Ausflug nach Berlin (3)

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Auch in Berlin wird fleißig gebaut, nicht nur in Hamburg, Köln und Stuttgart. Weil der Flughafen ja relativ weit draußen ist und der Besucher gar nichts mitkriegt von den regen Bautätigkeiten, hat man an strategisch wichtigen Punkten im Zentrum auch Baustellen errichtet. Gut, die Gebäude braucht man eigentlich nicht, aber das weiß der Gast ja nicht. Hier, auf dem Alexanderplatz zwischen Bahnhof und Fernsehturm, ist Platz, auf dem nichts steht, unerhört. Da in unmittelbarer Nähe schon ein paar tausend Geschäfte sind, kann man gut noch ein paar dazu bauen.

Im KaDeWe war man auch kreativ: Das Brandenburger Tor aus 50 kg feinstem Lübecker Marzipan. Mmh – da läuft einem das Wasser im Munde zusammen – und das ist ja auch der Zweck der Übung.

Mal eine Frage: Wofür genau soll jetzt das Anti-Aging-Mittel da sein? Für blendend weiße Knochen?

Da sage nochmal einer, die Jugend von heute hätte nur Blödsinn im Kopf, Ballerspiele und sowas. Das ist doch sehr poetisch, bravo!

Auch im Wald kann man mal Geld brauchen (in Wirklichkeit steht der Automat in einem Ubahntunnel, schön gesehen und fotografiert von meiner Begleiterin).

… wenn nämlich um die Ecke frische Quarkkeulchen angeboten werden. Fettig, aber sehr lecker.

Kneipenstimmung in Kreuzberg – es darf sogar geraucht werden. In NRW will man das Rauchverbot jetzt richtig streng durchsetzen. Hier stehen in vielen Kneipen die Aschenbecher immer noch auf den Tischen.

Fortsetzung folgt.

0 Antworten zu “Ausflug nach Berlin (3)

  1. Oh ja, zum letzten: Berlin 1999, ich sitze mit meinem Begleiter (wenn du erlaubst, daß ich mich deiner Redewendung bediene) in irgendeiner Kneipe Nähe Görli und wir rauchen einen Joint.
    Die Kellnerin: „Oh ihr kifft? Nee, das geht aber nicht!“
    Er:“Wat? Seit wann geht das nicht?“
    Sie: „Der Chef macht echt Streß…! Geh doch auf’s Klo damit.“
    Er zu mir: „Kreuzberg! Unglaublich! Seit wann kann man hier nicht mal mehr gepflegt nen Joint rauchen. Da hätten wir auch in Mitte bleiben können.“

    KaDeWe. Es ist schon unglaublich, was du dir so antust. Weihnachtsmärkte, Konsumtempel, Touristenfallen.

    In Erwartung deines Berichts aus den Hackischen Höfen,
    LG, Treppchen

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  2. Genau, als Touri kommt man viel rum, was natürlich auch ganz gut ist, solche Kulturleistungen wie das Brandenburger Tor aus Marzipan findet man selten in seinem natürlichen Biotop (es sei denn, man wohnt da in der Nähe). Im KaDeWe gibt es eine ausgezeichnete Praliné-Abteilung (Schlickersachen, haben wir früher gesagt). Die Hackeschen Höfe sind natürlich schon „abgefrühstückt“, und Du hast es nicht gemerkt (so funktioniert Indoktrination ;-): Das 4. Foto.
    Ja, das sagen alle, Kreuzberg hat sich sehr gewandelt. Aber als gelegentlicher Besucher muß ich sagen, daß es hier immer noch ein Stück „anarchischer“ zugeht als anderswo. Und genau das ist es wahrscheinlich – immer noch – was so viele junge Leute aus dem Ausland anzieht. Eine Kubanerin, die ich in der WG meines Freundes kennenlernte und die schon sehr viel in der Welt herumgekommen ist, schwärmte geradezu von dieser Stadt, „a city, that never sleeps“.

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  3. Ja, es gibt so ein paar Dinge, die man Berlin nicht vorwerfen kann, u.a. Verschlafenheit.
    Und wie ich finde sogar mangelnde Sauberkeit. Natürlich ist die Stadt dreckig, aber die BSR („we kehr‘ for you“) ist so fix nach Events und Feiertagen, so schnell kann man gar nicht gucken. Find ich immer wieder erstaunlich.
    Noch ein paar Highlights: Berlin ist die Stadt mit den sinnlosesten Einkaufszentren, die stellt solche Teile mitten in Geschäftsstraßen, wo sich eh ein Laden an den anderen reiht.
    Sie ist die Stadt mit den bescheuersten Personenwaagen, die stehen an zugigen Bahnhöfen und spucken Kärtchen aus, die nicht recht lesbar sind. Und kosten tun sie natürlich auch.
    Sie ist die Stadt mit den unfreundlichsten Busfahrern und U-Bahnfahrern deren Ansagen ohne Vokale auskommen: „Zrckblm!“
    Sie ist die Stadt mit den beklopptesten Spitznamen für Gebäude: Schwangere Auster, Renommierpimmel, Hungerharke, Telespargel, hohler Zahn…

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  4. Ich habe gerade schon versucht, an dem Link herumzubasteln, hat aber nicht funktioniert. Es liegt an den Zeichen nach dem Fragezeichen, wenn man die wegläßt beim Kopieren, kann man Dein Bild sehen.

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  5. Immer, wenn ich den häufigen Vorwurf höre, daß Köln ja so dreckig ist, denke ich: Der war wohl noch nie in Berlin. Wahrscheinlich wächst der Grad der Verdrecktheit mit der Größe einer Stadt. Klein-Kleckersdorf sauber zu halten ist ja nicht besonders schwer.
    Die Personenwaagen stehen da nur noch aus historischen Gründen, für Touristen, oder? Wer traut einem Automate, der laut rödelt, bevor er eine Karte ausdruckt mit dem angeblichen Gewicht darauf?
    Ich erinnere mich gern an den Berliner Busfahrer, der total entnervt reagierte, als ich mich nach dem Fahrpreis erkundigte. Als Fahrgast hat man den Preis zu wissen – basta! – sonst soll man gefälligst zu Hause bleiben.

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  6. Ich empfinde Köln irgendwie als dreckiger und düsterer. Ich muß sagen, ich mag die Stadt nicht. Es gab noch nicht einen Tag, an dem ich dort war und mich dort wohlgefühlt hätte. Das Gleiche gilt für D’dorf.
    Ich kenne allerdings nicht allzu viele deutsche Großstädte. HH ist natürlich in Ordnung, klar, Dortmund finde ich ganz nett, Frankfurt ist grauenhaft, aber ich war da mal an einem schönen Sommertag und fand’s ok. München kenne ich nicht, überhaupt die ganzen Städte des Südens nicht.

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  7. … die Gegend um den Hauptbahnhof wird grad so fein zugeballert, da mußte Dich beeilen, wenn Du noch Baustellen erleben magst, Zoo, S-Bahnumgebung ists ähnlich …
    und naja, die Jugendbiotope hat Berlin schon noch, die für die heutige Jugend eben, alles echt auf ordentlich Konsum gebügelt und wenn es das Beete aus Bäckerkisten basteln oder irgendwas aus Abfall herstellen ist, sogar ohne Geld leben ist als hippes Geschäftmodell möglich :):):)

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  8. Kann sein, wenn man als Besucher irgendwo durchläuft, hat man andere Augen, als wenn man jahrelang dort wohnt. Köln ist vor allem enger, die Plätze und Straßen, und dann diese furchtbare Nachkriegsarchitektur. Aber es gibt glücklicherweise auch sehr schöne Ecken, besonders natürlich bei Sonnenschein.

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  9. Ich glaube auch, Städte werden dann liebenswert, wenn wir die kleinen, feinen Ecken kennen, die einem was Gutes geben.
    Aber HH kenne ich z.B. auch gar nicht, aber dennoch staune ich immer wieder, wie nett es dort ist, auch von den Leuten her.
    Der Kölner (und D’dorfer) an sich ist aber irgendwie eher nen Muffelkopp, finde ich. Viel Gemecker. In HH ist man recht entspannt.
    Der klassische Berliner ist für Outsider unerträglich. Immer „uff 80“, mißtrauisch, Hang zum Prolligen.
    Hier, der Klassiker (ab 4:34): Erik Ode als typischer Berliner.

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  10. …hey…das kann ich nicht so stehen lassen als Waschechte…die echten Berliner, die dort geborenen sind offen, unkompliziert, immer hilfsbereit, meckern natürlich auch, aber direkt und nicht hintenrum und haben auch noch Humor…was will man mehr? …Dir sind wahrscheinlich unechte über den Weg gelaufen, die echten werden rar…

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  11. Moment mal, ich bin absolut waschecht!
    Offen, unkompliziert, immer hilfsbereit. Nee. Wirklich nicht. Du solltest meine Verwandten kennen lernen….
    Aber vielleicht spricht du ja von den Ossis. Die ja. Da stehe ich irgendwann auf der…ich weiß nicht mehr, Wins, Raumer, Simon-Dach, keine Ahnung und habe völlig die Orientierung verloren, da kommt eine Frau und sagt: „Sie sehn so aus als suchten sie etwas, kann ick helfen!“ Ich suchte damals die nächste Tramhaltestelle und sie: „Ach, bis ick ihnen det erklärt hab, jeh ick nen Stück mit!“
    Und das tat sie. Sehr nett.
    Aber im Westen. Ach nee…Allein die Gesichter in der U-Bahn. Die hab ich als Kind noch in Erinnerung, diese schrecklich beklemmende Stimmung in der U-Bahn. Und wie oft wurde ich damals mit meiner Hündin angeranzt. „Muß die olle Töle hier ooch noch rin?“ Dabei war Gwen ganz lieb.
    Daß Berliner solche Hundehasser sind, das stört mich auch.

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  12. …wie an die „guten alten Zeiten“ erinnere ich mich daran, als man noch mitten in der Nacht unangemeldet Leute besuchen konnte in Friedrichshain oder Prenzlauer Berg, die Sorgen, Freuden, Wein und Nachtlager selbstverständlich miteinander teilte, keiner hatte Telefon, niemand ein Auto aber viele große Visionen…und so…

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  13. Servus!
    (Überraschungsbesuch..;-)

    Börliner Kiffer haben’s gut.
    Die dürfen 12 Gramm für den Eigenverbrauch mitsichtragen.
    Hier im Münchner Raum ist maximal 1 Gramm zulässig.
    (Dank dem schwarzen Parteiverein.)
    Warst Du schon auf’m Bahnhof Zoo im Damenklo?
    (Kleine Anlehnung an Nina Hagens entsprechenden Song..;-)

    Falls Du (wenn Du wieder zuhause bist) Interesse an einem
    von mir gestalteten Musik-Sampler mit „Sunny-Variationen“ hast
    (überwiegend jazzige Interpretationen), dann guck in meinem Blog nach.
    Unter dem Cover („Sunny“) findet sich ein Link zum Abgreifen. (Zip-Päckchen)
    Könnte dich ansprechen.

    Schlaflos in Bajuwarien..;-)

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  14. Ganz genau, solche habe ich auch kennengelernt, bemerkenswert unkomplizierte und hilfsbereite Leute. Aber es gibt eben auch den besonders unfreundlichen Busfahrer, die besonders schnippische Bedienung usw.. Aber wie sollte es auch anders sein – in einer Dreimillionenstadt.

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  15. Berlin ist schon eine großartige Stadt, und der Reichstag auch einen Besuch wert – monströse Architektur, aber auch beeindruckend. Aber wenn ich da niemanden kennen würde, wäre ich wahrscheinlich auch nicht so oft da.

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  16. Ist doch merkwürdig, daß das so unterschiedlich gehandhabt wird. 1 Gramm ist eine Tüte, oder? Wahrscheinlich haben die Bayern Angst, daß der Bierkonsum zurückgeht, wo sollen die Politiker ihre Weisheiten loswerden, wenn keiner mehr ins Bierzelt geht. Ich habe gerade in dem Roman „Kings of Cool“ gelesen, daß in Kalifornien der Besitz von bis zu 230 Gramm straffrei ist. Hast Du schon mal daran gedacht umzuziehen? 😉

    Hey, danke, hab’s schon runtergeladen, höre ich mir demnächst mal an.

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  17. Tagchen!

    Da muss man nicht extra bis nach Kalifornien.
    Portugal – Komplette Legalisierung aller Drogen (Keine Höchstmenge)
    Keine Haft für Heroin-Abhängige sondern medizinische/soziale Hilfe)
    Tschechien – Legalisiert. (Mit Höchstmenge)
    Holland – Geduldet (Mit Höchstmenge)
    Gibt es dort ein „großes Drogenproblem“? Nein.
    In Deutschland hingegen wird immer noch zwischen „Alkohol und Drogen“
    unterschieden. (Obwohl Ethylalkohol auch eine Droge ist)
    Cannabis wird als „Rauschgift“ bezeichnet, obwohl es nicht giftig ist.
    (Es gibt weltweit keinen einzigen dokumentierten Fall von tödlicher
    Überdosierung.) Alkohol dagegen führt bei Überdosierung zum Tod.
    Alkohol schädigt die Leber, die Gehirnzellen (Neuronen) und und und…
    Davon wollen aber Gesetzgeber und Scheuklappenbürger nichts wissen.
    Tja.

    Zu „Sunny“: Im Album hab ich 12 Variationen untergebracht.
    Die anderen 60 Versionen werde ich auf künftige Sampler verteilen..;-)

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