Sommerzeit in der Großstadt ist Märktezeit, jedenfalls an den Wochenenden. Die vielen Viertel der Stadt (von denen gibt es übrigens, oh Wunder, viel mehr als vier) wechseln sich mit ihren Straßenfesten ab, die aber meist recht unerquicklich sind: Freß- und Saufbuden im Wechsel mit Kinderbespaßung und Verkaufsständen der ansäßigen Geschäfte, die die Gelegenheit nutzen, ihren Plunder auch mal am Sonntag feilbieten zu können. An sich könnte das trotzdem eine ganz nette Atmosphäre geben, wenn nicht unter Garantie irgendwo eine oder mehrere Musikanlagen lautstark Kölschmusik plärren würde. Das macht es wirklich unerträglich.
Im Schatten der Apostelnkirche dagegen ein beschaulicher Keramikmarkt.
Alles natürlich ziemlich teuer, echte Handarbeit hat ihren Preis.
Ein Aussteller hatte ein Schild an seinem Stand mit einem durchgestrichenen Fotoapparat. Die chinesische Produktpiraterie wird aber auch wirklich immer unverschämter.
Auch sehr teuer sind die Waren auf dem nahen Neumarkt, auf dem, seinem Namen zum Trotz, ein „Antikmarkt“ veranstaltet wird. Viel Porzellan und Besteck ist im Angebot, das nicht mit Schönheit, sondern mit Alter protzt – „antik“ ist vielleicht etwas übertrieben, aber wir wissen, was gemeint ist.
Tee wie im englischen Königshaus gefällig? Bitte schön, my dear – mit 260,00 Euro ist man dabei.
Ein gut sortierter Bücherstand, allerdings auch hier verhältnismäßig hohe Preise: Für ein gebrauchtes Buch den halben Originalpreis zu verlangen, das finde ich ziemlich happig. Allerdings, das gebe ich gern zu, muß man den Standpreis auch irgendwie wieder hereinholen: Ein fertiger, überdachter 4-m²-Stand kostet für zwei Tage 140,00 Euro, und mit dem Platz kommen viele nicht aus.
Ob nur zur Belustigung oder zum Verkauf: Ich weiß es nicht, aber der alte Mercedes stand da so herum. Als Kind habe ich dieses Auto bewundert, das reinste Schiff. Mein Vater konnte sich leider nur einen popeligen Käfer leisten. Hey – auf der Rückbank sitzt sogar einer …
„Antikmarkt“ – gut und schön. Aber die Beifahrermumien könnte man doch sicher würdevoller unterbringen!
…ich mag Märkte…aber wenn alle immer nur die Möglichkeit sehen, Geld zu machen, wie bei einer Standmiete von 140 für 4m2…dann macht das doch bald keinen Spaß mehr…witzig wird es doch erst, wenn jeder die Möglichkeit erhält, seinen Krempel, ob nun edel oder alt, darzubieten und auch noch etwas dazu zu verdienen…
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Ja, die Märkte in der Innenstadt sind sehr kommerziell, die Verkäufer machen den Eindruck, als würden sie das Geschäft professionell betreiben. Richtige Flohmärkte, wo Kinder ihre abgenudelten Benjamin-Blümchen-CDs loswerden und Studenten sich mit gebrauchten Klamotten einkleiden wollen, gibt es aber auch noch, dezentral in den umliegenden Stadtvierteln.
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Auf dem Rücksitz sitzt ne Leiche! Jedenfalls sieht’s so aus.
Seltsam, so viele Fotos, aber auf keinem etwas, das ich gerne im Original sehen würde. Ob sich solche Märkte lohnen? Als Käufer, als Verkäufer?
Apropos Teegeschirr, es ist 5 p.m…..
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Ist schon mumifiziert, wenn man sie berührt, fällt sie wahrscheinlich in sich zusammen.
Ja, braucht man alles nicht. Ob sich das für die Verkäufer lohnt, frage ich mich auch immer, aber muß ja wohl, diese Märkte sind immer gut belegt.
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was für ein stranger anblick 🙂
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Das letzte Foto meinst Du, oder? Ja, ziemlich makaber.
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ja, wirklich, erinnert mich an meine momentane lektüre, fred vargas, der traurige witwer von montparnasse, da ist neben dem mordopfer auch immer so eine komische wollige krause fläche …
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