Ehrenstr.

Oben hat das Chaos System (siehe auch hier),

unten brummt das pralle Leben (oder was man dafür hält).

An der Schnitttelle von Ehren-, Benesis-, Pfeilstraße/Kettengasse/Alte Wallgasse stand früher eine Autowerkstatt mit Tankstelle, jetzt ist hier ein angesagter Italiener, der gut sein soll und vermutlich auch teuer ist. Die Ehrenstr. war immer das Gegenstück zur parallel verlaufenden Mittelstr.: Ganz früher Rotlichtmeile, in den 80ern Sitz der Geschäfte, in denen sich Punker, friedensbewegte Alt- und Post-68er und Freaks einkleiden konnten. Das ‚Kaufrausch‘, ein Second-Hand-Laden, gibt es nun schon lange nicht mehr, das Programmkino nebst Café konnte sich auch nicht halten, und jüngst hat ein kleiner Buchladen dicht gemacht, ein anderer ist in eine unattraktivere Straße umgezogen, stattdessen gibt’s Esprit, Douglas etc. Solange sich die drei modernen Antiquariate und der 2001-Laden halten können, ist die Straße für mich nicht ganz verloren, aber ich befürchte das Schlimmste: Meine Lieblings-Fritteuse (also … äh … die Frau, die das macht mit den Fritten) hat das Handtuch geschmissen, ich vermute: Zu hohe Mieten.

Ein Gedanke zu “Ehrenstr.

  1. Es ist so schade, wie sich das alte Köln immer mehr dem Kommerz ergibt. Die kleine Schaschlik- und Frittenbude am Neumarkt, in der es immer solch gute Currywürste gab, mit der Soße des Schachliks drüber. Fett, aber LECKER! Mit der Musikbox in der Ecke, in der ich immer ein Lied hörte, dessen Name oder Interpret mir nicht einfällt. Aber das ich nie vergessen, aber immer im Ohr habe, wenn ich an irgendeiner Wurstbude stehe.
    Ach, mein schönes, altes Köln. Wo gehst du hin?

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