Kölnpfad, Etappe 10

Der Kölnpfad ist ein Rundwanderweg um Köln von einer Länge von 170 km, aufgeteilt in mehrere Etappen. Letzten Sonntag haben wir eine weitere in Angriff genommen.

Man fährt mit der S-Bahn bis Köln-Wahn, geht ein paar Meter – und schon steht man im gefühlten Niergendwo.

Dabei befinden wir uns noch auf Stadtgebiet. Weizen, soweit das Auge reicht. Ist das hier vielleicht die Ukraine Kölns? (Die Ukraine war einmal die Kornkammer der Sowjetunion).

Nicht lang, und wir sind schon in Libur. Kaffeepause! Schade, Kuchen gibt’s nicht. Am Nebentisch wird paniertes Schnitzel mit Pommes gegessen – am Sonntag geht man halt mal schön aus in Libur, dem südlichsten Stadtteil Kölns. Hier wohnen nur ca. 1000 Leute, so wenig, wie in keinem anderen Stadtteil, und noch etwas gibt es hier exklusiv (bezogen auf den Rest der Stadt): Einen Junggesellenverein. Warum allein zu Hause mit dem Bier in der Hand Pornos Fernsehen gucken, das können wir doch auch zusammen, dachte man sich, und gründete einen Verein. Und wenn man zu egal welcher Vereinsveranstaltung sagt: Na dann Prost! – liegt man auf keinen Fall falsch.

So, weiter geht’s. Ganz in der Nähe liegt ja der Köln-Bonner Flughafen, man sieht ein Flugzeug nach dem anderen starten und landen. Man hört aber nichts.

Wroooom! – dann plötzlich doch das Dröhnen eines Überschallflugzeugs. Ängstlich ziehen wir unsere Köpfe ein – haha, reingefallen, ist bloß ein Modellflughafen. Erstaunlich viele Leute hier.

Die Modelle sind so groß, da könnte man seine Haustiere mit auf die Reise schicken. Aber sind ja auch große Männer, die damit spielen.

Überhaupt eine sportliche Gegend hier: Ein Golfplatz. Keine Ahnung, wieviele Löcher der hat, aber mindestens zwei. Die sollten es auch schon sein, oder? Ein Golfplatz mit nur einem Loch, das ist doch doof.

Puh!! Da läuf und läuft und läuft man zwischen Rüben- und Weizenfeldern über kilometerlange Wege durch die pralle Sonne (wieso habe ich eigentlich eine Regenjacke dabei?), von Schatten keine Spur, und auch eine weitere Kaffeetränke ist nicht in Sicht.

Als wir gegen halb sieben schließlich erschöpft den Rhein erreichen, haben wir eigentlich noch 8 km vor uns, am Rheinufer flußabwärts bis Zündorf, aber wir haben keine Lust mehr. Wir gehen in die engegengesetzte Richtung und erwischen noch die letzte Fähre nach Wesseling, wo die nächste Straßenbahn abfährt.

Was für ein schöner Tag!