… bin ich um diese Zeit ja eigentlich nie, außer am Wochenende. Nun bin ich krankgeschrieben und stelle überrascht fest, was in meiner Wohnung alles passiert. Zum Beispiel klingelt das Telefon, obwohl ich doch eigentlich gar nicht da bin. Artig und neugierig hebe ich ab und sage höflich meinen Namen.
Eine angenehme Damenstimme fragt mich mit gerade der Spur Unsicherheit im Tonfall, daß man nicht sofort anwortet: „Was geht Sie das an?“, ob ich auch wirklich der Herr Videbitis sei – ja? – ach wie schön, dann wollten sie sich bedanken für mein Interesse an der Firma xy und mir exklusiv als Dank ein weiteres Angebot machen, ob sie das dürfe? –
Meine Gedanken überschlugen sich: Welche Firma, ich erinnere mich nicht, Dankbarkeit hört sich gut an, bekomme ich was geschenkt? Ich sagte: Gern, aber ich kaufe nichts. Gut, das sagt man ja schell mal so dahin, jedenfalls unterbreitete mir die nette Stimme ein „tolles“ Angebot: Exklusiv für nur wenige Kunden würde man mir eine 1-Dollar-Münze schicken, auf der auf der Rückseite eine Schildkröte (!!) abgebildet ist, und ich bräuchte mich erst dann zu entscheiden, ob ich die Münze kaufen will, wenn ich sie zu Hause quasi in ihrem Aussehen und Verhalten etc. beurteilt hätte!
Auf meinen Einwand, ich sei leider weder Sammler noch sonstwie an Münzen interessiert, sagte sie: „Ja, aber das Interesse wird ja vielleicht beim Betrachten erst geweckt!“ Ich sah mich augenblicklich an meinem Schreibtische vor dieser Münze hocken, die allein durch ihren Anblick eine leidenschaftliche Liebe zur gesamten Numismatik in mir entfacht. Ich mußte laut lachen und sagte der eifrigen Stimme, sie solle sich die Mienen ihrer Angehörigen vorstellen, wenn sie abends nach Hause kommt und ihnen diese Münze hin halte mit der Bemerkung, das sei was ganz außerordentlich Besonderes; ich jedenfalls würde das gern sehen.
Die Dame am Telefon mußte unwillkürlich auch laut lachen – wünschte mir mit einer natürlicheren Stimme noch einen schönen Tag und legte auf.
Eigentlich war’s ganz amüsant. Mal sehen, was noch passiert.
*lach*
so ein kranksein entbehrt nicht einer gewissen portion humorigkeit, noch viele schöne telefonate dir!
glg
ed
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Trotz leichter Matschbirne und verstopfter Atemwege hat es jemand geschafft, mich zum Lachen zu bringen – eigentlich hätte ich mich erkenntlich zeigen sollen. Aber beim besten Willen, was soll ich mit so einer Münze? Immerhin habe ich sie auch zum Lachen gebracht, also sind wir quitt. 😉
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Na, bei Dir passieren ja Dinge!
UNGLAUBLICH! :))
Soll ich Dir nen Stück Käsekuchen vorbei bringen?
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Nicht wahr? Ich habe nun vermutet, das spricht sich in Werberkreisen jetzt schnell herum, daß ich zu Hause bin, aber der große Run ist nicht zu verzeichnen.
Tausend Dank für Dein Angebot – kann ich vielleicht auch später darauf zurück kommen? Oder muß ich dafür krank sein? In diesem Fall: Ein wenig kränklich bin ich ja immer, also den Sommer über, wo man sich mal auf ein kleines Picknick treffen könnte … :>>
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wer beginnt?
kopf oder schildkröte!
und du hast dieses einmalige angebot abgelehnt.
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Haben Dich meine Blind Date Picknick Bilder etwa angesprochen?
Wie nennen wir es denn dann?
Friendly Date?
Immerhin bist Du nicht mehr Blind für mich! :))
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Ach so – nee, darauf hatte ich nicht angespielt … obwohl, jetzt wo Du es sagst :))
Wir hatten aber schon letztes Jahr lose mal ins Auge gefaßt, uns mal im Sommer zu treffen, wenn ich mich recht erinnere.
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Kopf oder Schildkröte? Also keine Zahl? Das MUSS Betrug sein!
Vielleicht ruft sie nochmal an, weil ich so nett war, dann verweise ich an Dich weiter. 😉
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Stimmt! :yes:
So ganz spontan könnte ich Samstag anbieten, aber das Wetter soll jetzt am WE wohl nicht besonders dolle werden. 😦
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Falls das Wetter mitspielt und meine Gesundheit es zuläßt, bin ich Samstag auf Wanderschaft im Siebengebirge. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
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Ich muss mich erst noch mit meinem Date von Sonntag wieder verabreden, danach melde ich mich bei Dir per Mail und sag Dir mal wann ich Zeit habe.
Vielleicht findet sich noch eine gemeinsame Lücke in unseren Kalendern. 😉
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Eigentlich können einem die MA dieses Callcenters leid tun…
Na-ja… es ist schon eigenartig und manchmal auch recht lustig… was für ein Mist einem am Telefon verkauft werden soll.
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Ja, stimmt. Früher habe ich die immer total angemotzt, dann ist mir aufgegangen, daß die da auch nur arbeiten. Also habe ich in der Folge versucht, sie von der moralischen Zweifelhaftigkeit ihres Tuns zu überzeugen: Wie tief muß man sinken, um einen solchen Job zu machen? Inzwischen sehe ich das glücklicherweise gelassener, sage entweder: Kein Interesse, guten Tag, oder ich nehm’s mit Humor (wenn er grad mal da ist ;-).
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