Der Weihnachtsmarkt am Neumarkt im sogenannten Herzen der Stadt sah bis zum letzten Jahr noch so aus wie der, den ich gestern beschrieb, nur daß er viel größer war. Das ist in diesem Jahr ganz anders, ein neuer Betreiber hat den Zuschlag bekommen und sich offenbar viel von den mittelalterlichen Märkten abgeschaut.
Die Wege sind breiter, die Buden übersichtlicher und oft indirekter beleuchtet, der helle Lichterkettenhimmel ist einer Vielzahl von beleuchteten Sternen gewichen – insgesamt wirkt es gemütlicher, auch wenn das natürlich nicht darüber hinwegtäuschen kann, daß auch hier jede Menge völlig überteuerter Müll verkauft werden soll, den kein Mensch braucht.
Plastikweihnachtsbäume z.B., deren „Nadeln“ lichtleitend sind, so daß ihre Spitzen leuchten, ähnlich den Glaserfaserlampen aus den 70ern.
Dafür tragen die Mandelbäcker Livree:
Bratwurst, Reibekuchen und Backfisch gibt es hier zwar auch, aber die Anzahl dieser Buden ist spürbar zurückgegangen, es gibt jetzt sogar asiatische Wok-Gerichte und Eierpunsch im Glas (Plastikbecher sind abgeschafft), der lecker sein soll. Oder frisch gegrillten Lachs: Zusammen mit etwas Remoulade wird ein wenig in ein aufgeklapptes Brötchen gegeben – ich habe es probiert, es schmeckt ganz ausgezeichnet. Aber auch das hat seinen viel zu hohen Preis: 5 Euro für ein (wenn auch leckeres) Fischbrötchen, von dem man nicht satt wird, das macht man auch nur einmal.
von der stimmung der beleuchtung macht der markt einen angenehmen eindruck. hast du gut eingefangen.
LikeLike
Ah die Glasfaserlampen der 70er- herrlich. Neulich noch mal irgendwo gesehen.
Und dann diese Lampen mit den stürzenden Niagarafällen, die waren ja auch mal in.
Kennst du eigentlich noch Praunheims „Die Bettwurst“? Alle Geschmacklosigkeiten der 70er findet man darin.
LikeLike
„Die Bettwurst“ habe ich in den 70ern gesehen – ich glaube, ich war damals der Überzeugung, daß das der schlechteste Film ist, der je gedreht wurde. Vielleicht sollte ich ihn mir nochmal ansehen … oder wenigsten mal reinsehen.
Diese Lampen, bei denen große Wachstropfen durch eine Flüssigkeit schweben, sind ja wieder schwer in Mode, oder? Allerdings sehe ich die nur in den Möbelabteilungen, keine Ahnung, ob die tatsächlich jemand kauft.
LikeLike
Der Film ist, wenn man ihn ernst nimmt, das Grauen pur: schlechteste Laiendarstellern mit Stimmen, die an Körperverletzung grenzen, miese Kamera, grottiger Ton, dilletantisch geschnitten, Dialoge, die die Welt nicht braucht, flache Story, erbärmliche Ausstattung, tiviale Liebe….
Aber als Satire auf das „ganz normale Wahnsinnsleben“ ist es herrlich.
Dietmar Kracht, der Protagonist, der nicht mal an’s Telefon gehen kann. *lach* Der ist übrigens im Grunewaldsee ertrunken, besoffen. Ich erfuhr das zu einer Zeit, als ich dort täglich die Hunde schwimmen ließ und hatte das irgendwie immer vor Augen.
Diese Wachslampen sind glaube ich schon wieder out. Aber ich nenne ja so einen Spaceprojektor mein eigen, die sind geil.
LikeLike
Schön daß Du noch mal mit Deiner Kamera dort warst. 😉
LikeLike
Ein Sackerl Aschanti bitte!
LikeLike
Ah ja – jetzt mußte ich erst googeln. Kandiert oder pur?
LikeLike
Chronistenpflicht, für euch ist mir kein Opfer zu groß. Daß der Glühweinstand mich dann magisch angezogen hat – reine Zauberei. 😉
LikeLike
Kannst Du mir noch eben sagen, wo ich den Stand mit den goldenen Tannenbäumen finde, denn Du hier zeigst?
Wir haben dieses Jahr noch gar kein neues „Erbstück“ für den Baum geholt. 😉
LikeLike
Klar, wenn Du neben dem Kiosk an der Haltestelle den Markt betrittst, ist gleich links eine Crèpe-Bude – da genau gegenüber.
LikeLike
Danke.
Aber ich glaub das gibt nix mehr.
Lungenkrank und ich schnappe nach Luft. :`(
LikeLike
Gebrannt bitte! (Kandiert habe ich sie noch nie gegessen.)
LikeLike