Innenstadt

Ein sicheres Geschäft ist nicht nur eine Kaffeebude am Rhein, sondern auch ein Abschleppunternehmen. Dazu ein paar Zahlen:

Köln hat eine Fläche von 405 qkm. Zieht man die bebaute Fläche (140), den Wald (55), Parks (41) und Wasserflächen (20) ab, bleiben 139 qkm übrig für Straßen, Gehwege und öffentliche Plätze.

In Köln sind ca. 410.000 Autos zugelassen. Angenommen, in Köln gäbe es keine Straßen und Plätze, sondern nur und ausschließlich Parkplätze, stünden jedem Auto 0,33 qm zur Verfügung, das sind weniger als 60 mal 60 Zentimenter.

Aber die Autos würden dann ja eng an eng stehen, keine Straßen, das macht doch keinen Sinn, außerdem müßten sie so klein sein, daß keiner reinpaßt. Deshalb gibt es nur eine Lösung: Die Autos müssen fahren! – auch mal ein bißchen außerhalb der Stadtgrenzen, dann funktioniert’s. Tja, und wer keine Lust mehr dazu hat, der hat gute Chancen, abgeschleppt zu werden, je nach Wochentag und Tageszeit kostet das 209 bis 247 Euro pro PKW. Morgen melde ich ein neues Abschleppunternehmen an.

0 Gedanken zu “Innenstadt

  1. Mhhhmmm? Jetzt kann ich dir nicht ganz folgen.
    Ich bewundere dich, wie intensiv du dich mit der Recherche der KFZ Zulassungen der Stadt befasst hast. Vergessen hast du Fahrzeuge, die vermutlich auch aus dem Speckgürtel Köln in die Stadt fahren, um dort zu arbeiten und zu parken. Oder abends Theaterbesucher aus der Provinz, die uuuuuuns Beitheaterwohnern den Platz nehmen. Eigentlich kann man nur am Land wohnen, wer in der Stadt wohnt ist selber schuld.

    Bei uns getraut man sich gar nicht mehr mit dem Auto wegzufahren, weil sonst der Parkplatz weg ist und so bleibt man dort als Platzhalter stehen. Ganz zu schweigen von den vielen (in unserer Stadt) polnischen PKWs, die hier gar nicht zu Hause sind, aber trotzdem kostenlos parken dürfen. Ich kann deswegen nicht wegfahren, weil sie mir sonst den Platz wegnehmen und dort von Montag bis Freitag stehen bleiben, um dann über’s Wochenende in die Heimat zu fahren. (Ich weiß, das klingt ein wenig fremdenfeindlich, aber mir geht es jetzt nur um m-e-i-n-e-n Parkplatz, der gar nicht meiner ist :>>) In meiner Umgebung sind am WE die Straßen halbleer, da kann ich sogar direkt vor der Haustüre parken. Am Montag stehen die Autos in Einfahrten, oder in 2. Spur und warten wie die Geier darauf, wenn einer wegfährt, um dann einen Monzastart in die Lücke zu machen – dann ist der Platz bis Freitag verparkt. Unter der Woche gehe ich oft weiter zum Auto, als zur nächsten Straßenbahnstation – ohne Schmäh!
    Was ich gerne möchte? Nicht abschleppen, aber den Autos die Luft aus den Reifen lassen. Und es soll ja keiner auf die Idee kommen, das bei meinem zu machen. :))
    Worüber wollten wir sprechen?
    Ach ja Kaffee verkaufen am Rhein! Glaubst du, wollen die Leute auch Muffins, oder eher Apfelkuchen?

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  2. Aber Du folgst doch ausgezeichnet … oder hältst Du es für unmoralisch, auf diese Art sein Geld zu verdienen? Ich habe einmal eine Freundin begleitet, deren Auto nachts abgeschleppt wurde – man mußte mit der Straßenbahn, die glücklichrweise noch fuhr, weit hinaus in irgendeinen Vorort fahren, noch eine halbe Stunde latschen, um dann gegen hunderte von Euro seinen Wagen wieder in Empfang nehmen zu können. Ich kann Dir sagen: Da zu arbeiten ist kein Spaß, was der nette Mensch, der ja gar nichts dafür kann, sich da alles an Schmähungen anhören muß, gäbe Stoff für Beleidigungsklagen ohne Ende.
    Unterschlagen habe ich nicht nur die Autos aus dem Speckgürtel und die der vielen vielen Touristen, sondern auch die vielen privaten und gewerblichen Garagen – sonst müßten sich die Autos ja tatsächlich stapeln.
    Apfelkuchen – besonders gern mag ich den aus der Springform mit hochgezogenem Rand, mit Rosinen und Zimt. Muffins können wir aber auch anbieten, damit den jungen Leuten, die sonst in die Café-Ketten gehen, nichts fehlt.

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  3. Ich wurde erst einmal abgeschleppt *sehrlautundfestaufHolzklopfefallsdieSchreibtischplatteüberhauptausHolz ist* und da habe ich gerade meine Schule abgeschlossen und war sehr knapp bei Kassa. Aber selbst schuld, ich stand nämlich in einer Ladezone – hab ich total vergessen und nicht genau geschaut. Seitdem schaue ich immer sehr genau, wo ich parke. Die Fahrt dorthin ist eine Weltreise. Des nächtens kann man nur mit dem Taxi hin und das kostet noch einmal ein ordentliches Gerstl.
    Abgeschleppt wird man bei uns nur: In Ladezonen, Behindertenparkplätze, vor Aus/Einfahrten, am Zebrastreifen, oder wenn der Wagen so in die Fahrbahn hineinsteht, dass entweder Straßenbahn oder Bus nicht daran vorbeikommen (Achtung bei Straßenecken, man muss immer den Wendekreis eines Busses beachten!). Gestern bin ich zum Beispiel sehr knapp bei einem Zebrastreifen gestanden. Eigentlich müsste man vor und nach einem solchen 5 Meter Abstand halten, das ist aber in der Stadt nicht mehr zu machen, wäre aber für die Sicherheit der Fußgänger schon wichtig. Deswegen konnte ich gestern auch schlecht einschlafen, das schlechte Gewissen falsch geparkt zu haben. :))

    Aaaah, also eine Tarte mit Mürbteigboden. Ich gehe üben! 🙂

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  4. Gibt es bei Euch auch die berühmt-berüchtigten Bewohner-Parkscheine? Kosten hier 30 Euro im Jahr, dafür braucht man an ca. 80% der sonst kostenpflichtigen Parkplätze in seinem Wohnumfeld keine Gebühren bezahlen und darf außerdem länger als die sonst üblichen vier Stunden Höchstparkdauer stehen bleiben. Das Problem ist nur: Es werden viel mehr Bewohner-Parkscheine ausgegeben als es Parkplätze gibt – eine schöne Einnahmequelle für die Stadt. Im Kino und Theater könnte man eigentlich auch so verfahren: Es werden unbegrenzt Karten verkauft, wenn das Haus dann so voll ist, daß keiner mehr reinpaßt – Pech gehabt, that’s life – man kann ja warten, ob vielleicht einer rauskommt, dann hat man die Berechtigung, hineinzugehen, schon mal in der Hand. 😉

    Ich warte ungeduldig auf die Verkostung!

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  5. Abends. Aber apropos Kino: Alle naselang wird hier die Straße abgesperrt, weil hier Kino-und Fernsehfilme gedreht werden. Angelegentlich gehe ich immer mal auffällig unauffällig daran vorbei, vielleicht brauchen die ja mal einen Statisten oder einen neuen Hauptdarsteller, aber bislang hat mich noch nie jemand beachtet – Ignoranten! 😉

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  6. Guter Tipp – aber je nachdem, wer da gerade dreht, sieht die Welt vielleicht in RTL-Explosiv (=die Blöd-Zeitung fürs Fernsehen), wie ich meinen Alabaster-Körper durch die Straße schiebe, und dann dauert es nicht lange und ich gewinne in youtube den Anklick-Wettbewerb – gut, ich werde mich dann vor Angeboten nicht retten können *hüstel*, aber nein, ich möchte doch lieber meine inneren Werte gewürdigt wissen :>>.

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  7. Ja, so etwas ähnliches gibt es bei uns auch, aber nicht für alle Bezirke. Da ist eine Jahresgebühr zu entrichten – 135 Euro im Jahr (gerade nachgesehen, teilweise nicht gleich hoch). Was ich bis jetzt gehört habe, sind dort, wo es sogenannte Parkpickerl gibt genügend Parkplätze zu finden. Dafür haben die anliegenden Bezirke das Nachsehen, denn dahin flüchten alle Nichtzahler, Pendler und Dauerschnorrer. 😦 Drei Mal darfst du raten, wo ich wohne. 😉

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  8. Ich habe mal ausgerechnet, daß unsere Familie in 2 Jahren Großstadtleben (Berlin) 2 Monate Zeit nur mit Parkplatzsuche verbracht hat! 2 Monate reine vergeudete Zeit. Denn nichts ist so unkreativ und nervtötend wie Parkplatzsuche.

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  9. Oder auch fast zwei Stunden pro Tag – hm, das kommt mir jetzt doch sehr viel vor … aber egal, eins ist sicher: Es geht massenhaft Zeit dabei drauf. Vielleicht sollte man eine extra Parkplatzsuchermeditation entwickeln, die man sich dann im Auto anhören kann: Parkplatzsuche, der Weg zu einer höheren Bewußtseinsstufe! 😉

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  10. Sofort! Da bin ich dabei!
    Mit Psychotest: Welcher Parkplatzsuchtyp bist du?! (Der Lenkradbeißer, der Vor-sich-Schimpfer, der Halteverbots-A…lecken-Rufer?)

    Gott ist nicht tot, er sucht nur einen Parkplatz.

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