen, falls man es braucht.
So macht es Sinn.
Ich hab seit Jahren keine mehr, sie auch noch nie vermißt.
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Genau, damit die Kinder von heute nicht vergessen, was das ist, ein Telefonbuch, das ist ja auch ein Stück Kulturgeschichte. Wenn man einem Jugendlichen heute erzählt, daß man das Telefon früher nach dem Gespräch auf eine Gabel gelegt hat, wird er das wahrscheinlich für einen merkwürdigen Aberglauben halten, oder fragen, ob auch ein Messer dabeigelegen hat.
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Sehr schön! – wieso kannte ich diesen Eintrag von Dir noch nicht? Dank der Telefonbücher konnte ich ihn nun doch noch lesen, allein dafür hat es sich gelohnt, daß sie verteilt wurden. Das wäre doch übrigens eine gute Geschäftsidee für die Telekom: Sie fragt bei den Geheimdiensten nach Unregelmäßigkeiten in meinem Internetsurfverhalten und schickt mir alle Vierteljahr ein kleines Büchlein zu, in dem ich auf die Einzelheiten hingewiesen werde. Auf die Art verpasse ich keinen Deiner Einträge mehr, und die Telekom hat trotzdem auf sich aufmerksam gemacht, ohne mir 10 Doppelbände Telefonbücher in den Hausflur zu legen.
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Vielleicht warst du damals auf Karnevalsflucht? Ein Büchlein der verpassten Einträge ist eine schöne Idee.
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Ich meine auch, daß es das früher hier schon mal gab, man bekam eine Postkarte und konnte sich die neuen Telefonbücher bei der Post abholen. Wahrscheinlich ist die Lagerung der Wälzer teurer als sie gleich in den Hausfluren zu deponieren, und da sie sowieso im Altpapier landen …
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Wenn man deinen Blog jahrelang verfolgt (so wie ich es tue), hat man keinerlei Schwierigkeiten Köln zur Stadt der Schildbürger zu ernennen. *seufz*
(Nicht mal für Collagen taugen die Dinger, vielleicht noch als Untersetzer für wackelnde Tische oder als Ersatz für Trittleitern, wenn man genug davon in seine Wohnung schleppt.)
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Bis vor einigen Jahren kamen noch Benachrichtigungen per Post: Man könne die neuen Telefonbücher an einer Poststelle abholen (Postämer gibt es ja kaum noch). Nun liegen sie palettenweise in den Eingangsbereichen der Supermärkte.
Ich nehme den neuesten Jahrgang immer noch mit nach Hause, meist um zu schauen ob „alte“ Freunde (oder auch Lehrer) aus der Schulzeit noch verzeichnet sind. Es werden immer weniger, die Telefonbücher immer dünner. Trotzdem konnte ich mich bisher nicht entschliessen, meinen Eintrag streichen zu lassen.
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Aus Telefonbüchern könnte man sich eine Wohnungseinrichtung bauen.
Aber will man das wirklich?
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Wahrscheinlich nicht, aber allein die Tatsache, daß es so viele davon gibt, die kein Mensch braucht, läßt einen überlegen, was man sonst noch damit machen kann.
Schnell mal gegoogelt: Möbel habe ich ich nicht gefunden, aber ein Haus, gebaut aus Telefonbüchern:
http://www.lilligreen.de/recycling-haus-aus-7000-telefonbuchern/
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Zumindest im Online-Telefonbuch der Telekom steht meine Festnetznummer auch noch, obwohl ich inzwischen bei Netcologne bin. Wenn ich bei Google meinen Namen eingebe, führen mich und meine Adressdaten auch noch x andere Dienste, mit denen ich nie etwas zu tun hatte, und die danach gieren, alle möglichen Vorkommen meines Namens im Netzt zusammenzuführen, dagegen ist so ein Telefonbuch ja geradezu harmlos.
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Diese Dienste – Yasni zum Beispiel – sind mir unheimlich. Ich kann mir auch nur sehr schwer vorstellen das sich diese Sammelei wirtschaftlich lohnt.
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Schöne Idee. Die haben aber nichts dazu geschrieben, wie wetterfest dieses Haus ist. Oder habe ich das überlesen?
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Nein. Stimmt, wenn das naß wird, fängt es an zu müffeln.
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Hmm … und dann sinkt es ganz langsam in sich zusammen. Die feuchten Telefonbücher rutschen aus dem Gestell und klatschen einem aufs Bett. Ein Alptraum, unter nassen Telefonbüchern begraben zu werden.
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