Kolpingplatz

Ein Schuhmacher aus Kerpen, da weiß natürlich jeder sofort, wer gemeint ist: Adolf Kolping (1813 – 1865), der diesen Beruf in jungen Jahren ausgeübt hatte und aus erster Hand miterlebte, wie schlecht es Arbeitern und Handwerksgesellen im 19. Jahrhundert ging. Er studierte Theologie und wurde als Pfarrer ab 1845 in Wuppertal eingesetzt, wo es einen Gesellenverein gab, der sich besonders um die sozialen Belange von Wandergesellen kümmerte. Kolping baute diese Idee aus, gründete ein entsprechendes Haus in Köln, dem bald viele weitere in Deutschland und schließlich weltweit folgten. Das Kolpingwerk hat heute 450.000 Mitglieder. Allein in Deutschland gibt es 250 Kolpinghäuser und 200 Einrichtungen des Kolping-Bildungswerks. Es gibt Hotels, Wohnhäuser, Veranstaltungsorte, Workcamps, organisierte Ferienreisen, eine eigene Zeitschrift mit einer Auflage von 186.000 – ein riesiges Sozialwerk mit christlich-katholischem Missionsanspruch.
1991 wurde Kolping vom Papst selig gesprochen, die Heiligsprechung läuft noch – man darf gespannt sein, welche Wunder er bewirkt haben soll, denn ein Märtyrer war er definitv nicht (eine von zwei Voraussetzungen, Mätyrer oder Wundertätiger, muß für eine Heiligsprechung gegeben sein; das Verfahren der Heiligsprechung kostet nach Wikipedia übrigens 250.000 Euro (im Jahr 1997), die an den Vatikan zu entrichten sind! Na, halleluja!).

Das überlebensgroße Denkmal wurde 1903 von Johann Baptist Schreiner (1866 – 1935) erschaffen: Der „Gesellenvater“ verabschiedet (oder begrüßt?) einen Gesellen.

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