Brüsseler Str.

Männer! – laßt euch nichts weismachen: Diese Mützen sehen einfach blöde aus. Wer will denn freiwillig aussehen wie der „deutsche Michel“, der mit seiner Schlafmütze auf dem Kopf den biederen, trotteligen, nicht allzu hellen deutschen Durchschnittsmann symbolisiert? Gut, irgendwoher muß diese Einschätzung ja kommen, also ist es vielleicht ganz gut, wenn sich die entsprechenden Männer durch so ein Bekleidungsstück outen, aber viele sind sich wahrscheinlich gar nicht bewußt, daß eine solche Mütze gar nicht cool aussieht. „Und du, Videbitis, wenn Du auf deinem Fahrrad durch die Gegend buckelst, ein Stirnband um den Kopf gewickelt, das die graublonden Haare nach oben preßt, so daß du aussiehst wie ein radelndes Büschel Strandhafer im Herbststurm – findest du das etwa schön?!“, könnte man mir entgegenhalten.
Moooment! – wenn es kalt ist, ist alles erlaubt, dann kann man meinetwegen mit einer Alditüte auf dem Kopf für optische Verschandelung sorgen – ist doch egal, wie man aussieht, hauptsache man friert nicht. Allerdings ziehe ich die Tüte das Stirnband ab, sobald es seinen Zweck erfüllt hat und ich einen Raum betrete. Welchen Sinn hat es, eine von diesen modischen Mützen auf dem Kopf zu tragen, obwohl man bereits drei Stunden im Café sitzt, oder schon seit sechs Stunden in der Bibliothek? Weil die jungen Männer glauben, daß das cool, hip und frauenbeeindruckend aussieht. Träumt weiter, tumbe Toren!

Für Frauen gibt’s diese Mützen übrigens auch, aber da gebe ich keine Moderatschläge, die machen ja doch, was sie wollen.

15 Gedanken zu “Brüsseler Str.

  1. Salve!

    Lifestyle ist das Stichwort, Kollege Videbitis.
    (Dabei spielt Bildung keine Rolle.)
    Betrachte mal das folgende historische Foto:
    http://tinyurl.com/gnay6uy … (München Innenstadt / 1890)
    Borsalinos finde ich nach wie vor chic.
    Spätestens im nächsten Winter sind diese Hipster-Wollhauben
    wieder „out“. Gedulde dich..;-)
    Ich tarne übrigens meinen Haarausfall mit einem Vintage Cap.
    (Ballonmützen-Look) Aber Psssst!..;-D

    Be-hut-sam vorgehen ist die bessere Wahl..;-)

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    1. Stimmt, mein Vater (Jhg. 1911) ist auch nicht ohne Kopfbedeckung aus dem Haus gegangen, und immer, wenn ihm ein Bekannter begegnete, mußte der Hut zum Gruß gelüpft werden. Den Hut in einem Raum auf dem Kopf zu behalten galt aber als unschicklich.

      Bei beginnender oder fortgeschrittener Glatze (kannst Du doch ruhig beim Namen nennen, Frauen sollen doch darauf stehen;-) sollte man im Freien bei dieser Kälte unbedingt eine Kopfbedeckung tragen, ein kahlköpfiger Kollege erzählte mal, daß er ohne Mütze im Nu eine Erkältung hat.

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      1. Bonsoir!

        Es gibt keine „beginnende oder fortgeschrittene Glatze“, sondern nur beginnende oder fortgeschrittene Glatzenbildung, Kollege Videbitis! Haarausfall ist nicht gleich Glatze..;-)

        Kläre mal bitte deinen Bekannten auf, dass Grippeviren bzw. Rhinoviren per Tröpfchen- u. Kontaktinfektion in den Wirtskörper gelangen und es KEINE Rolle spielt, ob Mensch dabei nackt oder eingemümmelt ist. „Erkältung“ als Synonym für Infektion ist blanker Unsinn, ein Irrglaube. Aber…;-)

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        1. So, ich soll meinem Kollegen also erzählen, daß er nicht nur seine Mütze nicht braucht, sondern die anderen Klamotten auch weglassen kann im Winter? Na, der wird sich freuen.;-)
          Die Idee dahinter ist natürlich die, daß unsere Abwehrkräfte geschwächt sind, wenn wir frieren. Zitat aus denunendlichen Weiten des Internets: „Durch die Kälte werden laut Fegeler die Blutgefäße enger gestellt, der Nasen-Rachen-Raum wird weniger durchblutet. Deshalb kann die Nasenschleimhaut die durchströmende Luft schlechter anwärmen und sich nicht mehr genügend befeuchten – Keime werden dadurch nicht mehr abtransportiert. Einen ähnlichen Effekt haben nach Angaben des Mediziners auch kalte oder nasse Füße.“

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          1. Tagchen!

            „Bei abgehärteten Menschen dagegen, die sich regelmäßig Wind und Wetter aussetzen, morgens nach der warmen Dusche kurz kalt duschen oder regelmäßig in die Sauna gehen, ist die Muskulatur in den Blutgefäßen so trainiert, dass die Engstellung nicht so stark ausfällt und sie sich schnell wieder weit stellen, sodass Krankheitserreger von den Abwehrtruppen rasch abgefangen werden. Dass diese Stärkung des Immunsystems durch regelmäßige Abhärtung beispielsweise durch Kneippen* funktioniert, haben entsprechende wissenschaftliche Studien klar bewiesen.“ (*Nicht mit Kneipengänge zu verwechseln..;-D

            Somit wird deine zitierte Argumentation wieder entkräftet. Es kommt immer darauf an…
            Konsequentes Händewaschen und Menschenansammlungen meiden ist weitaus bessere Prophylaxe, als Mantel, Schal und Mütze.
            Es gibt keine volksgläubige „Erkältung“. (Genauso wenig wie „gesundes oder ungesundes Essen“.)

            Ich schließe mit Paracelsus:
            „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“
            Dies sollte man verinnerlichen..;-)

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    1. Das ist doch der, der immer halblustige Geschichten relativ emotionslos von einem Ebook-Reader abliest – der braucht die Mütze wahrscheinlich als Erkennungszeichen, weil man ihn sonst nicht wiedererkennen würde.

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    1. Das ist gut – wäre ja auch fatal, wenn nur die Männer, die eine solche Mütze tragen, sie gut finden würden. Und in Wirklichkeit bin ich inzwischen vermutlich hoffnungslos altmodisch und ein alter Grantler (wie Waldorf und Statler).:-)

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  2. gut gebrüllt, videbitis, diese mützen sehen in der tat reichlich dümmlich aus.
    wie dein seeliger herr vater bevorzuge ich das tragen von hüten.
    im sommer einen strohut gegen die mächtige sonne und im winter, wenn es nicht windet, einen schwarzen hut.
    allerdings trage ich bei frost doch lieber eine mütze.
    davon habe ich 2, die einen zipfel haben.
    eine rote und eine schwarze.
    im gegensatz zu den herren dürfen damen in geschlossenen räumen den hut aufbehalten.
    ein wolliges stirnband besitze ich auch.
    als ich vor 9 jahren mir den ersten hut zulegte, traf ich im städtchen einen herrn, der mir sagte: wer zum hut gekommen ist, ist auch zu sich gekommen.

    graublond bist du geworden mit den jahren
    deswegen darfst du eine mütze tragen. 😉

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  3. Kalte Ohren auf dem Fahrrad sind gleich zwei gute Gründe für eine Kopfbedeckung. Da bin ich dann auch nicht wählerisch. Okay, die seltsamen Mützen meiner Töchter würde ich verweigern. Ansonsten gilt aber, wie du schon sagst, beim Betreten von Räumen abnehmen. Aber wenn die Mode es fordert… ich weiß ja nicht, wie ich mich vor vierzig Jahren verhalten hätte.

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    1. Neulich ging ein Gruppe junger Mädchen mit einem laut quäkenden Smartphone an uns vorbei. „Das soll Musik sein“, sagte ich höhnisch zu meiner Begleiterin, dann fiel mir ein, daß man (im damaligen O-Ton: „irgendwelche alten Spießer“) das vor 40 Jahren vermutlich auch über mich und mein Transistorradio gesagt hat.

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      1. Weshalb sollten wir also mit dieser guten alten Tradition brechen? Weshalb sollten wir plötzlich Verständnis für ‚die Jugend von heute‘ haben? Dann wären wir ja doppelt gekniffen. Angemeckert worden und nicht zurück meckern können? Geht doch wohl nicht!

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