Brauweiler (1)

Man fährt mit der Linie 1 gen Westen bis zur Endhaltestelle Weiden, steigt aus und geht durch Rapsfelder …

… und an Ackern entlang ca. anderthalb Stunden zum Städtchen Brauweiler, das schon nicht mehr zu Köln gehört, sondern zu Pulheim.

Ländlich hier, ganz schön mal.

Brauweiler, ein Städtchen mit ca. 8.000 Einwohnern, hat den zeitlos anmutenden Charme vieler Kleinstädte: Durchs Zentrum (sofern man davon sprechen kann) schlängelt sich eine dicke Straße für den Durchgangsverkehr, ansonsten ist es relativ ruhig, irgendwo zwischen Verfall und Moderne steckengeblieben – wahrscheinlich gar nicht schlecht zum Wohnen für kleine Familien und Leute, denen es in der Stadt zu wuselig ist.

Hier hat die Polizei nur einen Posten – wahrscheinlich braucht man nicht mehr – und die Post hat noch ein Amt, jedenfalls der Beschriftung nach (tatsächlich gibt es nur noch zwei Postämter in Deutschland, eins im Bundestag in Berlin und eins im Hauptsitz in Bonn, habe ich neulich gelesen).

Ein Blick auf den Wikipedia-Eintrag über Brauweiler verrät, daß es hier viele Vereine gibt. Vereine haben oft die (mich abschreckende) Angewohnheit, immer mal wieder irgendwas zu feiern. Hier wurde vor der Abtei ein Getränkewagen aufgebaut, es gibt Cola, Bier und Würstchen, alles lautstark beschallt mit Musik von Helene Fischer und Andrea Berg. Rechts im Hintergrund sieht man eine turmhohe Plane aufgespannt, mit mehreren Löchern …

… durch die erwachsene Menschen unter dem Gejohle der anderen Schokoladentafeln werfen sollen. Ein Ansager am Mikro verkündet dann das Ergebnis. Es scheint, als könne man sogar einen Pokal gewinnen. Nee, was’n Spaß …

Fortsetzung folgt.

0 Gedanken zu “Brauweiler (1)

  1. als erstes dachte ich beim überfliegen an !gauweiler! dem csu politclown.
    har, das war falsch.
    dann folgte garzweiler, der tagebau für braunkohle.

    leider waren meine assoziierungen nicht richtig, sonder brauweiler, ein kleines städtchen, dass der videbitis besucht hat.

    was überschriften so vermögen. 😉

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  2. …wie das Gelb auf dem zweiten Foto die restlichen Farben beeinflusst…

    …der beschauliche Eindruck solcher Städtchen endet beim Dortleben dann, wenn die Nachbarn fragen, weshalb du denn keine Gardinen vor den Fenstern hast und ob du am Sonntag zum Schokoladetafelwerfen kommst…

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  3. Raps, die elende Unsitte hat also nun den Westen auch schon fest im Griff. Wie gesagt: Es wäre schön, wenn Bauern auch mal wieder was zu essen anbauen. (Und Getreide ist so wunderbar geruchsneutral)

    Wie kommst du nur immer dazu, deine knappe Freizeit an solchen Un-Orten zu verbringen?! Alles nur für den Blog? Tapfer, tapfer…

    Das Gute an Dörfern in MV, die sind so lahm, daß es nicht mal Vereine gibt. Hat auch sein Gutes. Vereine heißt doch nur „Lizenz zum Saufen“. Nix wie weg…

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  4. Du sagst es. Wenn man dann auch nicht zum Feuerwehrball kommt und an Karneval kein Interesse hat, es außerdem viel schöner findet, wenn die Pflanzen im Vorgarten wachsen, wie sie wollen, statt Blumenrabatte anzulegen, ist man schnell untendurch. 😉

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  5. Mal so ein Rapsfeld finde ich ganz schön, auch den Geruch, aber Du hast natürlich recht, man sollte besser was anderes anbauen als diesen Rohstoff für Biodiesel.

    Nein, wegen der Blogeinträge fahre ich da nicht hin, sondern weil ich ja vorher gar nicht weiß, wie es da aussieht. In diesem Fall war unser eigentliches Ziel die Abtei – dazu später mehr.

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  6. Den Geruch finde ich nahezu unerträglich. Ich bin SEHR dankbar, daß er jetzt verblüht ist. Nur Eule, die oft nachts darin rumstreift, riecht immer noch sehr nach Raps. (Ich nutze es in der Küche übrigens auch nicht, wegen eben jenem Geruch.)

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  7. Kann ich dir nicht sagen, denn ich wohne nun seit 13 Jahren hier und früher in Berlin hatte ich keinerlei Raps um mich her, aber er wurde wohl damals auch nicht so vehement angebaut, kann mich jedenfalls nicht erinnern. Im Westen ja noch immer nicht. Wenn man von Nordwestdeutschland aus Richtung Osten fährt, kann man das richtig sehen, wie sich MV nähert und es immer gelber und gelber wird. Umgekehrt, je weiter in den Westen, desto weniger Raps.
    Warum bauen sie nicht vehement Dinkel an! Das wäre mal ne Maßnahme. Das würde den Krankenkassen Milliarden einsparen, denn die meisten Menschen vertragen Dinkel ausgezeichnet und nur wenige kommen mit Weizen noch gut klar.

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  8. Ich meinte eher das Dorf und die grüne Überwucherung…das Gelb ist mir bischen zu fille , in der Natur ist dieses Gelb meistens ein kaltes Gelb. Biosprit ist eben auch nicht die Energie der Zukunft…;)

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