Urlaub in der Schweiz – dies und das

Vorbemerkung: Es hat ja leicht etwas Anrüchiges, wenn man seinen Urlaub im Ausland verbringt, um sich danach über Eigenheiten des besuchten Landes lustig zu machen, als wolle man indirekt sagen: Ach wie toll ist doch mein Heimatland. Nichts liegt mir ferner.

In Schweizer Bussen hängt diese lustige Mahnung, die mich ein wenig an die GEZ-Werbespots erinnert: Launig soll besonders die Jugend vom illegalen Tun abgehalten werden. Verwirrt hat mich das Kleingedruckte: „Spätere Umtriebe werden in Rechnung gestellt.“ Was soll das heißen, spätere Umtriebe? Schwarzfahren, okay, ungesund, aber wenn einen dann noch etwas umtreibt, egal was, dann kommt die Rechnung? Ist das denn gerecht, wenn Umtriebigkeit, eine Eigenschaft ja eher temperamentvoller, lebensfroher Menschen, besonders geahndet wird?

Auf jeden Fall: Böse, ungesetzliche Menschen werden verzeigt und gebüßt! Das klingt auch nicht ganz gerecht, daß jemand dafür büßen muß, daß ein anderer verzeigt wird.

Manchmal hilft sich die Natur auch selbst, hoffentlich hat es den Richtigen getroffen, und hoffentlich ist nichts wirklich Schlimmes passiert.

Eine ganz und gar nicht milde Strafe ist es z.B., wenn man in dem Laden arbeiten muß, wo dies Figuren verkauft werden: Wenn man auf den Fuß drückt, erschallt laut elektronisches Gejodel oder andere Volksweisen für jeweils ca. 20 Sekunden. Eine Folter, wenn man das den ganzen Tag hören muß.

Kitsch gibt es natürlich auf der ganzen Welt, und gestalterischen Sinn kann man dem Schweizer auch in kleinen Dingen nicht absprechen.

Selbst diese putzigen Figuren sind nicht irgendwie, sondern mit Bedacht so aufgestellt.

Apropos putzig … aber das Wesentliche ist dabei, Alphorn, Fahne, Kuh, Eidgenossen, fehlt nur noch eins:

Schokolade. Die gibt es natürlich auch massenhaft in handlicherer Form:

Bis man sich da durchprobiert hat … und die ganzen Toblerone-Sorten sind noch nicht einmal dabei.

Da kriegt man Lust auf Herzhaftes: Chäschüechli. Keine Ahnung, was das ist, kling aber irgendwie nach Käse, wenn man versucht, es auf Schwyzerdütsch auszusprechen.

Noch was mit Käse – befremdlich, davon laß ich alter norddeutscher Bauer lieber die Finger.

Der Käse steht hier übrigens in großen Blöcken in der Gegend herum, die dann nach und nach abgebaut werden.

„Die Schweizer Küche besticht durch ihre abwechslungsreiche Vielfalt“, steht im Baedeker. In einem Davoser Hotel-Restaurant, in dessen Biergarten ein kleines Fläschchen einheimisches Bier umgerechnet 4 Euro kostet, gibt es wirklich für jeden ethnologisch Interessierten extravagante Spezialitäten: Currywurst mit Pommes! Spaghetti Bolognese!! Schweineschnitzel!!!

In dem niedliche klingenden Restaurant waren wir nicht, aber ich habe die Vision, daß es von den Gartenzwergen der Reformierten Kirchengemeinde betrieben wird. Ähnlich harmlos klingt „Waffen Stampfli“ mit den schönen Blumenkästen:

Dort kann man sich ein Gewehrli oder ein Messerli kaufen, und keiner denkt, daß man etwas Übles damit anstellen will.

Was war noch? Ach ja, ich weiß jetzt, wovon Frauen träumen:

Von Vanilleeis mit Baileys. Kann ich mir aber auch lecker vorstellen.

Und worum es da ging, hätte mich brennend interessiert, habe ich aber nicht herausgekriegt.

Fortsetzung folgt.

0 Gedanken zu “Urlaub in der Schweiz – dies und das

  1. Nee, ich auch nicht. Aber stell Dir vor, die Schweizer würden den Käsekuchen nur so essen, heiß und mit Salat (keine Ahnung, ob die das wirklich tun), und dann bei einer Urlaubsfahrt durch Deutschland das Schild sehen: „Käsekuchen mit Sahne und Kaffee 6,50“ – was denken die dann? Genau: Die spinnen, die Deutschen.

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  2. Schau mal:

    „Wer meint, Schweizer Käsekuchen sei so wie der deutsche, der irrt sich gewaltig.
    Viel herzhafter und deftiger kommt der Schweizer Käsekuchen daher, was natürlich vor allem an dem guten Käse liegt, wie zum Beispiel dem Greyerzer oder dem Appenzeller, denn im Gegensatz zu dem bei uns bekannten Käsekuchen ist hier tatsächlich Käse drin. Und es handelt sich auch weniger um einen Kuchen, den man nachmittags zu Kaffee und Tee genießt, sondern eher um eine Hauptspeise – natürlich eine echte Alpenspezialität.“

    Hier gefunden: http://www.alpinenblog.de/schweizer-kaesekuchen/

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  3. ahhhh ihr habt doch keine Ahnung 😉

    bei uns Schweizern ist das so:
    Chäschüechli = Teig mit heissem Käse gebacken –> von Schweizerdeutsch auf Deutsch übersetzt ergibt das : Käsekuchen

    den Käsekuchen, den ihr meint, heisst bei uns CHEESECAKE!
    Liebe käsige Grüsse aus der wunderschönen kleinen Schweiz

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  4. Das sch̦ne alte deutsche Wort Cheesecake Рso einfach ist das also. :>>

    Aber stimmt, so was ähnliches gibt es bei uns inzwischen auch, Teig mit überbackenem Käse, als Käsestangen z.B., aber ich befürchte, eher mit billigem Hallondkäse statt echtem Appenzeller.

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