Auf mich machen städtische Brachen immer einen trostlosen Eindruck, aber es gibt viele, die diese Renaturierung auf Zeit mögen. Der alte Güterbahnhof in Köln-Ehrenfeld ist umgeben von Stadt, aber man fühlt sich wie auf dem platten Land. Ab und zu rattert ein Zug vorbei, sonst hört man nichts außer die eigenen Schritte. Natürlich ist das Gelände schon längst verplant: Bürgerinitiativen haben sozialen und humanen Wohnungsbau im Auge, eine lebendige Erweiterung des Viertels mit Kunst, kleinen Läden, Handwerk, Kindergärten und Grünflächen. Die Politiker, besonders die Stadtteilpolitiker, sind natürlich alle unbedingt dafür – allein, es fehlt die Macht und das Geld. Unterdessen hat die Bahn das Gelände an eine Versicherung (soviel ich weiß) verkauft, und Versicherungskonzerne sind ja bekanntermaßen ganz besondere Freunde alternativer Lebens- und Wohnvorstellungen. Wenn ich mich recht erinnere, war von einem Rieseneinkaufszentrum die Rede. Aber nichts genaues weiß man bis jetzt, und im Moment werden die alten Bahngebäude noch für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Und für Müll, den man vielleicht noch mal gebrauchen kann, zummindest gibt er schöne Muster.
Ich liebe solche Brachgebiete. War für mich als Kind auch spannender als Hinterhof oder Spielplätze (auf deinem Foto sieht man es nicht, aber es gibt da auch sehr schöne überwucherte und bewachsene Stellen). Wenn’s nach mir ginge, könnte man solche Brachen einfach stehen lassen. Aber diese Gedanken sind ja naiv, romantisch und unrealistisch. Man muß natürlich alles plattmachen, versiegeln, zubetonieren. Siehe Uniklinik Köln, wo man gerade erst das letzte zusammenhängende Baumareal glattrasiert hat.
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Ich finde solche Oasen Klasse – wenn nicht alles durchgestaltet und durchformatiert ist. Hoffentlich bleibt es so lange wie möglich so.
LG B
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Wo ist das genau?
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Ach, einfach stehen lassen … ich weiß nicht. Kann man nicht irgendwas damit machen? Eine Frittenbude hinstellen, im Sommer einen kleinen Biergarten?
Bäume abholzen, um das xte Gebäude dahin zu stellen, oder für Straßenerweiterungen, und das in einer Großstadt, die jedes Pflänzchen hegen und pflegen sollte, das ist ja wohl das Letzte!
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Mich machen sie schwermütig, vielleicht liegt es daran, daß ich in einer Gegend aufgewachsen bin, wo es jede Menge von solchen leicht schmuddeligen Flächen gab, wo ich die langweiligsten Stunden meiner Jugend verbracht habe. Aber es stimmt natürlich: Besser so als noch eine mit häßlichen Zweckbauten zugebaute Fläche.
LG
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Vogelsanger Str. 231, die macht da einen komischen Knick unter der Bahnlinie durch, dann gleich links. Auf der rechten Seite beginnt die Leyendecker Str.
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Haha, du mit deinen Fritten – du wirst nochmal zu Fritten, würde meine Mutter sagen.
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lecker, mit Miracle Whip
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Interessante Perspektive. Ich denke dann daran, was da alles im Sommer blühen kann. Subjektive Welten 😉
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Vielleicht schaue ich dort mal vorbei.
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Das Reifenbild kannst du als Kunstwerk verkaufen, wenn du einen Namen in der Szene hättest. Und sie würden es dir aus den Händen reißen. Ich bin begeistert!
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Tolle Bild mit den Reifen…
das hat etwas.
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„s“
*hüstel*
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Mist – ich sollte mir einen Galeristen besorgen. 🙂
Danke, freut mich!
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Danke! 🙂
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Und da kann man einfach so hin?
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es ist so weit…das gelände wird erade umgepflügt…weiß jemand mehr?
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