Bayenturm

Der Bayenturm galt jahrhundertelang als Zeichen einer selbstbewußten Kölner Bürgerschaft, selbstbewußt jedenfalls gegenüber dem Kölner Erzbischof: 1262 besetzten die Bürger nach einem Kampf gegen die Truppen des Kölner Erzbischofs den Turm und gaben ihn seitdem nicht wieder her, die wirtschaftliche und rechtliche Vorherrschaft des Erzbischofs war für immer gebrochen (siehe auch die Schlacht bei Worringen). Bei der Erstürmung soll übrigens zum erstenmal der Ruf „Kölle Alaaf!“ gefallen sein.

Der Wehrturm wurde als südlicher Endpunkt der mittelalterlichen Stadtmauer 1220 direkt am Rhein errichtet und, weil er 1881 nicht weiter störte, bei der Schleifung der Mauer stehen gelassen. Er beherbergte diverse Museen und Karnvalsvereine, wurde im 2. WK schwer beschädigt, in den 90ern wieder renoviert und ist heute Sitz der Stiftung „FrauenMediaTurm“ und Redaktionsort der Zeitschrift „Emma“. Übrigens: Aus alter Zeit hat sich der Spruch überliefert „Wer den Turm hat, hat die Macht!“

0 Gedanken zu “Bayenturm

  1. der frauenmediaturm, leider nutzt alice s. ihre macht um „ihre“ meinung zu verbreiten und ist überrascht gewesen, dass simone de beauvoir ein den männern zugewandetes sexualleben hatte. und dies auch genossen hat.

    ich erfreue mich einer unabhängigkeit, die habe ich nicht durchs emmalesen bekommen. :>>

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  2. „Emma“ konnte ich nie was abgewinnen. Aber dein Schlußsatz ist natürlich gut. Obwohl, man stelle sich ne Frau wie die olle Schwarzer als Kanzlerin vor- no thank you!
    Meine persönliche Lieblingsgestalt für eine Kanzlerin wäre Regine Hildebrandt gewesen! (Gleich mal nachlesen, wann sie Geburtstag hatte, dann könnte man mal an sie erinnern…)
    LG

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  3. Ja, die fand ich auch immer gut – warum haben wir nicht mehr von solchen Politikerinnen? Die Schwarzer als Politikerin wär bestimmt nervig, aber so wie jetzt, in kleinen Dosen, finde ich sie eigentlich ganz amüsant – und ihre Bedeutung für das Entstehen der bundesdeutsche Frauenbewegung seit den 70ern ist groß.

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  4. Die Schwarzer erinnert mich immer an Reich-Ranicki: Gute Arbeit (größtenteils), aber menschlich so unangenehm.
    Regine Hildebrandt hingegen hatte alles: Biß, Schwung, Humor, Menschlichkeit, Empathie und sie war auch noch unglaublich sympathisch dabei.

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