Tower

Der schönste Arbeitsplatz in Köln … soll ein Büro sein? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Oder meinen sie den Job des Kellners, der auf dem Balkon den Kaffee serviert? In dem Turm sollen einmal über tausend Leute arbeiten.

In einem intensiven Auswahlverfahren unter 600 Einsendungen aus der eigenen Belegschaft hat der Hauptmieter des renovierten Lufthansahauses gegenüber der Altstadt, die Chemiefirma „Lanxess“, den Gewinner der Namensgebung für das neue Domizil bestimmt: Das Haus soll nun „Lanxess Tower“ heißen. Wow! Das nenn ich originell.

Die weltweit agierende Firma „Lanxess“ ist eine Ausgründung der Bayer AG in Leverkusen und hat sich bereits die Namensgebung der früheren Köln-Arena erkauft. Man kann es sich leisten: Der Gewinn von 918 Millionen im Jahr 2010 hatte sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, was an der gestiegenen Nachfrage nach Autos liegt: „Lanxess“ stellt u.a. synthetischen Kautschuk und Kunststoffe her.

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  1. Ich muss mir das mal angucken, wenn es ganz fertig ist. Bis jetzt könnte ich nicht sagen, dass es sehr viel schöner ist als das Vorgängergebäude, nur anders. Damals betonte man die Horizontale, jetzt sind es die unendlich vielen Fenster in vertikaler Anordnung. In Deutz steht ja so eines und das finde ich sehr gesichtslos. – Für mich bleibt die Arena die Köln-Arena!

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  2. Stimmt, wenn da mal tatsächlich täglich über 1000 Menschen rumwuseln, dann ist das ja fast eine eigene kleine Stadt. Die Anwohner, die in der Nähe ein Geschäft haben, freuen sich natürlich auf die zusätzliche Kaufkraft. Hey, vielleicht sollte ich da auch was aufmachen, einen mobilen Frittenstand vielleicht … obwohl, dann stinkt man immer so nach Fett, also lieber einen Espressostand. 😉

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  3. Schon als ich nach Köln gezogen bin, habe ich mich darüber gewundert, wie man ein so häßliches Gebäude gleich gegenüber der Altstadt errichten kann. Aber die Stadtverwaltung hat da wenig Hemmungen, wenn es ums Geld geht, die Erfahrung muß man hier ja leider immer wieder machen. Auch das „Triangle„-Hochhaus, daß Du erwähnst, ist so ein Blödsinn und hätte die Stadt fast den Platz auf der Weltkulturerbe-Liste gekostet. Man kann froh sein, daß nicht noch viel mehr Türme, wie ursprünglich geplant, gebaut wurden.

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  4. Ah, danke für die Infos! Der Name „Lanxess“ begegnete mir bisher nur auf Konzerten, bei denen sich zwei andere Besucher unabhängig voneinander über die angeblich nicht so tolle Akustik in der Lanxess-Arena ausließen ;D.

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  5. Ja, das habe ich auch schon gehört, daß die Akustik in der Arena nicht unproblematisch ist. Angeblich soll das aber an der Unfähigkeit der jeweiligen Tontechniker liegen (jede Band hat ja ihre eigenen) – bei so einer Riesenhalle für 20.000 Leute reicht es eben nicht, 5 Lautsprecher durch ein Mixpult regeln zu können. 😉

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  6. Das begeistert mich nicht. Wenn es da nicht noch nicht erkennbare „innere Werte“ geben sollte würde ich sagen: Viel Geld baut auch schlecht.

    Legal wirst du da keinen mobilen Frittenstand errichten können. Also muss es was Illegales sein. Fritten sind schlecht, da findet man dich des Geruches wegen auch wenn du mobil auf der Flucht bist. Du musst etwas geruchloses verkaufen.

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  7. In gewissen Kreisen soll ja ein weißes Pulver eine gewinnbringende Geschäftsidee sein – aber diese Firma ist ein chemischer Betrieb, es ist davon auszugehen, daß die das selbst herstellen können. Mist. Vielleicht ein Kuchenlieferservice … aber dann muß ich da andauernd rein, dazu habe ich auch keine Lust. Hm.

    Durch die Sanierung und komplette Erneuerung der Fassade konnte immerhin ein ehrgeiziges Energiekonzept umgesetzt werden, Dreifachverglasung mit zwischen den Schichten liegenden Verdunklungsmöglichkeiten und Nutzung des Grundwassers zur Temperaturreglung soll die klassischen Heiz- und Kühlmethoden weitestgehend erübrigen, habe ich gelesen. Das schlägt sich dann natürlich auf die Mieten nieder, aber das ist ganz im Sinne einer natürlichen Auslese, hier soll ja auch nicht Hinz und Kunz einziehen.

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  8. Wenn Kommunalpolitiker Phantasie hätten wäre folgender Deal möglich: Baugenehmigung nur wenn 10% der Wohnungen an Hinz und Kunz = Sozialmieter gehen und falls es Gewerbeflächen sind: Mietrei an Kleinbetriebe.

    So eine „Durchmischung“ würde allen Seiten gut tun.

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