Früh am Dom

Früh-Kölsch ist, glaube ich, auch bundesweit bekannt, oder? In den Brauereien in der Altstadt, von denen Früh nur eine ist, wird natürlich gar kein Bier mehr gebraut, es sind meist sehr große Bierhäuser mit saalartigen Räumen, wo man auch traditionelle Speisen zu sich nehmen kann, also „Halve Hahn“ (ein Roggenbrötchen mit einer dicken Scheibe Gouda), „Himmel un Äd“ (gebratene Blutwurst mit Kartoffelpürree und Apfelmus) und andere Scheußlichkeiten. Das Publikum, das meist aus Touristen besteht, wird mit schlechter Qualität und hohen Preisen abgezockt, dafür wird mit einer gewissen Urigkeit nicht gespart: Die Kellner, Köbes genannt, haben das Recht, so höflich zu sein wie sie wollen. Da sie, wie viele Arbeitnehmer mit miesen Jobs, oft schlecht gelaunt sind, muß man immer damit rechnen, angblafft oder zumindest mit ausgesuchter Unhöflichkeit behandelt zu werden – herrlich!! Mich hat man da schon seit Jahren nicht mehr gesehen.

17 Gedanken zu “Früh am Dom

  1. Was macht ein holländischer Gouda in einem Kölner Käsebrot?
    Blutwurst mag ich, aber bitte nicht mit Apfelmus. In der Gegend isst man glaube ich auch Kartoffelpuffer mit Apfelmus (schüttel).
    Die roten Sitzgelegenheiten finde ich sehr anregend!

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  2. Die Farbe Rot ist Teil des Brandings der Marke Früh, daher die roten Stühle und Bänke – finde ich auch einigermaßen geschmackssicher.
    Bei Blutwurst krieg ich das Grausen, und Du hast Recht, Kartoffelpuffer mit Apfelmuß ist eine weitere rheinische Spezialität.
    Der Käse wird wahrscheinlich deshalb genommen, weil es keinen Kölner Käse gibt. Junger Gouda ist billig und sein Geschmack wird aufgrund seiner Fadheit von den meisten Gästen angenommen. Der Ausdruck „Halver Hahn“, zum Gaudi der Einheimischen von den Touristen oft als „Halbes Hähnchen“ verstanden, hat sich der Legende zufolge aus dem Mundartlichen entwickelt: Die Portion war früher doppelt so groß, so daß wohl immer wieder die Frage kam: „Kann isch och ens halve haan?“ – also eine halbe Portion.

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  3. danke für diese Infos
    mich hat dort auch noch niemand gesehen :yes:
    was für mich eindeutig leichter ist, als für Dich

    PS: Kartoffelpuffer mit Appelmuß gibts in unserer Gegend auch 🙂

    liebe Grüsse
    aus Berlin
    das mit den Kellnern ist hier auch weit verbreitet
    die Stadt ist dafür bekannt
    auch für ihre Busfahrer und Bäcker und Bäckerinnen und….

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  4. Den Unwillen eines Berliner Busfahrers habe ich mir auch mal zugezogen, als Berlin in noch mehr Gebührenzonen eingeteilt war als heute. Ich wollte eine Fahrkarte bei ihm kaufen und sagte ihm, wo ich aussteigen müßte. Darauf fragte er mich, wieviel ich zahlen wollte, worauf ich natürlich sagte, soviel, wie es eben kostet bis dahin. Ich bin froh, daß er mich nicht direkt wieder rausgeschmissen hat – völlig entnervt blätterte er in seinem Büchlein und sagte mir dann den Betrag. Ich war völlig perplex.
    Aber es gibt auch gaaanz viele nette Berliner 😉

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  5. *lach* stimmt, mit so eigenwilligen Busfahrern in Berlin habe ich auch schon Bekanntschaft gemacht, aber stimmt, es gibt ganz viele liebe Berliner. Man braucht nur ein bisschen ratlos zu gucken und schon spricht dich einer an, ob er dir helfen kann.

    Das Foto mit dem vielen Rot ist sehr klasse. Von außen mag ich den Style 🙂

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  6. ja ich hab sogar schon mal einen fröhlich freundlichen Busfahrer erlebt, auf der Linie 100, der hat ständig allen frohen Tag gewünscht und beim Halten auf Wiedersehen, das war unglaublich
    :)) auch sowas kann passieren :yes:
    liebe Grüsse
    eine schöne Woche

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  7. Jetzt habe ich nach Bildern über „Kölsch“ gegoogelt und bin hier bei Dir gelandet. Cool.
    Aber wenn Du noch nie beim „Früh“ warst, dann wird es aber wirklich Zeit!
    Ich würde gerade dafür töten, könnte ich jetzt dort gemütlich sitzen. :DD

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  8. Doch, da war ich schon ein paarmal, sonst hätte ich ja nicht einen so bösen Verriß schreiben können. 🙂

    Komm, laß uns in die Malzmühle am Heumarkt gehen, da sind die Köbesse netter, und wenn wir Glück haben, erleben wir einen Asiaten, der sich nach dem Clinton-Meal erkundigt. Und das Kölsch ist da auch besser, finde ich jedenfalls.

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  9. Immer, wenn ich mal Besuch von außerhalb habe und die möchten mal ein typisch kölsches Brauhaus sehen, führe ich sie da hin, weil ich es selbst mag, es ist nicht ganz so touristisch wie Früh, Päffgen oder Sion.

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  10. In diesem Jahr habe ich ja vor, mal zwei oder drei Tage nach Köln zu fahren. Fest eingeplant wäre dann auf jeden Fall lecker Eisbein und Kölsch in der Malzmühl‘ und – bitte nicht lachen – eine Abendvorstellung im Hänneschen-Theater. Muss doch endlich mal meine große Liebe, et Bärbelche, wieder sehen. :>>

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  11. Sag rechtzeitig Bescheid, in die Malzmühle komm ich mit, wenn ich Zeit habe.
    Ins Hännesche – kann ich verstehen, auch wenn es nix für mich ist. Ich habe gehört, man muß sich rechtzeitig um Eintrittskarten bemühen, da die oft ausverkauft sind.

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