Berliner Luft (4): Mahnmal Levetzowstr.

Hier stand einst eine der größten Synagogen Berlins, sie hatte über 2100 Sitzplätze. Die Nazis zündeten sie 1938 an, aber die Synagoge brannte nur teilweise nieder. Ab 1942 mißbrauchten die Nazis das Gebäude als Sammellager für jüdische Mitbürger, hier wurden sie ausgeraubt und für die Verschleppung in eins der Konzentrationslager – oft direkt ins Vernichtungslager Ausschwitz – registriert.

1955 wurde die im 2. WK stark beschädigte Synagoge abgerissen. 1988 errichteten die beiden Architekten Jürgen Wenzel und Theseus Bappert und der Bildhauer Peter Herbrich dieses Mahnmal, das die Deportation in Sonderzügen der Reichsbahn thematisiert.

Ein sehr eindrucksvolles Mahnmal!

Fortsetzung folgt.

11 Gedanken zu “Berliner Luft (4): Mahnmal Levetzowstr.

  1. …es stört mich jedes Mal zu lesen, dass Juden…dort wurden Menschen abtransportiert, Menschen, die eben auch einen Glauben hatten neben vielen anderen Eigenschaften…

    …aber ein beeindruckendes Denkmal…

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      1. …ich spüre bei einer solchen Wortwahl die Einengung, den Ausschluss, denn ich bin nicht Jude oder Moslem oder Flüchtling, könnte es aber unter anderem Vorzeichen auch sein, daher würde ich es vorziehen, wenn öfter von gemordeten Gemüsehändlern, Kuchenbäckerinnen und vom Fliegen träumenden Kindern gesprochen würde, das schiene mir den Abstand zwischen den Betroffenen zu verringern…

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        1. Ok…das kann ich so nachvollziehen…nur bei der Beschreibung des Mahnmal oder von Auffanglagern…seh ichs anders sie wurden verschleppt oder sind dort weil sie juden oder flüchtlinge sind…das meinte ich mit Bezug zum Thema
          Aber soweit sind wir nicht auseinander 😉
          Hab einen schönen Tag

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    1. Videbitis

      Die Reduzierung auf die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft kommt ja von den Nazis selbst, insofern kann ich Dein Unbehagen gut verstehen. Wenn man aber andererseits genau dieser Opfer gedenken will, wie soll man das machen? Sie wurden ja nicht massenhaft ermordet, weil sie Gemüsehändler waren, oder Nachbarn, Kollegen und Freunde, sondern weil sie Juden waren.

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      1. …klar, ich würde es aber gut finden, wenn es irgendwo so gesehen würde oder wenn es wenigstens in Büchern ab und an so stehen würde…oder vielleicht ein Mahnmal für Menschen jüdischen Glaubens, in welchem steht: dort und dann wurden 164 Gemüsehändler ermordet, 723 Liebespaare vergast, 364 Schulkinder erschossen usw. Ich glaube, es würde eine andere Aufmerksamkeit erregen…
        …Schubfächer mag ich eh nicht und mich stört es, wenn Menschen auf ihren Glauben reduziert werden, von denen viele nicht einmal die jüdischen Bräuche kannten..

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  2. nevertheless13

    eine mahnung, die im 21. jahrhundert nicht vergessen werden sollte.
    countdown für drei landtagswahlen bei denen auch die afd antritt.
    wie demokratisch sind diese leute?

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