Naturgotik

Nanu? Kopiert hier die Natur etwa die Architektur? Zwei Bäume, die dem Kölner Dom nacheifern? Tatsächlich ist es eher umgekehrt: Die gotische Architektur imitiert und überhöht die „Erhabenheit“ der (deutschen) Wälder. So dachten man jedenfalls in der Romantik: „Vermannigfaltige die ungeheure Mauer, die du gen Himmel führen sollst, daß sie aufsteige gleich einem hoch erhabenen, weit verbreiteten Baume Gottes, der mit tausend Ästen, Millionen Zweigen und Blättern […] verkündet die Herrlichkeit des Herren, des Meisters“, schrieb Goethe 1773 angesichts des gotischen Straßburger Münsters, und der Reiseschriftsteller Georg Forster schwärmte 1791 vom Anblick des damals ja noch unfertigen Kölner Doms: „In ungeheurer Länge steht die Gruppe schlanker Säulen da, wie die Bäume eines uralten Forstes und am höchsten Gipfel sind sie in eine Krone von Ästen gespalten, dem Auge fast unerreichbar.“

0 Gedanken zu “Naturgotik

  1. Ah, interessantes Bild!
    Du kennst vielleicht die Theorie, daß Pflanzen die Körperteile heilen oder stärken, denen sie ähneln. Walnüsse z.B. sind gut für’s Gehirn.
    Nach der Theorie könnte man ja jetzt irgendwie mal überlegen…Vielleicht schützt das Holz der Bäume den Dom vor dem Einsturz. Aber halt, bevor gefällt wird, vielleicht anders herum gedacht. Ein Düngemehl aus den Überresten des Domes wäre vielleicht für diese Bäume gut. Oder?

    Like

  2. Also kann man mit Gehirnmasse Walnußbäume düngen? Muß man mal ausprobieren … hm, keiner da, der Gehirn übrig hat, die Leute brauchen eher noch, und mein eigenes ist zwar im Überfluß vorhanden, aber davon will ich nichts hergeben. 😉

    Like

  3. Aber die „Natur“ fliegt nicht zum Mond, z.B. Gut, was soll sie da auch, die Bäume würden ohne Raumanzug da sofort eingehen, außerdem kann man einwenden, daß z.B. ich, ich ganz persönlich, ja auch nicht auf den Mond fliegen kann (ätsch). Vielleicht so: Der Mensch ist nicht nüscht, aber vielleicht nicht viel mehr. 😉

    Like

Hinterlasse einen Kommentar