Urlaub in Süd-Devon, England – Gärten

Die englischen Gärten sind etwas ganz Besonderes: Auf großen Flächen angelegt, mit exotischen Pflanzen zwischen verschlungenen Wegen, gibt es immer wieder Neues zu entdecken: Alles ist kultiviert und gepflegt, und dennoch wähnt man sich mitten in der Wildnis. Die folgenden Bilder sind aus vier Gärten, die übrigens immer so versteckt liegen, daß man sie nur mit dem PKW erreichen kann – mit öffentlichen Verkehrsmitteln keine Chance. Es gibt allerdings organisierte Gruppenreisen, bei denen nur Gärten besucht werden, habe ich gehört, aber organisiert, und dann noch in einer Gruppe – nichts für mich.

In diesem Bootshaus wurde jemand ermordet – allerdings nur in einem Roman von Agatha Christie (die wurde in Torquay geboren, man bildet sich mächtig was darauf ein, sogar auf das Hotel, in dem sie das erste Mal gepoppt ihre Hochzeitsnacht verbracht hat, wird überall hingewiesen).

Noch ein kleines Rätsel: An welchen Maler erinnert dieses Bild?

Hier ist ein ganz besonderes Restaurant: Man darf selbst kochen! Donnerwetter! – was für ein Angebot! Ob man auch die Zutaten selbst mitbringen muß? Bitte bitte – ich möchte auch den Abwasch selbst erledigen, dann bin ich auch gern bereit, etwas mehr zu zahlen …

0 Gedanken zu “Urlaub in Süd-Devon, England – Gärten

  1. hier in Berlin gab es früher die Möglichkeit, sich seinen Kaffee als Pulver mitzubringen und dann selber zu kochen,

    ich kann mich noch an Ausflugslokale erinnern mit dem Spruch

    „Hier ist der alte Brauch ungebrochen, hier können Familien selber Kaffee kochen“ :))

    liebe Grüsse
    Karen

    PS von wegen das erste Mal (haha auch diese Dame hat gewiß vorher probiert, was sie da einpackt:)) )

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  2. In den bayerischen Biergärten gibt’s das ja auch, daß man seine „Brotzeit“, als sein Picknick mitbringen darf. Aber ein Restaurant, wo ich mein Essen selbst kochen „darf“ … gut, da kann man sich dann natürlich ein hohes Trinkgeld geben, es bleibt ja in der eigenen Tasche :>>.

    PS: Zu wünschen wäre es ihr. Aber es soll in der Vergangenheit ja Brauch gewesen sein, daß „anständige“ Frauen ihre „Unschuld“ (was für ein Wort!) bis zur Hochzeitsnacht aufgespart haben und erst dann schuldig (?) geworden sind. 😉

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  3. Die Waterlillie erinnert mich an einen Maler, aber der durch einen Stamm gestützte Baum an kein Bild, das ich kennen sollte.

    Durch Gärten mit einer Reisegruppe zu stampfen, wäre auch nichts für mich, weil ich da meine Zeit benötige, um mich dort aufzuhalten. Im Normalfall stapfen die Leute eine Runde und sind weg, ich kann mich manchmal in Ecken richtig verlieren. So der Blick auf die weibliche Statue. Das ist aber nicht Agatha Christie, oder?

    Das Essen am Tisch selbst kochen, habe ich das erste Mal in der Türkei erlebt, wo man im Garten saß, jeder hatte beim Tisch einen kleinen Griller. Der Kellner brachte zuerst glühende Kohlen und dann eine Platte mit Fleisch und Gemüse. Jeder grillte sein Stück Fleisch selbst. Diese Idee finde ich irrsinnig toll und ich habe auch schon überlegt, ob man so etwas in der Stadt machen kann.
    In Asien habe ich einmal ein „steamboat“ gegessen, das auf gut Deutsch Suppenfondue heißt. Da köchelt man sich auch sein Essen selbst.
    In Italien habe ich auch schon am Tisch gekocht und zwar mit einem heißen Stein und einem Stück Steak, das alle Stückln gespielt hat. Das legt man nämlich nur ganz kurz mit jeder Seite auf den Stein und kann es dadurch ganz kurz braten. Ein Gedicht!

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  4. Weitreichende Erfahrungen, Du bist zu beneiden, gondelst in der Weltgeschichte herum und ißt überall die schönsten Sachen. 😉
    Ich habe das Schild (vielleicht irrigerweise) so verstanden, daß man seine eigenen Speisen mitbringt, und ich hatte sofort die Assoziation von selbstgeschälten Kartoffeln in einem dampfenden Topf auf einem Herd, der neben meinem Tisch steht, im Backofen bruzelt der Schweinebraten und ich frage nach einem Schneebesen für die Mehlschwitze – dafür brauche ich nicht in ein Restaurant zu gehen. Aber vieleicht täusche ich mich ja.
    Ein Steak, „das alle Stückln gespielt hat“ – zart, oder? Musikalisch macht ja keinen Sinn … *grübel*

    Nein, nicht Agatha Christie, ein unbekanntes Mädchen.

    Aber den Maler kennst Du, er hat diese Stützen auf mehreren Bildern dargestellt: Dali. Schau:

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  5. Den Maler kenne ich natürlich, aber das Bild nicht. Sapperlott, Freud hätte dabei seine Freud gehabt, dieses Bild zu analysieren. Jetzt habe ich schnell geschaut, inwieweit die beiden sich in ihrer Wirkunsdauer überschneiden. Müsste man wissen, wann das Bild entstanden ist.
    Was das Herumgondeln anbelangt, ich bin ja schon ein Stückchen lang auf der Welt. 😉

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  6. Das Bild heißt „Das Rätsel Wilhelm Tell“ und ist von 1933. Freud ist 1939 gestorben, würde mich wundern, wenn er sich in seinen letzten Jahren noch mit surrealistischer Kunst beschäftigt hätte. Die Surrealisten waren ihrerseits natürlich begeistert von Freud, André Breton, der Obermufti der Surrealisten, hat mehrere Briefe an Freud geschrieben, auf die dieser aber nicht reagierte. Aber die psychoanalytische Interpretation ist hier ja ziemlich einfach: Alles was länger ist als breit, ist ein Phallus-Symbol, das hier abgestützt wird, also: Dali verarbeitet seine Potenzängste ;). Seit ca. 2 Jahren war er mit der 10 Jahre älteren Gala, einer starken Persönlichkeit und Frau des Dichters Paul Eluard, zusammen, die, wie es heißt, ihn „entjungfert“ hat, also seine erste große Liebe, da kann man selbst als Endzwanziger ins Schwitzen kommen, ob die Liebe hält.

    Sieh an, was lese ich gerade bei Wiki:

    „Am 19. Juli 1938 kam es durch die Vermittlung von Edward James und Stefan Zweig zu der lang gewünschten Begegnung mit Sigmund Freud in dessen Londoner Exil. Dalí erklärte an dem Gemälde Metamorphose des Narziss, zu dem er ein Gedicht mit gleichem Titel geschrieben hatte, wie die surrealistische Malerei das Unbewusste vergegenwärtigt und malte das Bildnis Sigmund Freud. Gleich nach dieser Begegnung am 20. Juli 1938 schrieb Sigmund Freud an Stefan Zweig:

    „Wirklich, ich darf Ihnen für die Fügung danken, die die gestrigen Besucher zu mir gebracht hat. Denn bis dahin war ich geneigt, die Surrealisten, die mich scheinbar zum Schutzpatron gewählt haben, für absolute (sagen wir zu fünfundneunzig Prozent wie beim Alkohol) Narren zu halten. Der junge Spanier mit seinen treuherzig-fanatischen Augen und seiner unleugbar technischen Meisterschaft hat mir eine andere Einschätzung nahegelegt.““

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  7. Interessant, sehr sogar! Ein kurzer Gedankenblitz und du hast die Geschichte dazu aufgerollt.
    Für meine Begriffe ist es natürlich ein Phallussymbol. Bei wiki nachgelesen, ist es eine verlängerte Gesäßbacke und der Dargestellte ist Lenin (verlängerte Krempe seiner Arbeiterkappe). Das Kind ist Dali selbst. Je mehr Informationen man dazu liest (siehe wiki), desto weniger kann ich das Bild deuten. Es ist mir so lieber, Kunst für mich zu interpretieren und für mich stellt das auch einen Phallus dar. Da können alle lachen was sie wollen, denn das was Dali mit diesem Bild hier darstellen soll, ist für mich nicht nachvollziehbar (Tell – Vater – Kanibale, ist schon etwas sehr weit geholt.)

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  8. Ein Mann ohne Hose mit einer so riesigen Ausbuchtung in der Hüft-/Gesäßgegend, daß sie abgestützt werden muß – was soll das sonst sein? Ein Pickel? Aussagen surrealistischer Künstler über ihre eigenen Werke sind mit Vorsicht zu genießen, denn surrealistische Kunst ist ja gerade mit dem Anspruch entstanden, Un- und Unterbewußtes zum Vorschein zu bringen, und das geht natürlich nur über Umwege, sonst wäre es ja ein Akt des Bewußtseins und somit keine surrealistische Kunst mehr. Da die Betrachter aber immer alles möglichst eindeutig verstehen wollen (eine menschliche Eigenschaft), redet der Künstler über einen (!) Aspekt seiner Arbeit, der gerade opportun ist.
    Ein Interpret kann unter Umständen genauere Angaben über ein Bild machen als der Künstler selbst und auch unabhängig von des Künstlers Absichten. Andererseits muß der interpretierende Betrachter seine eigenen Interpretationsvorlieben skeptisch betrachten: Da wir Kinder des psychologischen Jahrhunderts sind, neigen wir leicht dazu, irgend eine Bedeutung hineinzupsychologisieren, die da sein kann – oder auch nicht. Eine solche Interpretation gäbe dann mehr Auskunft über uns als über das Bild.

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  9. Ich interpretiere in Bilder grundsätzlich nichts hinein, weil für mich Kunst, Genuss sein soll. Und Genuss nehme ich so, wie er gerade wirkt. Mir gefällt dieses Bild zum Beispiel nicht, es wirkt so hämisch auf mich. Die Kombination von harten und weichen Formen finde ich in diesem Fall nicht so harmonisch. Ob das jetzt ein Pickel ist, das Hemd zu lange ist, oder ein abgestützter Phallus, das ist ja kein Playboy, dass ich mich daran ergötze.

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  10. Da muß ich widersprechen: Jeder Gedanke über ein Bild ist schon eine Interpretation, die natürlich davon abhängig ist, was sonst so drin ist im Kopf. „Für mich stellt das auch einen Phallus dar,“ schreibst Du weiter oben, und das ist eindeutig eine (psychoanalytisch angehauchte) Interpretation, die Du vor 150 Jahren so nicht hättest machen können, da es das so noch nicht gab. Mit anderen Worten: Interpretationen drängen sich einem auf und sind abhängig davon, was man weiß. Und selbst, wenn sie vage und diffus sind, sie verfestigen sich, sobald man sie in Worte ausdrückt. Oder habe ich Dich falsch verstanden?

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