Innenstadt

Ausverkauf! Wer jetzt nicht heiratet, wird später draufzahlen.

„Folge deiner Natur“ – will uns die Konsumgüterindustrie weismachen: Geiz ist geil! Gut, ich gebe zu, wenn Butter im Angebot ist, kaufe ich auch ein paar Päckchen mehr. Aber „Kerrygold“ ist sonst auch sehr teuer.

„Up to 50%“ bietet uns diese Werbung – wie jetzt, nur die Hälfte der Ware? Wer will halb angefressene Äpfel, selbst wenn er nur den halben Preis bezahlen muß? Ein schlechtes Geschäft, das weiß selbst ich, der von allen Preisen nur den Butterpreis kennt.

25 Gedanken zu “Innenstadt

    1. Sie schmeckt, glaube ich, nicht besser als andere, aber Kerrygold ist die einzige Butter von den Marken, die man im Supermarkt bekommt, die aus der Milch von weidenden Kühen gemacht wird. Alle anderen Butterhersteller lassen die Kühe artungerecht und aus Kostengründen das ganze Jahr über in Ställen stehen.

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    1. Normale Butter, also ohne Landliebe-Schnickschnack oder Bioqualität, kostet ca. 1,19 oder 1,29. Kerrygold kostet dagegen meist 1,89. Gut, könnte ich mir auch leisten, aber ein Angebot von 1,11 ist verführerisch, und wozu habe ich ein Gefrierfach. Wenn meine Begleiterin und ich planen, am Wochenende gemeinsam zu kochen, spottet sie oft, ob auch genug Butter im Hause sei.

      Ich vermute, die Platte wurde kein Hit?;-)
      Als ich als Kind beim ersten Flohmarkt mitmachte, rief ich laut wie ein Marktschreier: „Ein Buch 30 Pfennig, drei Stück nur eine Mark!“ – und wunderte mich darüber, warum die Kundschaft sich darüber amüsierte.

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    1. Danke!
      Genau, das Brautkleid aus dem Ramsch, die Blumen im Park gepflückt, das Hochzeitsessen im türkischen Imbiß, die Flitterwochen auf Balkonien. Es gibt allerdings keine Garantie, daß die Ehe besser wird, wenn man all das vermeidet.

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    1. Böse könnte man sagen: Das Teuerste an einer Heirat ist die Scheidung, da sollte man weitsichtig wenigstens zu Anfang sparen. Aber nein, es gibt auch gute Ehen, ich kenne ein paar, die Eheleute müßten sich schon sehr verstellen.

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  1. AWTchen

    Salve!

    Ein Tipp von mir:
    Geh das nächste Mal ganz nah ans Brautmodenschaufenster
    ran. Du siehst dann viele fettige Nasenspitzenabdrücke von jungen
    Frauen, die sich dort sehnsuchtsvoll die Nasen plattdrücken..;-)

    „SALE“ ist inzwischen eine Pest.

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    1. AWTchen

      Edit:
      Erbitte um Generalkorrektur meines Primärkommentars.
      „mal“ im ersten Satz entfernen, „Nasespitzabdrücke“
      und „ein“ (vor Pest) ergänzen. Merci..;-)

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    2. Ja, heiraten ist wieder in, ganz anders, als in meinen Zwanzigern, da entschuldigten sich die Leute noch, wenn sie wegen des Nachwuchses doch heirateten, um wegen der Kinder die gleichen Rechte zu haben, obwohl sie das eigentlich spießig fanden. Das war die große Zeit der Doppelnamen, weil ’sie‘ ihren Namen behalten wollte. Das hat sich vollkommen geändert, die jungen Leute heiraten heute gern. Aber inzwischen, habe ich gehört, ist das nicht mehr „der schönste Tag im Leben“, sondern eine Party, deren fotografischen Abbilder man wunderbar bei Facebook oder Instagram posten kann. Ein Event, das man mehrmals mit wechselnden Partnern wiederholen kann.

      Stimmt, früher hieß das einfach Sommer- oder Winterschlußverkauf.

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      1. Danke für die Textkorrektur!

        Nächste Woche bist du ja wieder auf Wandertour.
        (Meinem Spionage-Bot entgeht nichts..;-)
        Ich mache gern die Urlaubsvertretung. Verspreche dir,
        keinen Schweinkram zu posten. (Finger sind überkreuzt..;-D

        Trendy ist es, nur noch kirchlich zu heiraten, nicht aber
        standesamtlich. Rauschendes Fest mit allem Pipapo, aber
        danach keine Verpflichtungen. Wenns nicht läuft – Adios!
        Kein Scheidungstrara. Trotzdem coole Fotos bei Instagram..;-)

        Bis demnächst und viel Spass!

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        1. Danke! Du willst das hier übernehmen? Handstreichartig? Mist, ich kann nicht fahren … da fällt mir ein, Du kennst ja mein Paßwort gar nicht, ‚Abacadabra123‘, das kenne nur ich. Gerettet. Obwohl … Schweinkram? Interessant.;-)

          Bis demnächst! Stay cool.

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    1. Bei Brautkleidern fällt es mir auch leicht, auf Sonderangebote zu verzichten.;-) Aber neulich habe ich zufällig einen Pullover an einer Sale-Stange gefunden – und habe mir innerlich die Hände gerieben. Was ich da wieder gespart habe! Wofür ich das gesparte Geld stattdessen ausgeben kann! Wo ist der nächste Buchladen?

      Allerdings: Extra auf Schnäppchenjagd zu gehen, das würde mich zutiefst langweilen.

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      1. Letzterem kann ich nur zustimmen. Das reizt mich überhaupt nicht.
        Etwas schönes zufällig zu finden….das macht Spaß. Auch wenn man tief im Inneren ahnt, dass die Preise da reduziert werden, wo sie vorher erhöht wurden.

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  2. christahartwig

    Meinen ersten SALE-Schock bekam ich vor ca. 25 Jahren in Orlando. Diese mit „SALE“ zugepappten Schaufenster wirkten auf mich, als wäre der gesamte Einzelhandel der ansonsten doch scheinbar prosperierenden Stadt im nicht mehr abzuwendenden Niedergang. Bei uns befiel das SALE-Virus – wenn ich mich recht erinnere – zuerst die „Matratzenlager“. Inzwischen bleibt also nicht mal die Brautmode verschont. Man kann nur froh und dankbar sein, sich nicht für den Beruf Schaufensterdekorateur entschieden zu haben. Kürzlich entdeckte ich noch die Steigerungsform „Final Sale“. Ich glaube, früher nannte man das Räumungsverkauf. Aber Dir, lieber Videbitis, ist damit zumindest ein ganz klar rot-weißer Eintrag gelungen.

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    1. Wenn ich mich recht erinnere, wurde die gesetzliche Sommer- und Winterschlußverkaufregelung von der Politik irgendwann aufgehoben, der Handel wollte aber nicht darauf verzichten, weil er in der Zeit immer gute Geschäfte gemacht hat (zum Teil mit eigens für diese Zeit hergestellter Billigware). Kann gut sein, daß der englische Begriff zuerst auf Matratzen angewendet wurde. „Final Sale“ erinnert mich an die Teppichhäuser, die großformatige „Alles-Muß-Raus“-Plakate in ihre Schaufenster hängen, als ob man stündlich damit rechnen müßte, daß sie nun endgültig schließen und nur noch wenig Zeit bleibt für einen Schnäppchenkauf – und das jahrelang.

      Ja, schön, nicht wahr? Rot ist auch in der Werbung offensichtlich immer noch eine Signalfarbe.

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  3. du hast recht mit deiner vermutung, die politik habe den sommer- und winterschlußverkauf gekippt.
    jetzt können die händler das ganze jahr mit lockangeboten auf kundenjagd gehen.

    extra auf schnäppchenjagd gehe ich auch nicht, sondern kaufe dann bekleidung, wenn ich das geld dafür habe.
    vor 2 jahren bekam ich eine satte erstattung von den stadtwerken.
    damit ging ich ins teuerste bekleidungsgeschäft der stadt.
    zufällig war gerade ein sale verkauf und ich erstand schöne hosen.
    eine in rot und eine in neonfarbengrün, die hat aber fast 100 euro gekostet.
    sonst kaufe ich bekleidung eher secondhand, weil ich diesen markenwahn nicht mitmache.
    secondhand kann man aber auch günstig markenware erstehen.
    das geschenk ist gestern angekommen, merci. 😉

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