Domplatte

Vielleicht sollte man noch ein paar mehr Warnhütchen aufstellen, und Warnschilder mit der Aufschrift: Vorsicht, Propaganda!
Das Kölner Erzbistum feiert sich, 1700 Jahre, so alt ist kein anderer Verein. Aber es gibt kein Kölsch und kein Kabänes, sondern Selbstlobhudeleien auf der Domplatte. Wer das tatsächlich lesen will, was da kleingedruckt steht, muß sich weit nach unten beugen oder in die Knie gehen – und ist damit genau da, wo die katholische Kirche die Menschen schon immer haben wollte: Gebeugt und auf den Knien.

0 Gedanken zu “Domplatte

  1. Na das hätt man aber effektiver machen können! Innen mit Beichtstühlen. „Beichte mobil“ oder „beicht & go“. Durch eine kleine Tür schlüpft man hinein und erzählt dann fein, daß man auf Videbitis‘ Blog war und atheistisches Gedankengut aufgenommen hat und sich fragt, warum „der alte Fischerverein“ noch immer existiert und wer ihn überhaupt noch braucht.

    Das Warnhütchen weist übrigens auf ein Kabel hin, vermutlich wird man abgehört. Murmelt man zu viel „So’n Scheiß“ wenn man da lang flaniert oder schlimmer noch ein „Oh Gott, wie bescheuert ist das denn?“, kommt man auf eine schwarze Liste und wird beim nächsten Christmettenbesuch zur Seite gewunken.

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  2. „beicht & go“ ist grandios. Die Kästen werden nach der Feier wahrscheinlich im ganzen Stadtgebiet installiert. Das Kabel führt dierekt in einen der Kästen, da sitzt nämlich kein Pfaffe drin, sondern es ist ein Bildschirm mit Mikrofon installiert. Man spricht da bequem bei einem „coffee to go“ seine Beichte hinein und automatisch erscheinen auf dem Schirm die Bußeübungen, 10 Ave Marias oder was die sonst so verhängen. Wenn man will, kann man sie gleich vor Ort loswerden und ist dann wieder frei fürs Kölner Nachtleben. Wer mehrere Male an einem Abend beichtet, bekommt aber Rabatt, der Zentralcomputer hat ja alles abgespeichert, und andere Leute wollen auch mal.

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  3. Verrückte Welt! Mit Musikbox. Aber ich hätte wenigstens das Bild eines streng blickenden Kardinal Meisner erwartet, zur Abschreckung.

    Im Dom mach ich das nie, da sind mir zu viele Leute.

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  4. Ha, ich weiß noch was Besseres. Bildschirm mit Mikro geht klar, ABER, automatisch erscheint der Büßende in der Talkshow „Domplatte today“, wo Kardinäle und andere Umgeistete diskutieren, wer die schlimmsten Sünden begangen hat. Mit Telefonvoting. Sponsored by Kollekte. So wird Kirche modern und bleibt up-to-date. Ich versteh nicht, warum sie nicht schon 20 Jahre früher drauf gekommen sind!
    „Ratzi am Mittag“ und „Hans, äh ich meine Joe Meisner“ hätten doch schon lange richtig was für die Kirche erwirtschaften können. Dann klappt’s auch mit wieder mit den Schäfchen.

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  5. Gute Idee: „Deutschland sucht den Supersünder“ oder „The Sinner of Germany“ – die Gefahr ist allerdings groß, daß einer aus den Reihen der Geistlichen den Hauptpreis gewinnt. Schön wäre auch eine Beichten-Abnahme-Show, in der die Bischöfe gegeneinader antreten, wer die schärfsten Bußen vergibt, Tebatz-van Elst ist der Moderator, dann hat er auch wieder was zu tun. Für das eingehende Geld durch die Telefonvotings sollte man aber besser einen weltlichen Angestellten einstellen, den Pfaffen ist nicht zu trauen, die investieren das gleich wieder in Luxusbauten.

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  6. Wunderbar, das läßt sich beliebig erweitern. „Bibel TV“ war gestern, heute ist es der große „Church Channel“, der rund um die Uhr sendet.
    Beliebte Sendungen sind z.B. „Pfaffentausch“, „Raus aus den Sünden“ mit Pastor Zwegat, sowie die Action-Serie „Alarm für Kreuz 11“, die im Dom-Milieu angesiedelt ist.

    Der Gewinner von DSDSS (Deutschland sucht den Supersünder)darf öffentlich predigen und mit etwas Glück hat er sogar bald seine eigene kleine Gemeinde.

    Und im Cinemax nebenan läuft „Der Pope“ von Frater Franziskus Fort Cappella.

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  7. Als erbaulicher Atheist erweist du dich hier. Gäbe es mehr Aufklärer wie dich, wäre mir um den Verstand der Deutschen nicht bange. Schon gelobt von Frau Mosili, nochmals herauszustellen: „Wer das tatsächlich lesen will, was da kleingedruckt steht, muß sich weit nach unten beugen oder in die Knie gehen – und ist damit genau da, wo die katholische Kirche die Menschen schon immer haben wollte: Gebeugt und auf den Knien.“

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  8. Danke!
    Gegen die Befriedigung religiöser Bedürfnisse habe ich übrigens gar nichts, wenn das den Leuten hilft, ihr Leben besser zu bewältigen, ist das doch okay. Aber diese Pfaffen und ihre mächtigen Religionsorganisationen stehen auf einem ganz anderen Blatt.

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