Schokolädsche jefällisch? 1 Groschen!

Es war die Kölner Schokoladenfabrik Stollwerk, die im Jahre 1887 die ersten Verkaufsautomaten in Deutschland aufstellte, nach nur sechs Jahren waren es bereits 15000 Stück, die in den Städten die Bewohner zum Naschen verführen sollten. Die Idee kam so gut an, daß Stollwerk eine Schokoladenautomatenfabrik in New York errichtete, schon nach kurzer Zeit standen über 4000 auf New Yorker Bahnhöfen. (Quelle: Wikipedia)
Dieses Exemplar kann man im Kölner Stadtmuseum bewundern.

Heute gibt es die leider nicht mehr – warum können eigentlich in einer Stadtmöblierung nicht wenigstens ein paar alte Stücke stehen, irgendetwas, was schon immer da war? Allein aus Loyalität würde ich ab und zu ein Stück Schokolade ziehen, auch wenn ich kaum welche esse. Stattdessen steht aufwändig am Ende der miniaturisierten Produktionsstraße im Schokoladenmuseum ein großer Schokoladenbrunnen, an dem eine Angestellte herumsitzen muß, um jedem Besucher einen (!) Keks zu reichen, den sie vorher in die flüssige Schokolade getaucht hat. Der Automat um die Ecke wäre mir lieber.

0 Gedanken zu “Schokolädsche jefällisch? 1 Groschen!

  1. Haben die ein Glück! Monster müßte man sein (man bemüht sich, Angst und Schrecken zu verbreiten, und was bekommt man dafür: Schokolade soviel man will und ein Lächeln. Nicht schlecht :>>).

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  2. Stimmt, die kenn ich, darüber habe ich mich auch schon gewundert und gefreut. Als ich mal eine dieser Waagen wie ein Fotomodell von allen Seiten fotografierte, amüsierten sich die herumstehenden Berliner und machten spöttische Bemerkungen.

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  3. Und ich weiß genau wie:
    „Na Meesta, noch nie ne Waaje jeseh’n, wa? Willze in deim Kuhkaff zeijen wat et in Berlin nüsch allet jibt, wa? Na da wird deene Olle aber staunen! Oder wollste dia wiejen und traust dia nich? Keene falschen Hemmungen, Meesta, immer ma ruff uff dit jute ding, kost och nur’n Jroschen!“

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  4. Schokoladenbrunnen sind ein Trend, wo ich wieder nur kopfschüttelnd dabei stehe: Möge dieser Kelch an mir vorübergehen. Es vergeht keine Einladung, wo dann das originelle Dessert kredenzt wird: Flüssige Schokolade aus dem Brunnen, trockene Keks und nach Gurken schmeckende Erdbeeren. Und alle klatschen in die Hände und sagen: Jö, ein Schokobrunnen! Man schiebt herum, bis der Brunnen in der Waage steht. Ganz auf Stimmung bedachte Gastgeber kommen mit der Wasserwaage daher und richten das Gerät aus, damit gleichmäßig die Sauce über die Finger schwappt. Und ich sehne mir die Zeiten herbei, als man noch Zähne für die Nachspeise brauchte: Zum Beispiel, wie in jedem Haushalt Tiramisu als der letzte kulinarische Schrei serviert wurde. What comes next?

    Nichtsdestotrotz, verbinde ich mit Stollwerk Karamellen, sogenannte Blombenreißer, das Stück um einen Groschen. Stollwerk verkaufte bei uns nie Schokolade.

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  5. :))
    Ich kenne nur Schokoladen-Fondue, was für ein Aufwand nur für Nachtisch, wo ein leckeres Eis oder eine gute Mousse au Chocolat (war auch mal sehr trendy) völlig ausgereicht hätte.

    Ich erinnere mich, Manner-Waffeln hatten wir schon mal. Aber warum heißen deren Karamellen Stollwerk? Eine Art von Namenspiraterie?

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  6. Schokoladenfondue ist fast normal. Aber diese brummenden, schokospuckenden, elektrischen Vulkane, die dann, wenn alle ihre Hände da einmal eingetaucht haben, dann zu wenig Lava haben, um weiterspucken zu können und eigentlich vorher auf Knopfdruck zum Händewaschen einladen sollten. Entsetzlich diese Sauerei …

    Das Mousse – klar der Schokopudding der 90er. Der Gipfel mit einem Gupf Schlagobers – Gallenkolik inklusive.

    Mal schauen, ob ich Licht hinter dies Sache Stollwer(c)k bringe. 😉

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