Kaiser-Wilhelm-Ring

Nachdem Ende der 80er Jahre die abschnittsweise mit unterschiedlichen Namen bezeichnete Ringstraße um die Innenstadt zum Teil für die U-Bahn untertunnelt worden war, konnte man sich an die Neugestaltung der Oberfläche machen: Vierspurige Straßen hielt man für Bürgerwunsch, den man auch verwirklichte, erst in letzter Zeit denkt man ernsthaft über einen teilweisen Rückbau auf zwei Spuren nach. Der Abschnitt Kaiser-Wilhelm-Ring jedoch war breit genug, um zusätzlich eine große Brunnenanlage mit Blumenrabatten anzulegen, meiner Meinung nach genau so eine Fehlplanung wie die Straßen. Kleine Zäunchen sagen: Betreten verboten! Die abgezirkelten Blumenrabatte signalisieren „ORDNUNG!“, die ganze Anlage wirkt relativ leblos. Ein paar Bänke stehen an den Wegen, die ab und zu auch besetzt sind, aber selbst für die Penner hat der Platz zu wenig Atmosphäre. Schade.

0 Gedanken zu “Kaiser-Wilhelm-Ring

  1. Sieht abgeschleckt aus.
    Wobei wir in Wien einige historische Gärten haben, die auch einer sehr strengen Linie folgen müssen, aber irgendwie wirken die anders. Das hat ein bisschen etwas nach Biedermann & Co.

    Trotzdem: Lieber Rückbau von 4spurig auf 2spurig mit Grünfläche, als ohne, denn dies ist die Lunge der Stadt!

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  2. Bei historischen Gärten ist das natürlich was anderes, aber neue Anlagen im Stile einer bevölkerungsfernen Repräsentationsarchitektur, noch dazu an einer Stelle, wo sonst nichts Besonderes ist, kein Schloß, keine Kirche, kein Rathaus, nur Wohnhäuser und ein paar randlagige Geschäfte – das ist doch echt beknackt! (ich schreib mich gerade in Rage 😉 Du hast natürlich Recht: Besser als gar kein Grün. Aber die vierspurige Straße daneben haben sie sich natürlich trotzdem gegönnt – und damit die Karren irgendwo stehen können, untendrunter eine Tiefgarage (wenn man in zweitausend Jahren Grabungen macht und auf diese riesigen unterirdischen Hallen stößt, wird man sich fragen, wofür die gut waren, und vermutlich annehmen: Technoide Kultstätten aus der Ölzeit. Und irgendwie hätten sie ja auch Recht damit).

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  3. ja sowas ist hier auch gang und gäbe, momentan trifft es das Gleisdreieck, da komm jetzt ordentlicher Rasen hin und betonierte Wege für die Rollerblader (die es vermutlich garnicht mehr gibt) und es kostet einige Millionen um die momentan dort wachsende von den Bürgern gewünschte und gefordete (in vielen Bügerinitiativen) Vielfalt zu beseitigen und für kommende Häuschenbauer die Gegend atraktiv zu gestalten
    und in der Zeitung weinen wir übers Artensterben 🙂
    nun ich will nichts weiter dazu sagen
    es gibt verschiedene Grüns, ich mag, wenn es lebt und nicht wenn irgend ein Planer seine Computeranimation 1:1 umsetzt gegen Allee
    außer den „Stadtentwicklern“ aber he das ist Deutsche Demokratie

    liebe Grüsse
    Karen

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  4. Das hast Du treffend gesagt: „Computeranimation 1:1“ 😉
    Mach viele Bilder, damit wir, wenn der Kapitalismus seinen Geist aufgegeben hat und wir das überleben, alles renaturieren können, so wie es vorher war.

    Schönes Wochenende

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  5. ich glaub, wir haben das schon überlebt, das is inzwischen was anderes als Kapitalismus, gibt nur noch keinen wirklich guten neuen Namen 🙂
    aber renaturieren wird sich das eines Tages auch allein, :))
    ganz sicher :)) 🙂

    liebe Grüsse
    Karen

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