Im Schokoladenmuseumsschokoladenladen

Im Laden des Schokoladenmuseums trifft der Blick unversehens auf eine Beleidigung: „Leck mich“, steht da, man erwartet „Hau bloß ab!“ oder
„Verp dich, Du !“. Ist das eine neue Verkaufsstrategie? Erwartet man, daß die Käufer denken: „Hey, geil, das muß ich haben, das schenke ich Onkel Kurt zu Weihnachten, hehe.“? Nichts dergleichen, es ist noch schlimmer: Man soll seinem oder seiner Liebsten Schokoladen-Body-Paint irgendwo auf die nackte Haut malen und das dann ablecken. Oder sich selbst und das dann ablecken lassen. Braucht man dazu Schokolade? Gut, jeder nach seinem Geschmack. Aber ich sehe schon karnevalistische Witzbolde, die sich während der tollen Tage damit einschmieren und zur allgemeinen Verfügung stellen, in der Hoffnung, so zu Kontakten zu kommen, die frau nicht einmal mit einem Ganzkörpergummi eingehen möchte.
Diese Herren in Uniform läßt das völlig ungerührt.

0 Gedanken zu “Im Schokoladenmuseumsschokoladenladen

  1. Das ist genauso dämlich wie die Kampagne der Stiftung „lesen“ mit dem Telefonsex-Imperativ: Lies!Mir!Vor!
    Ich kann gar nicht ausdrücken wie widerlich ich das finde.
    Und das oben von dir beschriebene auch.
    Die Vorstellung des Bützens eines Nutellabeschmierten Lallos ist absolut eklig. Aber wie du ja mal sagtest „lecka Mädsche“ ist beim Kölner an sich immer willkommen.

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  2. Huah wärgx würgx!
    ich frage mich zuweilen, warum sex nicht mehr das ist, was es mal war. warum müssen alle solche komischen dinge machen. ich meine, jeder nach seiner facon, aber irgendwie…ich komm mir manchmal so alt vor. und überhaupt.
    aber das nur nebenbei.
    Auch in Filmen, ständig wird man ins Vertrauen gezerrt und muß sich die übereinander herfallenden Protagonisten ansehen, natürlich ohne Vorspiel, ohne Verhütung, ohne Gedanken an Aids. Dabei wäre es viel schöner, wenn sie das nicht zeigen würden. Aber vielleicht seh auch nur ich das so.

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  3. Ach, ich glaube, das war schon immer so, früher hat man nur nicht darüber gesprochen, weil man sich geschämt hat, einzig zugelassen war ja nur, was die Missionare getrieben haben. Heute ist alles erlaubt, und die Medien berichten ausführlich darüber – einerseits ist das ja gut, man braucht sich für gar nichts zu schämen, wenn man es mag. Allerdings: Muß ich das alles wissen? Wieder und wieder?
    Sex im Film? Warum nicht, es kommt darauf an, wie es gemacht ist (meistens schlecht, da gebe ich Dir recht). Wenn das nicht thematisiert wird, fehlt doch ein wichtiger Teil des Lebens: Wir sehen den Leuten bei allem zu: Weinen, lachen, essen, streiten etc., alles so nah, als würden wir neben ihnen stehen – aber Liebe, Erotik und Sex sparen wir aus? Das geht doch nicht.

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  4. ja, das stimmt. aber es ist eben die art. und ausgespart wird ja auch fein, wie z.B. aids, verhütung, vorspiel, menstruation usw..also ich finde, das dient meistensteils doch nur des „bei der stange halten“ der zuschauer. man bedient das, weil die leute das erwarten. aber sie könnten das doch wenigstens auf eine nettere art zeigen. wie bei „brokeback mountain“, der ganz film war mir verdorben durch diese szene der „gegenseitigen vergewaltigung“, die die beiden jungs da betrieben. vielleicht sieht frau das anders, aber ich kenne nur wenige filme, in denen sex so gezeigt wird, wie ich mir das vorstelle als das, was zwischen menschen ablaufen, die sich lieben.

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  5. … der titel deines eintrags entschädigt für alles andere ! … toll! und zum befohlenen zungenakt kann ich nur sagen: ja doch, aber wenn ich nur die schokolade schmecke, geht doch das beste fluidum verloren! nein, das wollen wir uns doch nicht antun…

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  6. Menstruation willst Du nicht wirklich sehen, oder? Aber ich weiß, was Du meinst. Kennst Du den Film „Verhängnis“ von Louis Malle mit Jeremy Irons und Juliette Binoche? Mal abgesehen davon, daß da ein alternder Regisseur seine Wunschfantasien auslebt (Mann in den 50ern erlebt eine wilde amour fou mit einer 30 Jahre jüngeren Frau), kommen da auch ausgedehnte Sexszenen vor, die wohl die Leidenschaft darstellen soll – und man denkt die ganze Zeit: Aua aua – tut das nicht weh? Fehlt eigentlich nur der Hinweis: Kinder, macht das zu Hause nicht nach, ihr könntet euch verletzen. Viele Darstellungen sind so, völlig an der Realität vorbei, das stimmt.

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  7. wenn ich ein anliegen hätte, dann dieses, daß menstruation mehr vorkommt, das ist die allmonatliche tatsache von der hälfte der menschheit, wird aber nur verborgen und ist peinlich peinlich peinlich (blaue ersatzflüssigkeit)
    ich sag dir eins, wenn männer bluten würden, dann würden sie auf öffentlichen plätzen stehen und sich die binde zurecht rücken, der michael-jackson-griff.
    aber das ist ein anderes thema.
    glücklicherweise kenne ich den film nicht.

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  8. :))
    Stimmt ja! – blaue Ersatzflüssigkeit, hatte ich völlig vergessen. Gut gut, meinetwegen, die Menstruation mehr ins öffentliche Bewußtsein, aber es gibt einfach Sachen, die ich in einem Film nicht sehen möchte, es sei denn, genau das wird thematisiert, also z.B. daß die Protagonisten auf Klo gehen, wie sie sich abwischen, den Eiterpickel auf dem Hintern befühlen und ähnlich alltägliche Sachen, die wir zwar alle machen, mit denen wir aber eigentlich niemanden belästigen wollen.

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  9. Yep, das erinnert mich an eine Schlagzeile bei Yahoo:
    „Video: Ex-Pornostar XYZ ist schwanger“

    (was für ein Video wollen die uns denn da zeigen? Etwa wie die geschwängert wurde? Nein, danke!)

    Ich kann dir sagen….was für eine Welt!

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  10. ruhig bleiben, jungs, es ist alles noch halb so schlimm wie ihr denkt.
    aber wer wendeltreppen hochsteigt, dem wird zuweilen mal ein wenig schwindelig, dafür ist aber auch die aussicht fantastisch- lavendel so weit das auge reicht….

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  11. Nur weiter so, das ist nur das Nachdrehen, wenn man plötzlich stehenbleibt, dreht die Welt noch ein bißchen weiter und man muß sich festhalten. Die Trägheit der Wahrnehmungsmasse. 😉

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  12. das erinnert mich an diese unsägliche 50er-jahre-Werbung: „die beine von dolores“, wo frauen in strümpfen männern den kopf verdrehen. ausgesprochen amüsant, bestrumpfte beine durchwandern eine langschaft und die männer kleben wie an einem magneten an den strumpfhosen. Ich glaube diese werbung ist die begründerin des fetischismus von bestrumpftem. gibt es aber leider nicht bei you tube. aber auf der sehr lohnenden dvd „rendezvous unter’m nierentisch“

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