Wolkenburg am Mauritiussteinweg, außen

Die Wolkenburg ist Sitz des „Kölner Männer-Gesang-Vereins“, der diese Gebäudebezeichnung von seinem alten Sitz in der ehemaligen Straße „An der Wollküche“ mitgebracht hat.

Das Barockgebäude wurde ursprünglich Mitte des 18. Jahrhunderts als Kloster für katholische Benediktinerinnen errichtet. Als der damalige Erzbischof Maximilian Friedrich den Neubau besichtigte, fand er ihn viel zu komfortabel für die Ordensschwestern, und er verbot, daß sie dort einziehen. Tja, so sind sie, die Erzbischöfe. Es heißt, er selbst sei trotz Zölibat den Frauen nicht abgeneigt gewesen – Nonnen werden nicht darunter gewesen sein.

Nachdem die Franzosen Köln 1802 besetzt hatten, ging das Gebäude in den Besitz der Stadt über, hatte in der Folge wechselnde Nutzer und wurde im 2. WK fast vollkommen zerstört. Äußerlich hat man es so wieder aufgbaut, wie es war, und hat es dem angesehenen „Männer-Gesang-Verein“ übergeben, der es nicht nur als Proben- und Vereinshaus nutzt, sondern die Säle auch für Veranstaltungen vermietet (darüber mehr im nächsten Eintrag).

Im Winter hat man es gern üppig: Unter Geldnot scheint man hier nicht zu leiden, ich kenne kaum ein privates Haus in Köln, das derart protzig-kitschig rundum beleuchtet wird. Aber die Bewohner des Viertels sind stolz: Als ich fotografierte, sprach mich eine Dame an: „Ist das nicht großartig?!“, sagte sie mehrere Male. „Ja, gewaltig“, war meine Antwort – ich fand das diplomatisch.

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