Deutzer Bahnhof

Am Deutzer Bahnhof, der gleich gegenüber dem Hauptbahnhof auf der anderen Rheinseite liegt, wird schon seit Jahren herumgebaut und alles mögliche geplant und wieder verworfen. So sollte er mal mit einer riesigen Glasplatte komplett überdacht werden, und ein Laufband von ca. einem Kilometer Länge sollte beide Bahnhöfe miteinander verbinden. Aus beiden überflüssigen Plänen ist nichts geworden, aber eine neue Toilette hat man gebaut – Toilette, was sag‘ ich – ein WC-Center! Gut, auch hier verrichtet man nur seine Notdurft, aber wenn man 60 Cent pro Besuch bezahlen muß, kann man schon etwas Besseres verlangen. „Mama Mama, ich muß mal auf’s Klo!“ gehört der Vergangenheit an. „Ja, mein Kind, wir sind ja bald im Center“ – das vermittelt ein gehobenes Lebensgefühl. Und wenn das Laufband doch noch realisiert wird, könnte man ja vielleicht eine Abzweigung direkt dorthin einrichten. Und wenn dann noch aus Kostengründen das WC-Center mit dem Fahrgast-Center zusammengelegt worden ist, kann man gleich zwei Geschäfte auf einmal abwickeln.

0 Gedanken zu “Deutzer Bahnhof

  1. *lach* So ein WC-Center haben wir im Ostbahnhof auch. Da war ich einmal, nie wieder. Für den stolzen Preis stank es in dem Klo so derbe nach der in Chemiefaser gekleideten Reinigungskraft, dass ich mich gezwungen sah, wenige Minuten die Luft anzuhalten. Nein danke.

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  2. Regelmäßig werden hier die ausgelassenen Fans „feindlicher“ Fußballclubs von der Polizei abgefangen, damit die im Hbf. nicht so viel Randale machen, wenn der FC mal wieder im Stadion spielt, und dann in Sonderzügen der Straßenbahn weitertransportiert – ich kann mir nicht vorstellen, daß die alle 60 Cent bezahlen, wenn die ihr verdautes Bier loswerden müssen. Aber es gibt ja noch genügend Hausecken und Büsche, wo man das auch umsonst kann :-/.

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  3. Bestimmte Dinge sollten einfach immer umsonst sein. Daß in einer öffentlichen Toilette die Reinigungskraft stärker ausdünstet als das, was da sonst so vor sich hinstinkt, höre ich auch zum ersten mal. 😉

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  4. Das war wirklich furchtbar, eine Mischung aus Reinigungsmittel und ihrem Schweißgeruch, die totale Hölle.
    Ich finde, öffentliche Toiletten in einem Bahnhof sollten umsonst sein, das zähle ich als Serviceleistung.

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  5. 60 Cent finde ich irgendwie unbequem. 50 ok, das hat man ja schnell mal zur Hand, aber 60? Und überhaupt, das ist ja mehr als ne Mark, nur zum pieseln? Ich weiß auch nicht. Ich geh lieber ins Gebüsch, in Köln wohl aber eher ein schwieriges Unterfangen.

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  6. Finde ich auch blöd – gleich gegenüber ist eine Kneipe, da kann man durch den Hintereingang rein und unbemerkt aufs Klo schlüpfen. Und die Herren, Krone der Schöpfung, machen sowieso dahin, wo sie wollen.

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  7. Mal abgesehen davon, dass das mal wieder ein saugutes Foto ist, großer Meister, der Trend, alles, sogar die Toiletten, zu überhöhen, fiel mir schon vor Jahren auf den Autobahnraststäten auf. De Toiletten sind dort in der Hand eines Unternehmens, und das hat doch tatsächlich im Eingangsbereich der Notdurftanstalt einen Aushang an die Wand gehängt, worin sie ihre „Toilettenphilosophie“ darlegen.

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  8. Danke! 🙂

    Descartes: Ich sch…, also bin ich. Kant: Verlasse den Ort so sauber, wie du ihn selbst vorzufinden wünscht. Hobbes: Die Muße auf dem Klo ist die Mutter der Philosophie. Sartre: Die Hölle, das sind die anderen Kacker. Usw., das müßte man mal ausführlich durchdeklinieren … na, gut, wird vielleicht schnell langweilig. Worin bestand denn die Philosophie der Toilettenbetreiber?

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