St. Aposteln

Dies ist ein Teil der Weihnachtskrippe in einer der großen romanischen Kirchen Kölns, in St. Aposteln (ich hatte ja vor ein paar Tagen schon vom Kölner Krippenweg berichtet). Seit 1960 gibt es diese fast lebensgroßen Figuren von Lita Martens, die in mehreren Szenen über die Kirche verteilt den Weihnachtsmythos darstellen. Hier sehen wir die schwangere Maria mit ihrer Mutter Anna (wenn ich mich nicht irre). Die Lilie bedeutet nach dem Symbollexikon Reinheit, Unschuld und Jungfräulichkeit – besonders letzteres ist schwer zu schlucken für einen aufgeklärten Menschen angesichts einer schwangeren Frau.

0 Gedanken zu “St. Aposteln

  1. Die Lilie ist das Symbol des Erzengels Gabriel. Das ist der, der Maria verkündet hat, daß sie schwanger sein wird usw.. Wenn man der Ethymologie seines Namens nachgeht, wird einem aber etwas anderes deutlich. Gabri-El heißt „göttlicher Gemahl“. Er ist also hier nicht nur Bote, sondern vielmehr Überbringer, aber wohl eher nicht von Botschaften, sondern von der Hälfte des Bauplans für good old Jesus.
    „Jungfrau“ bedeutete früher nicht das, was es heute bedeutet. Das bedeutete einfach nur ledig, unverheiratet.
    Der Mann mit der Lilie hat sich bis heute auch in Kartenspielen erhalten, dort gibt es ja den Pik-König mit der Lilie. Beim Kartenlegen bedeutet er immer den Lover, den zärtlichen Mann, den sinnlichen Mann.
    Lilien und Rosen zusammen sind in der Symbolsprache die Vereinigung von Maria mit ihrem Lover.
    Sex mit nem Engel, tja kommt vor, siehe auch der ansonsten eher lauwarme Film „Stadt der Engel“ mit Meg Ryan und Nicholas Cage.

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  2. Nein, Gabriel war nicht der Erzeuger, sondern der Verkünder. Wie es so schön heißt „empfangen vom Heiligen Geist“, dürfte wohl klar sein, wer der Erzeuger ist.
    Die Frau neben Maria dürfte Elisabeth sein, eine Vertraute und Freundin von Maria.
    Jungfrau liegt einem Übersetzungfehler zu Grunde, denn „Miriam“ heißt nicht Jungfrau sondern „junge“ Frau und wurde von den Evangelisten falsch wiedergegeben. Frauen waren damals im Alter zwischen 12 und 14 Jahren heiratsfähig und Maria soll zu dieser Zeit etwa 15 Jahre alt gewesen sein.

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  3. Das habe ich auch erst gedacht: Das ist wahrscheinlich Elisabeth. Aber dann habe ich ein Bild aus einem vergangenen Jahr gesehen, schau hier:

    http://tinyurl.com/5jydpx

    Elisabeth scheint eine andere Figur aus der Gruppe zu sein, ich habe dann einfach gemutmaßt, welche Frau spielt noch eine wichtige Rolle wärend Marias Schwangerschaft und bin so auf ihre Mutter Anna gekommen.

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  4. Das Gabriel der Erzeuger ist, steht aber so nicht in der Bibel, oder? 😉 Aber echt interessant.
    „Stadt der Engel“ steht auf meiner Liste der schlechtesten Remakes (von „Der Himmel über Berlin“) ganz weit oben, im Moment fällt mir nur „Atemlos“ (als Remake von „Außer Atem“) ein, der noch schlechter ist.

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  5. Natürlich steht davon nichts in der Bibel. Aber die Kirche hat doch sowieso nur aus dem alten „heidnischen“ Glauben (Maria=die große Mutter, sie hat ALLE Attribute der alten Göttin: Kornähre=alte Fruchtbarkeitsgöttinnen wie Demeter etc., Mondsichel=alte Mondgöttinnen Diana, Hekate, Sternenmantel=alte kosmische Göttinen wie Nuth etc., manchmal auch Spindel=Schicksalsgöttinnen=Nornen, Parzen und Rose= Liebesgöttin=Aphrodite, Freya etc.) geklaut und auch schön alle ihre Kirchen auf alte „heidnische“ Verehrungsstätten der Großen Mama gesetzt. Es ist ja auch interessant, wieviele Marienverehrungsorte und -momente es gibt. Wo die Mutter Gottes schon überall erschienen ist und was sie für Wunder getan hat. Warum escheint eigentlich Jesus niemandem? Oder Gott? Oder sonst wer, Johannes, Petrus, wer auch immer.
    Neulich noch einen Berich über die „Milchgrotte“ gesehen, wo Maria Jesus das erste Mal gestillt haben soll, alles hängt voll von Dankesbriefen an die Mutter Gottes, weil Frauen, die dort waren, plötzlich schwanger wurden. Ist das noch mit kollektiver Hysterie zu erklären? Und was ist mit der Virgin de Guadelupe? Niemand kann erklären, warum dieser Umhang überhaupt noch existiert und wie das alles möglich ist.
    Aber die Kirche würde natürlich das alles weit weit von sich weisen. Warum auch immer. Die Menschen aber brauchen die Große Mutter, vermutlich mehr als jemals zuvor.
    „Stadt der Engel“ hätte mir vielleicht sogar ein wenig (aber nur ein wenig) besser gefallen, wenn es nicht versuchen würde „Himmel über Berlin“ zu kopieren. Wenn man den vorher nicht gesehen hat, geht es noch. Die Sex-Szene zwischen Meg Ryan und ihrem Engel ist sehr schön im Übrigen (du weißt ich bin immer mit einem besonderen Augenmerk für liebevolle Erotik-Szenen in Filmen ausgestattet, weil sie so selten sind). Am Besten gefallen hat mir die Anfangsszene mit dem kleinen Mädchen.

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  6. Für mich ist überhaupt die Darstellung mehrer Personen außertourlich der Standardcrew Josef, Maria, Hirten, 3 Könige, Ochs, Esel, Schafe, rund um Christi Geburt neu.
    Habe gerade gelesen, Anna wurde gar nicht in der Bibel erwähnt. Das sind Detailinfos, die mir nicht geläufig sind.

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